Ein zauberhaftes, neues Spiel
Ein jeder, der “Point and Click” Adventures liebt, kennt die Reihe von Edna und Harvey, Deponia und Satinavs Ketten, welche aus dem Hause von Daedalic Entertainment stammen. Nun erhebt sich ein neues Unheil und legt sich wie ein dunkler Schatten über Mauswald.
Hokus Pokus Fidibus
The Night of the Rabbit. Dies ist der Name, der dem neuen Spiel von Daedalic gegeben wurde. Zunächst einmal, wer hätte es gedacht, dreht sich das Spiel um einen Hasen. Keinen der gewöhnlichen Schlappohren, welche auf der Wiese sitzen und sich die Sonne auf das Fell scheinen lässt. Ganz und gar nicht. Marquis de Hoto lautet der Name des schneeweißen Hasen, welcher sich kurz nach Beginn des Spieles zeigt. An diesem Punkt allerdings wird der Name seinerseits noch nicht bekannt gegeben. Jedoch ist der “weiße” Magier nicht die Hauptfigur von “The Night of the Rabbit”, sondern ein kleiner Junge namens Jeremias “Jerry” Haselnuss, welcher unbedingt ein Magier werden möchte.
Aller Anfang ist schwer…oder doch nicht?
2 Tage noch…dann sind die Sommerferien vorbei. Jedes Kind wäre darüber wohl nicht sehr erfreut. Anders allerdings der junge Held Jerry. Gut gelaunt und fröhlich sucht er nach seinem neuen Abenteuer. Im Tutorial fallen die sich im Spiel wiederholenden Tätigkeiten wie “Ansprechen, Anfassen, Anschauen oder auch das Aufheben” an. Brombeeren aufsammeln, Gegenstände kombinieren und allerlei aberwitzige Dinge können von Neulingen in diesem Genre leicht erlernt werden. Nach Erkunden der Gegend befreit Jerry den Hasen aus seinem “Gefängnis” . Draufhin bietet eben jener Jerry an, ihn zu einem Magier, beziehungsweise Baumläufer, ausbilden. Aus diesem Grund begeben sich beide nach Mauswald. Wie sich an dem Namen schon erraten lässt, wird diese Stadt und deren Welt von Tieren und Fabelwesen bewohnt.
Magie, Knobeleien und äußerst unterhaltsame Momente
Relativ früh stellt sich heraus, dass Mauswald in großer Gefahr schwebt. Dennoch geht die Ausbildung Jerry’s für den Marquis de Hoto vor und so beginnt eine lange und schwierige Reise für den jungen Herrn Haselnuss, in welcher kleine Aufgaben für Mäuse, Frösche und sonstige Tiere erledigt werden müssen, um das Spiel in der Hauptgeschichte vorantreiben. The Night of the Rabbit wurde bewusst so gestaltet, dass die verschiedenen Charaktäre alle eine andere Persönlichkeit haben und sich den Situationen während der Geschichte anpassen. Dies verleiht dem Spiel einen besonderen Touch und regt den Spieler zum durchlesen und Zuhören der Texte an, um den Hintergrund des Spiels und den Wünschen der Tiere nachkommen zu können. Dabei gibt es im Laufe der Geschichte viele lustige Dialoge, traurige Szenen aber auch düstere Momente, die mit den Aufgaben gut zusammengemischt wurden. Die Aufgaben werden in einem kleinen Tagebuch gespeichert und können jederzeit nachgelesen werden. Einige davon sind äußerst leicht zu lösen, manche benötigen eine kleine Denkpause und widerum andere sind so konzipiert, dass es neben dem logischen Denken auch erfoderlich ist, auf das “Bauchgefühl” zu hören. Ansonsten ist das Weiterspielen der Geschichte unmöglich. Allerdings können einige der Aufgaben entweder nur am Tag oder auch nur in der Nacht erfüllt werden. Im Verlauf des Spiels erfährt Jerry, wie die Zeit umzustellen ist.
Quartett und Zusatzaufgaben
Tautropfen, Sticker und Quartettkarten sammeln. Zunächst hört sich dieses Trio höchstwahrscheinlich äußerst seltsam an, allerdings haben auch diese Aufgaben einen Sinn. Im Laufe des Spiels sammeln Jerry eine kleine Menge an Quartettkarten, um die Bewohner innerhalb und außerhalb von Mauswald herausfordern zu können. Bei Gewinnen einer Runde im Quartett ist es möglich, dass der oder auch die Bewohner/in eine Karte verschenkt, damit das eigene Set vervollständigt und somit ein Erfolg errungen werden kann. Durch das Erfüllen der optionalen Nebenaufgaben findet Jerry zumeist weitere Quartettkarten. Tautropfen befinden sich auf beinahe jeder Karte und bescheren unserem jungen Helden ebenso wie die Sticker schlussendlich weitere Erfolge.
Wie im Bilderbuch
Wie die “alten Hasen” der Daedalic Spiele es bereits gewöhnt sind, besitzen die Spiele immer eine 2D Grafik und in diesem Falle eine handgezeichnete Grafik, die sowohl die jungen als auch Erwachsenen anspricht. Fabelwesen und Tiere haben ihre eigene Mimik, welche sich von den anderen unterscheidet und sich in Gesprächen oder bestimmten Szenen wechseln kann. Die Natur und alles was dazu gehört erinnert stark an die alten Bilderbuchgeschichten, wobei sich “The Night of the Rabbit” dennoch grafisch enorm von den anderen Spielen aus dem Hause Daedalic positiv abhebt.
Musik zum Träumen
Passend zu der Fantasie-Grafik hat es Daedalic geschafft, jede Szene und jede Gegend in passende Melodien und Geräusche zu umhüllen. Von immer wiederkehrendem “Gedudel” kann hier nicht die Rede sein. Während in Mauswald tagsüber fröhliche Stimmung herrscht und der plätschernde Fluss zu hören ist, wird nachts die Stadt zumindest in einigen Stadtteilen wortwörtlich zu einer “Partymeile”.
Fazit
Alles in allem ist Daedalic erneut ein „Geniestreich“ gelungen. Die fantasievoll gestaltete Welt und die anspruchsvollen Aufgaben ergeben bei Zusammensetzung ein Spiel, wie wir alle es von Daedalic gewohnt sind.
Die vielen Nebenaufgaben und dazugehörigen witzigen Dialoge polieren das gesamte Paket noch einmal auf. Für mich persönlich eines der besten Point and Click- Adventures, die je erschienen sind.