Testbericht: Coby Kyros Mini

Coby hat vor Kurzem mit dem Kyros Mini MD4331 einen kleinen, handlichen Mediaplayer für unterwegs auf den Markt gebracht. Dabei richtet sich das Gerät weniger an Besitzer aktueller Smartphones oder Technik-Geeks, die ohnehin immer am aktuellen Geschehen sind. Der Kyros Mini ist eben für solche Menschen, die weiterhin lieber ihr klassisches Handy nutzen möchten und trotzdem in den Genuss von Apps und digitalen Inhalten kömmen wollen.

 

 

 

Features:

  • Multitouch Mediaplayer
  • 4,3″ Display
  • 480 X 272 Bildpunkte
  • 1 GHz Prozessor (Cortex A8)
  • 512 MB RAM
  • 4GB interner Speicher
  • MicroSDHC Slot für bis zu 32GB
  • WLAN b/g/n
  • 2 Megapixel Kamera
  • Stereo-Lautsprecher
  • Maße: 12,8 cm X 8 cm X 1 cm
  • Gewicht: 145 Gramm
  • Software: Android 4.X Ice Cream Sandwich
  • Bezeichnung M

Die Features lesen sich auf den ersten Blick wie die eines günstigen Smartphones, nur eben ohne die Phone-Funktion. Und schon hat man den Kyros Mini in nur einem Satz beschrieben 🙂

Das 4,3″ Display bietet eine recht niedrige Auflösung mit nur 480 X 272 Pixel. Wer Retina und Co gewöhnt ist, für den wirkt ein solcher Anblick fast schon altbacken, ist aber für den gedachten Einsatzbereich dienlich. Außerdem würde sich ein hochauflösendes Display im Preis niederschlagen und mit einem veranschlagten UVP von 69,90€ liegt der Kyros Mini eben im unteren Preissegment. Wer einen Preisvergleich bekannter Suchmaschinen bemüht, der wird mitunter sogar noch weit unter diesem Preis landen.

[pullquote_left]Die rückwärtige 2 MP Kamera ist bestenfalls eine Spielerei[/pullquote_left]Abseits aller Treppen-Effekte, das Display reagiert direkt und ohne Verzögerungen auf alle Tipp- und Wischgesten. Erst wenn zeitgleich zu viele Anwendungen laufen gerät der Prozessor ins Stocken und dann fallen auch leichte Lags auf. Ein Taskmanager schafft hier bekanntlich Abhilfe.

Um an diesen zu kommen muss man ihn logischerweise installieren. Hier tritt der Nachteil auf, dass man den Google Play Store vergeblich sucht – der Kyros Mini hat schlicht keine Zertifizierung dafür. Der vorinstallierte SlideMe Marktplatz bietet zwar auch eine enorme Auswahl an Apps, dennoch bleibt der Play Store natürlich die bevorzugte Bezugsquelle für neue Inhalte. Eine Installation über die entsprechende APK-Datei klappt letztlich und der Store steht uns offen. Das ist zwar umständlich, aber es führt letztlich zum Ziel.

Alles in allem kommt der Winzling mit so ziemlich allen Formaten zurecht, die derzeit verbreitet sind. Filme als DIVX oder XVID in SD-Qualität klappen problemlos, MKV in HD laufen ab 720p-Auflösung leicht ruckelig. Da das Display aber ohnehin nur gering auflöst, ist das zu verschmerzen. Video über Youtube werden in jedem Fall flüssig abgespielt. Der Musikplayer gibt Audiodaten zügig wieder und skippt auch auf Wunsch schnell zum nächsten Track. Lediglich das etwas exotischere Format FLAC wollte so gar nicht klappen, aber audiophile Soundfetischisten werden wahrscheinlich ohnehin große Bögen um derartige Mediaplayer machen. Der Bass kommt etwas zu kurz, was bei Lautsprechern in mobilen Geräten aber eher ein grundsätzliches Problem ist.

[pullquote_right]Der Kyros Mini schluckt nahezu jedes Format, lediglich „Exoten“ bereiten ihm Probleme[/pullquote_right]Dank erweiterbarem Speicher darf man auch umfangreiche Bibliotheken mit sich führen. Der 4GB große interne Speicher lässt sich um bis zu 32GB per MicroSDHC erweitern und bietet genügend Platz für mediale Inhalte. Der vorinstallierte Aldiko eReader ist mittlerweile eine etablierte Größe auf dem Markt der Software für eBooks und verrichtet flüssig seine Arbeit. Problematisch ist die Darstellung von größeren und bebilderten PDF-Dateien, aber auch das ist eher ein geräteübergreifendes Grundproblem.

Die integrierte 2 MP Kamera ist höchstens für den schnellen Schnappschuss zwischendurch OK und auch das nur bei ausreichender Ausleuchtung. Dennoch ist sie ein sinnvoller Begleiter und nicht nur für Skype-Videotelefonate praktisch.

Überrascht hat uns der gute WLAN Empfang vom Kyros Mini. An Punkten, wo z.B. ein Samsung Galaxy S3 die Verbindung zum WLAN aufgrund der Reichweite bereits verloren hatte, bliebt der Mini standhaft und hielt die Verbindung.

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Fazit

Der Coby Kyros Mini ist als Mediaplayer für unterwegs gedacht und macht seine Arbeit ordentlich. Für Onlinedienste ist zwingend eine WLAN Verbindung nötig, 3G steht leider als Option nicht zur Verfügung. Für unter 70€ bekommen Smartphone-Verweigerer einen guten Allrounder geboten, wenn auch mit Abstrichen in der B-Note. Allen voran müssen hier die doch sehr niedrige Auflösung und der fehlende Google Play Store genannt werden, wobei letzterer nachinstalliert werden kann. Wer also einen multifunktionalen Mediaplayer sucht oder als Einsteiger in die große Spielwelt von Android eintauchen möchte, der sollte sich den Kyros Mini genauer ansehen. Für Besitzer aktueller Smartphones der Mid- und HighEnd-Klasse ist das Gerät hingegen nahezu uninteressant.