God of War: Ascension

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    Kratos ist zurück! Und das, obwohl God Of War mit dem dritten Teil eigentlich am Ende der Geschichte angekommen war. Im jüngst erschienenen God Of War: Ascension allerdings geht es um das Prequel der Geschichte rund um Kratos und dem ewigen Zwist mit Göttern und Titanen. Und auch in dieser Vorgeschichte dürfen wieder fleißig die Chaosklingen geschwungen werden.

    Er ist der selbsternannte Gott des Krieges, Kratos, seines Zeichens Halbgott mit dem besonderen Drang, alles und jeden niederzustrecken, der sich ihm in den Weg stellt. Kratos ist der der fleischgewordene Antiheld, der seit einigen Jahren erfolgreich seinen Siegeszug exklusiv auf Sonys Playstation 2, Portable und 3 feiert. In God Of War: Ascension wird die Geschichte an den Anfang zurückgespult, es ist quasi ein „Wie alles begann“. Spieler vorangegangener God Of War Spielen wissen natürlich bereits, wie Kratos zu jenem blutrünstigen Chaoskrieger wurde, dennoch spannt Ascension den Bogen geschickt und erzählt die Hintergrundgeschichte leichtfüßig und verständlich.

    In jener Zeit schloss Kratos einen Blutgott mit Ares, dem eigentlichen Kriegsgott. Blöderweise gehörte Ares aber nie zu der Sorte von Gott, die gnädig oder gar barmherzig ihren loyalen Vasallen gegenüber waren. Und ehe Kratos sich versieht, wird er zum Eidbruch praktisch genötigt und das lässt ein Gott natürlich nicht auf sich sitzen, Ares schon gar nicht. Eidbrüchige landen alle im Gefängnis, das aus dem versteinerten Körper des Riesens Aigaion besteht. Als ob dieser Ort nicht schon bestialisch genug wäre, bewachen obendrein auch noch drei Furien das Gefängnis, die ihrerseits höchstpersönlich von Obermacker Zeus dort hin beordert wurden. Wie es jetzt weitergeht, kann man sich denken, denn wir alle kennen ja Kratos…

     

    Wie in jedem anderen Spiel rund um Kratos geht es auch in God Of War: Ascension von Anfang an mit brachialer Gewalt los. Schon nach wenigen Spielminuten halten wir die berüchtigten Chaosklingen bereit und die Show kann losgehen. Und Show ist durchaus wörtlich zu nehmen: God Of War: Ascension setzt nämlich wieder die bekannten Mechaniken ein und besonders bei Kombos ist die Kombination aus Zeitlupen-Effekt und artistischer Kampfeinlage ein wahrer Augenschmaus, der sich über die gesamte Spieldauer so gut wie kaum abnutzt. Wenig Neues gibt es allerdings zu beobachten, unser Held verfügt über die bekannten Angriffe mit jeweils schneller-leichter und langsamer-schwerer Natur. Richtig flow kommt durch deren Kombinationsreichtum auf und das schöne ist, dass die Übergänge aller Angriffsarten flüssig ineinander übergehen.

    Ebenso bekannt sind die kurzweiligen Quicktime-Events, die über die komplette Spieldauer immer mal wieder zum Tragen kommen. Diese trennen die Spielerschaft seit jeher, die einen lieben sie, die anderen hassen das stumpfe Button-Smashing. Egal, wie man sie findet, sie sind wieder ausnahmslose alle phantastisch in Szene gesetzt und sehen besonders bei den Endbossen grandios gut aus. Auch hier macht die Kombinations aus wahnwitziger Brutalität und geschickter Kamerafahrt den besonderen Reiz aus, obwohl man als Spieler am Gamepad nicht gerade viel zu dieser Szene beiträgt, außer eben, im richtigen Moment die richtige Taste zu hämmern.

    Wo wir gerade bei den End- bzw. Zwischenbossen sind: Diese Kämpfe haben auch in God Of War: Ascension wieder epische Ausmaße. Die Schauplätze sind grandios gestaltet, die Umgebung und deren Zeichnung liebevoll ausgeführt und die quirligen Schnetzeleien von Kratos, die letztlich hoffentlich zum Ableben unseres Widersachers führen, gleichen einer rasanten Actionsequenz mit dem Hang zur maßlosen Übertreibung. Nicht selten fließt das Blut literweise und nicht weniger selten plumpst unser Kontrahent mit einem so gewaltigen Kawumms zu Boden, dass die ganze Erde von einem Erdbeben hätte erzittern müssen.

     

    Egal, ob Endboss oder normaler Frühstücks-Gegner, fast jeder getötete Feind verliert bekanntermaßen Orbs. Derer gibt es rote und grüne, wobei wir mit den roten Orbs die Erfahrungspunkte steigern und mit den grünen die Lebensenergie von Kratos ein wenig füllen. Weiterhin lassen sich gesammelte Orbs natürlich wieder im Menü für diverse Upgrades einsetzen. Auf diese Weise können Waffen verbessert, neue Fähigkeiten erlernt und noch mehr Kombos freigeschaltet werden. Mit nahezu jedem Upgrade steigert sich dann auch der Fun-Faktor wieder ein klein wenig und es macht immer mehr Spaß, mit Kratos durch die Level zu streifen.

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    Wie man sieht, setzt Sony mit God Of War: Ascension auf bewährte Kost und wirkliche Neuerungen halten sich in der etwa 8-stündigen Kampagne arg in Grenzen. Was hingegen völlig neu im Franchise ist, ist der Multiplayer. Hier gibt es gemeinsam richtig eins mitten auf die Nase! Zunächst werden wir durch ein kleines Tutorial geschleift, was die grundlegenden Elemente für den Kampf in der Arena erklärt. Und das macht mehr als Sinn, denn im Multiplayer spielt sich God Of War: Ascension mitunter grundlegend anders, als noch im Solo-Modus. Das gleichzeitige Attackieren, handhaben von Tränken und effektive Blocken will geübt sein, sonst scheitert man kläglich gegen die derzeit hohe Anzahl an Mitspielern weltweit. Das ist erfreulich, dass die Server so prall gefüllt sind, die Wartezeiten halten sich dementsprechend stark in Grenzen. Zur Auswahl steht uns ein Recke spartanischer oder trojanischer Herkunft, den wir nach herzenslust gestalten dürfen. Wo üblicherweise Klassensysteme zum Einsatz kommen, setzt God Of War: Ascension auf eine Zuordnung zu einer Gottheit, was letztlich zwar das gleiche Resultat hat, aber für mehr Flair sorgt. Für reichlich Abwechslung sorgen auch die unterschiedlichen Spielmodi und die richtig toll gestalteten Areale. Besonders die integrierten Fallen und auslösbaren Trigger wissen zu gefallen und geben der Prügelorgie damit sogar ein Stückchen taktische Tiefe. Einziges Manko ist die Übersicht, die vereinzelt flöten geht, wenn das Treiben auf einer kleinen Karte zu ausufernd wird.

    Auf der technischen Seite bekommen wir mit God Of War: Ascension mal wieder einen kleinen Augenschmaus geboten. Die grafische Leistung ist top, die Außenwelten sind schick inszeniert und lediglich in Innenarealen machte sich manchmal eine Detailarmut breit. Obendrein läuft die Götteroper absolut butterweich und das sowohl im Single-, als auch Multiplayer. Soundtechnisch gibt es ebenfalls kaum Grund zur Beanstandung, mit Ausnahme einiger Synchronstimmen in der deutschen Lokalisation. Aber auch das ist seit dem ersten Teil ein Streittheme: Spielt man ein God Of War nicht vielleicht doch lieber im O-Ton?

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    Fazit

    God Of War: Ascension macht Spaß und das ist vielleicht die Kernaussage. Nicht selten leiden Nachfolger an mangelndem Spaßfaktor, God Of War: Ascension aber nahezu nicht. Und das muss man festhalten, obwohl Sony am eigentlichen Gameplay so gut wie gar nichts verändert hat. Dem zu Gute kommt die wieder einmal hervorragende Belegung der Tasten und die nahtlose Kombinationsvielfalt aller Angriffe. Gelungen ist auch der Sprung in den Multiplayer, der dank kurzer Wartezeiten in der Lobby und levelbaren Helden die nötige Motivation für lange Spieleabende mit sich bringt. Und weil der Multiplayer so geglückt ist, wünschen wir uns für den hoffentlich nächsten Ableger der Serie noch ein Quäntchen mehr Mut für Neues von Sony, denn trotz aller Freude für God Of War: Ascension hinkt dieser Teil seinen Kollegen ein klein wenig hinterher. Wir müssen für God Of War: Ascension keine gesonderte Kaufempfehlung aussprechen, denn wer eine Playstation 3 zu Hause stehen hat, der hat schlichtweg alle God Of War Spiele im Regal stehen!

     

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    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur