Primal Carnage ist ein Online-Shooter wie es ihn noch nicht oft gegeben hat. Gift verspritzen, spitze Zähne in Fleisch hauen, niedertrampeln… ein Spaßfaktor in einem Ausnahme-Online-Shooter. Ob dabei die Menschheit überhaupt eine Chance hat zu überleben und wie es sich anfühlt einen Giganten zu steuern, wollen wir euch in diesem Test schildern.
Die Gruppe
Was bei Spiele-Konkurrenten oftmals nur Reaktion bewirkt, wird die durchschnittliche Lebenserwartung in Primal Carnage eher geschickte Gruppen Zusammenarbeit steigern.
Einem T-Rex will man sich nicht unbedingt alleine stellen und Flugsaurier attackieren geschickt mit dem Sonnenlicht im Rücken. Dabei wurde durch kleinere Anpassungen die Klassenausgewogenheit nahezu perfekt gestaltet.
Für kleinere Klassen heißt dies großteils Verstecke im Unterholz zu nutzen, sofern vorhanden, und flinke Angriffe auszuführen.
Dank korrekt umgesetzter „Massebewegung“ sind die kleinen Beißer wirklich schnell, sterben dafür auch wesentlich einfacher. Mit zunehmender Größe werden die Urzeitjäger langsamer, es dauert länger bis sie im Spurt sind und ebenso wieder langsamer werden. Das will teilweise gelernt werden, ansonsten ist der sprichwörtliche Tritt ins Lehre und der damit verbundene Tot vorprogrammiert.
Auf die Plätze… fertig… jagt!
Jede Klasse für die jeweilige Spezies hat 2 Angriffsarten. Der Dilophosaurus blendet seine Opfer mit einem Gift, welches gleichzeitig Leben abzieht. Nur geringfügig, bei gleichzeitig Angriffen verheerend.
Der Carnosaurus hat, wie aus Jurassic Park bekannt, die Fähigkeit sein Jadgziel anzuspringen und umzuwerfen. Sich aus der Situation zu befreien ist möglich, aber schwer und kostet meist doch das Leben.
Die größeren Gattungen trampeln, sofern Mensch nicht aus dem Wege geht, alles zu Tode. So einfach wie es sich anhört ist es allerdings nicht. Flugsaurier stoßen vom Himmel herab und tragen ihre Beute hinweg. Ein taktischer Vorteil, vor allem wenn das Sonnenlicht richtig ausgenutzt wird.
Auf Seite der Menschen kämpfen beispielsweise Flammenwerfer, Soldaten mit Pumpgun, MG, Sniper. Auch hier hat jede Klasse einen Sekundärangriff. So greift der Flammenwerfer-Soldat, sprichwörtlich in Gears of War Manier mit der Kettensäge an. Ideal für den Nahkampf, allerdings nur für kleineres Gezücht. Weitere Sekundärangriffe sind:
– Gladiatorennetz: Ebenfalls für kleinere Gattungen und Flugsaurier.
– Leuchtfeuer: Blendet die Dinos und sorgt so für Verwirrung und versteckte Angriffe.
– Granate: Großer Schaden, gut geeignet für große die viel Leben haben.
Hell und grell
Dies alles erlebt der Spieler in schöner Grafik. Entscheidet ist nicht immer Feuerkraft, sondern Ablenkung und Verwirrung. Während Flugsaurier das Sonnenlicht zu ihren Gunsten ausnutzen können und unentdeckt vom Himmel herabstoßen können, sorgt auf Seiten der Menschen ein Leuchtfeuer für ebenbürtige taktische Manöver.
In höchster Auflösung kommt das Spiel in sehr schöner Farbqualität rüber. Für Waldgebiete ebenso praktisch, da kleinere Dinos sich durchaus effizient verstecken und anschleichen können.
Interessanterweise funktioniert das Gruppenspiel durch die vorhanden Umstände interessant gut. Selbst ohne TeamSpeak, Skype oder ähnliche Voiceprogramme versteht ein Großteil der Spieler, unserer Praxiserfahrung nach, sich sehr gut darauf gemeinsam zu agieren.
Nachdem die Entwicklung zunächst auf Basis der Unigine begann, stieg man später auf die Unreal Engine 3 um.
Systemspezifikationen
Die offiziellen Mindestanforderungen besagen:
CPU: Intel Core 2 Duo 2,4 GHz oder AMD Athlon X2 4800+
RAM: 2 GB
DirectX: 9.0c
Grafikkarte: ATI 3850HD 512 MB oder NVIDIA GeForce 8800 GT 512 MB
Festplatte: 17 GB
Wir haben mit 2 Systemen getestet:
[slider][pane]Core i7 3770k 3,5GHz
Corsair 16GB DDR3
Radeon HD 7950
2xSSD HDD
Windows 8
Core i3 530 2,93GHz
6GB RAM
RADEON HD 5570
1 TB HDD
Windows 7
Selbst mit dem deutlichen schwächeren Core i3 konnten wir alle Einstellungen nach oben setzen.
Fazit
Mit Primal Carnage zieht man sich einen Online-Shooter an Land, wie es ihn bislang kein einziges Mal gab. Die Klassen sind, nach wenigen Nachbesserungen, spürbar ausgebügelt, somit hat niemand irgendwelche Vorteile. Im Gegentum… die meisten werden eine spezielle Klasse finden worauf sie sich einspielen können und werden. Wer das Gruppenerlebnis in gesteigerter Weise erleben möchte, ist hier absolut nicht falsch am Platz.
Absolute Einzelgänger werden hier nicht ganz ihr Glück finden.
Die Wertung begründen wir auf Basis der Verbesserungen und der erfolgreich umgesetzten Idee und das in einer sehr hübsch anzusehenden Umgebung für ausnahmsweise mal nicht so großen Hardware Hunger. Gleichzeitig müssen wir Abzüge machen da es nur wenig Karten und Spielmodi gibt. Aktuell gibt es einen neuen Spielmodi im Beta-Stadium, kann allerdings von jedem Spielbesitzer mitgetestet werden. Natürlich sind die Entwickler offen für Kritik und Vorschläge und nehmen sich diesen Input auch zu Herzen, was ihre bisherige Arbeit wiederspiegelt.
Aufgrund dessen liegt die Wertung leicht über 80 und muss es unserer Meinung nach auch. Wir halten euch auf dem Laufenden und werden unsere Wertung bei weiterer Arbeit und Zusätzen, seitens der Entwickler, korrigieren.
Das Potential muss hier noch lange nicht ausgeschöpft sein.