Mit Crusader Kings 2 steht seit einiger Zeit mal wieder ein Strategiespiel von Paradox Interactive in den Läden. Doch ob der schwedische Entwickler nun endlich nach einigen Bugschleudern wieder für ein gutes altes Strategiespiel sorgen kann, wie es Vollblutstrategen lieben erfahrt ihr in unserem Test.
Einmal ins Mittelalter und zurück: Der Hintergrund
Wir machen während des Spiels eine kleine Zeitreise und finden uns im Europa des Mittelalters wieder. Hierbei übernehmen wir die Rolle eines christlichen Adligen in der Zeit von 1066 (Schlacht von Hastings) bis 1453 (Ende des Byzantinischen Reiches). Die Karte der Ländereien und Herrscher die wir hierbei steuern reicht von Nordafrika bis Island und von der iberischen Halbinsel bis nach Byzanz. Ein Ziel gibt es nicht, außer dass wir dafür sorgen müssen, dass unsere Blutlinie nicht ausstirbt. Klingt erst mal einfach, doch nebenbei müssen wir unser Reich verteidigen, das Heer ausbauen, mit dem Klerus Absprache halten und uns auf Intrigen im Königshaus vorbereiten. Wer nun denkt, dass er sich in einer PC-Ausgabe von „Die Tudors“ wiederfindet, wird jedoch angenehm überrascht sein.
Von Wirtschaftswegen und Wagenrädern: Die Mechanik
Eingeführt werden wir in das Spiel durch ein sehr umfassendes Tutorial, das auf alle Einzelheiten eingeht, dabei jedoch so trocken ist, das man sich nur mit Mühe durch die ewigen Textfelder quält, die alle beachtet werden wollen. Wir blicken von oben auf die Karte und können einzelne Städte auswählen, an denen wir werkeln möchten oder Herrschafter, mit denen wir verhandeln möchten. Das Spiel läuft hierbei in Echtzeit (welche variabel ist) lässt sich aber auch pausieren, was einem häufig die nötige Zeit verschafft um über Folgen nachzudenken. Die Gestaltung des Interfaces fällt hierbei deutlich zugänglich aus als bei anderen Titel wie zum Beispiel „Gettysburg: Armored Warfare“ aus dem Hause Paradox.
Um uns direkt mal dem Hauptziel zu widmen, versuchen wir mit unserem Herrscher einige Söhne zu zeugen, um für einen würdigen Thronfolger zu sorgen. Wenn unsere Familienfolge gesichert ist, machen wir uns über weitere Aufgaben her, die uns niemals ausgehen, denn als Gebieter über das Heilige Römische Reich gibt es immer etwas zu tun. Zum Beispiel verschwört sich unser böser, polnischer Fetter gegen uns und versucht uns den Thron strittig zu machen. So machen wir es uns zur Pflicht, den jungen wilden niederzuschlagen und gehen wie folgt vor:
- Wir mobilisieren einige Truppen und schicken sie an die polnische Grenze in Preußen
- Wir versuchen im Diplomaten-Menü mit dem Unhold zu verhandeln und bieten ihm Versöhnung an
- Als er dankend ablehnt erklären wir ihm kurzerhand den Krieg und fallen mit unseren Truppen ein
- Der Pole kann uns natürlich nichts entgegensetzen und so nehmen wir sein Gebiet ein und lösen die Intrige in der Familie auf.
So führt sich das Spiel beliebig lang fort und wirft uns mal hier mal da den einen oder anderen Konflikt mit einem Erzbischof oder einigen anderen ausländischen Verwandten vor die Füße.
Von strahlenden Rüstungen: Die Technik
Crusader Kings II ist keine Grafikbombe. Dass es das auch nicht sein muss dürfte auf der Hand liegen, jedoch wäre es hübsch gewesen hier und da mal ein paar Effekte zu sehen, wenn es an die Front geht. Darüber trösten jedoch die wunderbaren Charakterportraits und die hübsch gestaltete Karte. Ebenfalls gut gelungen ist der Soundtrack, der nicht nur ins Ohr geht, sondern dem Spiel eine starke und epische Note verleiht. Während im Hintergrund eine boshafte Musik läuft und man die Soldaten in die Schlacht schickt kommt man sich tatsächlich wie ein kleiner Herrscher vor.
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