Battlefield 3 – Multiplayer Test / Review

Krieg im Wohnzimmer

Die Thematik des Krieges fasziniert die Menschheit schon seit es das Schwert gibt. Heutzutage fasziniert das Thema ohne Schwert aber mit Tastatur, Maus und mittlerweile sogar mit Gamecontroller, Millionen von Gamern auf verschiedenster Art und Weise. Wenn es aber einen Titel gibt, der beim Brainstorming ganz schnell zum Thema virtuellem Krieg einfällt, ist es sicherlich Battlefield. Kein Wunder, denn seit 2002 hat EA mit der Marke Battlefield viele Fans gewonnen und einige Fortsetzungen und Addons an den Couch-Soldaten gebracht. Mit dem nun neuesten Teil der Battlefield- Serie versucht Dice nicht nur besser als die Vorgänger zu werden, sondern auch die Konkurrenz in den Schatten zu stellen. Singleplayertechnisch ist das nicht gelungen, wie ihr in unserem Singleplayertest zu Battlefield 3 nachlesen könnt. Aber dieser Part war ohnehin noch nie die Stärke von Dice. Daher kümmern wir uns nun um das Herzstück vom neuesten Battlefield und klären ob sich das lange Warten gelohnt hat.

Klassenkampf

In Battlefield 3 gibt es vier Klassen die euch zur Verfügung stehen, angefangen mit dem Sturmsoldat. Dieser kann gefallene Kameraden mithilfe seines Defibrillators – ein entsprechender Rang natürlich vorausgesetzt – wieder von den Toten erwecken. Neu ist, dass der Feldarzt sich vor Spieleinstieg entscheiden muss, ob er den Granatenwerfer oder Medipacks mit nimmt. Gut Dice! So haben sie den Granatwerfer uninteressanter für den Sturmsoldaten gemacht.

Die Klasse Unterstützer ist schon etwas umfangreicher, so kann dieser Munition an Verbündete verteilen, Deckungsfeuer geben und sein Zweibein aufstellen um präziser zu schießen. Aber nicht genug, trefft ihr Gegner wird das Sichtfeld dieser eingeschränkt. Der Unterstützer kann seine Kollegen auch mit dem Mörser unterstützen. Mit dem Mörser könnt ihr Splitter- und Rauchgranaten verschießen, aber nur in dem eure Verbündeten Gegner anvisieren und die Q-Taste betätigen. Als weitere Ausrüstung hat der Unterstützer C4-Sprengesätze und Claymores dabei. Diese können nicht als Minenfeld eingesetzt werden. Ihr könnt maximal sechs C4-Sprengsätze und zwei Claymores gleichzeitig platzieren.

Eine weitere Klasse ist der Aufklärer, wie in jedem Shooter trägt er die Scharfschützengewehre mit sich herum. Um eine Chance ihm Nahkampf zu haben, könnt ihr euer Visier einrichten. Der Aufklärer bietet drei freischaltbare Zusatzgeräte, einmal ein stationäre Bewegungsmelder, der Feinde im Radius von 5 Meter markiert. Mit einer fliegenden Drohne könnt ihr Gegner ausspionieren und mit dem Laserzielgerät Flug- und Fahrzeuge markieren, damit eure Verbündeten diese besser mit dem Raketenwerfer treffen können. Eine weitere Ausstattung ist der mobile Spawnpunkt der als Einstieg für Kollegen dient.

Die letzte Klasse ist der Pionier. Dieser darf mit Panzerfaust (am Boden sogar mit Boden-Luft-Raketen), Minen, Karabiner und dem Schweißbrenner sich in virtuellen Schlachtfelder begeben. Mit der fernlenkbaren Drohne könnt ihr Bomben legen, Fahrzeuge reparieren und sogar Gegner töten. In der Luft kann der Pionier auch Hubschrauber reparieren, aber nur wenn ihr nicht am Steuer seid. Apropo reparieren, dies kann der Pionier in Battlefield 3 natürlich weiterhin, aber ist im Großen und Ganzen unwichtiger geworden, da sich die Fahrzeuge nach einiger Zeit selbst heilen.

Abwechslungsreicher Krieg?

Battlefield 3 bietet mit neun Maps nicht gerade viel Umfang. Die Maps selber hingegen sind abwechslungsreich. So verschlägt es uns in die dunkle und regnerische Stadt Grand Bazaar, auf die Insel Kharg Island, in die Ubahn-Station von Operation Metro und in oder um die Industrieanlage von Operation Firestorm.

Aber nicht nur die Maps bringen viel Abwechslung, auch die vielen verschiedene Spielmodis. Mit von der Partie ist diesmal auch der Team-Deathmatch, der mit 24 Spielern an der Konsole und am Computer bestritten werden kann. Im Conquest Modus müsst ihr Flaggen einnehmen und halten um euer Team zum Sieg zu führen. An der Konsole können 24 und am Rechner sogar ganze 64 Personen teilnehmen.

Auch der bekannte Bad Company Modus Rush ist wieder dabei. Im Rush Modus müssen wir im Stile von Counterstrike Bomben legen bzw. als Verteidiger die MCOMs beschützen. Hier sind immer nur einzelne Abschnitte einer Map zugänglich bis alle MCOMs in einem Teil der Map zerstört wurden. Dank Dedicated Server lässt sich auch hier am PC mit 32 und an den Konsolen mit nur 24 Leuten spielen.

Von Stählernen Adlern und Panzertaxis

Was wäre ein Battlefield ohne Fahrzeuge? Eben, kein Battlefield und deshalb darf auch im neuesten Teil der beliebte Fuhrpark nicht fehlen. Ganze 26 Vehicel lassen sich nun bedienen. Angefangen bei Geländewägen über Panzer, Flugzeuge und Jets gibt es vieles auszuprobieren und geschickt im Kampf einzusetzen. Wer diese beherrscht kann für das Team ein mächtiger Verbündeter sein. Nicht selten sieht man auf den Servern eingespielte Soldaten, welche mit einem einzigen Heli mit 2 Boardschützen minutenlang die Map im wahrsten Sinne des Wortes terrorisieren und pausenlos Kills einfahren. Leider waren in diesem Falle die eigenen Jetpiloten und Boden-Luft-Raketen-Schützen nicht in der Lage den Heli vom Himmel zu holen, welcher frecherweise auch noch die Wege zur Startbahn der Flugzeuge und Heliports abschnitt. Solche Albtraumszenen lassen sich vermeiden, wenn die Teams sich absprechen und geübte Fahr- bzw. Flugzeuglenker mit von der Partie sind. Während das Geländewagen- und Panzerfahren noch recht schnell in Fleisch und Blut über geht sollte man sich für das Beherrschen eines Jets oder gar Heli´s aber mehr Zeit nehmen. Ansonsten sieht das Resultat ähnlich aus wie auf den Publik Servern, in denen man immerzu die Anfänger beobachten kann, welche nach dem Verlassen des Bodens doch recht schnell wieder zu diesen zurückkehren um danach in einem schicken Feuerball das virtuelle Zeitliche zu segnen.

Gemeinsam Einsam

Wenn man sich für den Coop Modus entschieden hat, kann man anfangs nur eine Map von 6 aussuchen und ganz bequem als Host diese auswählen und einen Freund einladen. Das Missionbreefing wird lediglich beim Ladebildschirm als Text eingeblendet und wartet auch nicht bis dieser zu Ende gelesen wurde, wenn der Ladevorgang beendet ist. Vom ersten bis zum letzten Level kommt leider kein großes Kriegsfeeling auf wie man es von den Trailern her es vielleicht erwartet hätte. Die Missionen sind allesamt simpel aufgebaut. So gilt es entweder einen Punkt zu halten um danach per Hubschrauber abgeholt zu werden oder unentdeckt einen Gefangenen zu befreien und diesen in Sicherheit zu bringen. Immerhin darf man auch zu zweit eine Hubschraubermission spielen, welche für den Schützen eher als Moorhuhn Einlage gilt und für den Piloten erst einmal frustrierend sein kann, da das Erlernen des Fliegens überhaupt nicht beigebracht wird.

Die Missionen sind allesamt recht kurz und sind locker in 15 bis 20min oder sogar weniger schaffbar. Zudem wurden Singleplayerkarten für den Coop Modus Recycelt, was weniger Abwechslungsreich ist. Leider ist die Einzelspielerkampagne nicht zu zweit spielbar obwohl man hier fast immer in Begleitung von mehreren Soldaten ist. Alles in allem ist der Coop-Modus zwar gelungen, aber dient doch eher als Vorbereitung für gemeinsame Bewegungen in Multiplayerpartien.

Facebook für Gamer

Bevor wir Battlefield am Rechner starten können, müssen wir das berüchtigte Origin starten. Hier könnt ihr eure Spiele von EA starten, wie etwa Steam. Einige Magazine berichteten auch, dass Origin seine Kunden ausspioniert bzw. Daten sammelt die nichts mit Origin oder Battlefield zu tun haben. Starten wir Battlefield in Origin, wird erst einmal Battlelog im Browser gestartet. Hier suchen wir Server, erstellen uns Partys, starten die Kampagne, treten Squads bei und haben Statistiken über unsere Waffen, Trefferquote usw. auf dem Schirm. Leider dauert das Starten von Battlefield 3 selber sehr lange, wir hatten ab und an Abstürze und Verloren die Verbindung zum Server.