PAYDAY: The Heist – Test / Review

Shooter verkaufen sich meist wie warme Semmeln. Gerade in diesen Tagen erleben wir, wie sich Modern Warfare 3 und Battlefield 3 um die Krone des Königs der Shooter prügeln. Schaut man etwas genauer hin, dann gibt es im großen Pool der Shooter auch Sub-Genres. Eines davon bekam nie viel Beachtung: Raubüberfälle. Seien es Banküberfälle oder sonstige Arten von räuberischen Absichten, die Anzahl an Spielen in unseren Regalen bleibt überschaubar. In der Natur der Dinge liegt es, dass dieses Sub-Genre eigentlich doch perfekt wäre, um daraus einen guten Koop-Shooter zu machen. PAYDAY: The Heist wäre ein solcher Kandidat und hier ist unser entsprechender Test bzw. unser Review!

 

 

Parade der Clowns

Hinter PAYDAY verbirgt sich die Softwareschmiede Overkill Software. Das Spiel wird über den Xbox 360 Marktplatz und für die Playstation 3 über das PSN als Download-Spiel angeboten, aber leider nicht bei uns in Deutschland. Also muss man zu seinem Zweitaccount greifen und das Spiel vom US Server für 19,99$  laden. Der PC’ler greift zur Steam Variante.

Dafür bekommt man dann 6 Level, 4 Spieler Koop und massig viele Achievements im Gegenzug. Klingt also so, als sei PAYDAY: The Heist ein ganz guter Deal. Ist es auch in vielerlei Hinsicht, aber trotzdem laufen hier und da ein paar Dinge schief.

Wie schon erwähnt gilt es, sich durch 6 Raubzüge zu kämpfen. Jeder dieser Beutezüge dauert ca. 30 Minuten, so dass wir auf eine Spielzeit von insgesamt etwa 3 Stunden kommen. Die Zahl ist mit Vorsicht zu genießen, denn je nach Spielart kann ein Raub auch etwas länger dauern. Jedes der Level ist so gebaut, dass es einen gewissen Wiederspielwert besitzt, um weitere Unlocks frei zu spielen.

Trotzdem das Spiel unterschiedliche Szenarien bietet – wie z.B. Banküberfall, Juwelenraub oder Befreiung eines Gefangenen – spielt sich jeder Überfall nach dem gleichen Prinzip. Man beginnt das Szenario, in dem man eine Stellung für eine bestimmte Zeit halten muss. Anschließend sollte man möglichst viel Beute einsacken, welche dann im letzten Schritt zum Abholungspunkt befördert werden muss.

Eigentlich gibt es zum Spielprinzip nicht mehr zu sagen, denn das war es im großen Ganzen. Hier und da gibt es natürlich Abweichungen, aber das Grundgerüst bleibt das gleiche.

Auch gibt es keine Rahmengeschichte um PAYDAY, lediglich eine kurze Sequenz vor jeder Mission führt euch ins jeweilige Setting ein. Aber das braucht das Spiel auch gar nicht, denn wie gesagt liegt der Fokus auf Koop und nicht auf einer mitreißenden Geschichte. Genau genommen ist PAYDAY eigentlich sogar ein gutes Beispiel dafür, dass nicht immer eine verstrickte Geschichte von Nöten ist.

 

 

 

Vergnügen mit Blei

Wer einen Raubüberfall durchzieht, der benötigt natürlich auch entsprechendes Equipment. Und PAYDAY hat einiges in petto. Zunächst besitzt man eine schallgedämpfte Pistole, Handschellen für die Geiseln und ein kleines Sturmgewehr. Je weiter wir im Spiel fortfahren und je mehr Geld wir sammeln, desto mehr schalten wir an Waffen frei oder Verbesserungen für das Team. Demnach warten später Schrotflinten, verbesserte Gewehre und auch Minen auf uns. Apropos Geld: In PAYDAY steigt man nur durch Geld auf, es gibt keine XP. Und hier ist dann auch der Pluspunkt für Sammler. Da es richtig viele Unlocks gibt, bekommt das Spiel tatsächlich den Reiz, eine bereits beendete Mission nochmal zu spielen, diesmal mit anderen Waffen und Gadgets. Denn dadurch tun sich neue Vorgehensweise auf, die im Koop richtig viel Spaß machen können.

Alles, was im Absatz oben geschrieben wurde, dient letztlich nur dem einen Aspekt, nämlich, euch die Polizei vom Leib zu halten, um den großen Clou landen zu können. Meist kommen sie in Wellen gestürmt und es sei an dieser Stelle gesagt, dass mit den Männern in Blau absolut nicht gut Kirschen essen ist. Selbst mit einem ansehnlichen Arsenal an Waffenpower sind die Gegner wirklich hartnäckig und teilweise auch unfair. Zugegeben rechnet auch keiner damit, dass man nach einem Raubüberfall mit Samthandschuhen abgeführt wird, aber dennoch frustriert PAYDAY stellenweise. So kam es nicht selten vor, dass die Straße schon vor erledigten Gegnern aus allen Nähten platzte und man sich trotzdem noch von der blauen Übermacht umzingelt sah. Random Spawns scheint hier das Mittel der Wahl bei den Programmierern gewesen zu sein. Obendrein sind die AI-gelenkten Kollegen der Polizei auch alles andere als dumm und legen eine gute Treffsicherheit an den Tag.

Wenn es also was zu meckern gibt, dann die Tatsache, dass unbedingt nachgebessert werden muss in puncto Balancing!

Hier und da tauchen neben den Cops auch Mini-Bosse auf, etwa ein schwer gepanzerter Bulldozer. Teamarbeit ist gefordert, denn die kleinen Bosse stecken viel ein, bevor sie das zeitliche segnen. So kann einer der Spieler einen Gegner tasern (natürlich mit dem entsprechendem Taser), während ein anderer flankiert und einer Einheit mit Schild von der Seite oder von Hinten ans Leder will. Diese Bosse geben dem Spiel auch das nötige Flair, damit die Mission nicht zu monoton wird.

 

 

Steife Knüppel

Getestet wurde auf der Playstation 3, zur Steuerung in der Xbox 360 Version kann ich leider nichts sagen, wobei diese wenig abweichend sein dürfte. Was schnell auffällt: Das Zielen ist ein wenig knifflig, denn die Gegner flitzen ziemlich fix von Deckung zu Deckung. Dazu kommt, dass die Steuerung etwas langsamer agiert, als wir es von Shootern ala MW2 kennen. Ebenso benötigt man ein gutes Timing, damit man im rechtzeitigen Moment selbst aus der Deckung huscht, um in der Mission weiter voran zu kommen. An der Tastenbelegung ist zwar nichts auszusetzen, aber wie schon erwähnt steuert sich PAYDAY etwas steif, was den Spielspaß leider etwas trübt. Angeblich, so liest man zumindest, sei das Gameplay am PC wesentlich besser als auf der Konsole.

Ungewohnt ist auch, dass man trotz Koop auf den bekannten Split-Screen verzichten muss. Etwas merkwürdig ist dies, denn ein HUD ist so gut wie nicht vorhanden und auch sonst sind auf dem Bildschirm kaum Informationen erkennbar, so dass mehr als genug Platz für den Split-Screen gewesen wäre.

 

 

Unser abschließendes Urteil und unser Fazit lest ihr auf der nächsten Seite!