House of Games in Berlin-Friedrichshain: Erfolgs-Inkubator für die ganze Branche?

(Bildquelle: Pixabay)

In Berlin-Friedrichshain entsteht ein Projekt, das innerhalb der deutschen Games- und Esports-Branche heiß erwartet wird. Das House of Games soll ein Ort werden, an dem sich Entwickler, Unternehmen, Verbände und angrenzende Akteure begegnen, austauschen und gemeinsam wachsen. 

Das steckt hinter dem House of Games

Das House of Games ist als zentraler Hub für die Games- und Esports-Branche konzipiert, nicht als klassischer Bürokomplex und ebenso wenig als geschlossener Campus für wenige Auserwählte. Der Anspruch liegt klar auf Offenheit und Vernetzung. 

Wer sich mit digitalen Spielen beschäftigt, sei es in der Entwicklung, im Publishing, im Esports, in der Forschung oder in technologisch angrenzenden Feldern, soll hier grundsätzlich einen Platz finden können.

Diese Offenheit bedeutet auch, dass keine inhaltliche Spezialisierung auf einzelne Genres oder Nischen vorgesehen ist. In einem solchen Umfeld kann ebenso über klassische Game-Mechaniken diskutiert werden wie über Themen rund um Monetarisierung oder Nutzererlebnis, bis hin zu Fragestellungen, die beim Book of Ra spielen seit Jahren relevant sind. Digitale Spielkonzepte enden längst nicht mehr an Genregrenzen, sondern greifen ineinander und entwickeln sich dort weiter, wo Austausch stattfindet.

Dass Berlin auch für Unternehmen aus dem weiteren Glücksspiel- und Softwareumfeld attraktiv ist, zeigt sich bereits heute. Die DGGS Deutsche Gesellschaft für Glücksspiel mbH hat ihren Sitz in Berlin und betreibt unter anderem das legale Online Casino BingBong. Das ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie eng Games, Technologie und regulierte Spielangebote in der Praxis miteinander verwoben sein können.

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Was wird der Standort Friedrichshain bieten?

Die Wahl von Friedrichshain ist ein klares Statement. Das LUX-Gebäude an der Rotherstraße liegt unmittelbar an der Warschauer Straße, einem der am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkte der Stadt. 

Sichtbarkeit, Erreichbarkeit und urbanes Umfeld treffen hier aufeinander. Friedrichshain steht für kreative Szenen, für digitale Kultur und für eine hohe Dichte an jungen Unternehmen, was dem House of Games von Beginn an ein passendes Umfeld verleiht.

Mit einer Fläche von rund 10.000 bis 15.000 Quadratmetern auf mehreren Etagen bewegt sich das House of Games in einer Größenordnung, die echte Vielfalt zulässt. Vorgesehen sind Co-Working-Bereiche, Studios, Entwicklungsräume, Präsentationsflächen und Zonen für Events und Austausch. 

Entscheidend ist dabei weniger die Architektur als die Nutzungsidee. Das Haus soll arbeiten, zeigen und diskutieren zugleich ermöglichen, ohne starre Trennung zwischen Produktion und Öffentlichkeit.

Politische Rückendeckung, Betreiberstruktur und öffentliche Förderung

Getragen wird das Projekt von der landeseigenen WISTA Management GmbH. Rund 4,6 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln fließen in den Umbau des Gebäudes. Das macht deutlich, dass das House of Games politisch gewollt ist und als strategisches Instrument verstanden wird, um Berlin im nationalen und internationalen Wettbewerb der Games-Standorte sichtbar zu positionieren.

Ursprünglich war eine Eröffnung Anfang 2026 geplant, inzwischen wird von der zweiten Jahreshälfte 2026 ausgegangen. Umbauten, Abstimmungen und Planungsprozesse haben den Zeitplan verschoben, was bei einem Projekt dieser Größenordnung wenig überrascht. 

Bemerkenswert ist vielmehr, dass das Interesse aus der Branche anhält. Mehr als 80 Unternehmen haben ihr Interesse bekundet, was darauf hindeutet, dass hier ein realer Bedarf adressiert wird.

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Warum das House of Games als Inkubator wirken kann

Räumliche Nähe ist einer der unterschätzten Faktoren für Innovation. Wenn Entwickler, Dienstleister, Verbände und Organisationen täglich aufeinandertreffen, entstehen Ideen nicht im Meetingraum, sondern im Vorbeigehen. 

Wissen zirkuliert schneller, Kooperationen ergeben sich organisch und Talente finden neue Wege. Genau hier liegt das Inkubator-Potenzial des House of Games, nicht im Etikett, sondern im Alltag.

Trotz aller Chancen bleiben offene Fragen. Wie niedrig sind die Zugangshürden wirklich? Finden auch kleinere Studios und junge Teams dauerhaft Platz oder profitieren vor allem etablierte Akteure? Und wie stark reicht die Wirkung über Berlin hinaus? Der Inkubator-Effekt hängt weniger vom Gebäude ab als von Programmen, Governance und echter Community-Arbeit.

Eine realistische Einordnung

Das House of Games bringt vieles mit, was ein erfolgreicher Branchenhub braucht. Ein starker Standort, politische Unterstützung und spürbares Interesse aus der Szene bilden eine solide Basis

Ob daraus ein Erfolgs-Inkubator für die ganze Branche entsteht, entscheidet sich jedoch erst im Betrieb. Offenheit, Durchlässigkeit und kontinuierlicher Austausch sind keine Nebensache, sondern der Maßstab, an dem sich dieses Projekt messen lassen muss.

Sammy
Bis 2010 war ich in einer anderen Redaktion tätig, welche mich mit meinen Ideen und Vorhaben zu sehr einschränkte. Mit der Gründung von game2gether wurde die Idee umgesetzt ein Magazin zu schaffen welches für alle viel Spielraum und Freiheiten beinhaltet. Viele Redakteure sind mittlerweile seit über 10 Jahren dabei was bestätigt das der Grundgedanke funktioniert. Neben der Vermarktung von game2gether streame ich in der Freizeit gerne auf twitch.tv/sami4m