MindsEye möchte das nächste Cyberpunk 2077 werden

Das ambitionierte AAA-Debüt von Build A Rocket Boy, dem Studio des Ex-GTA-Entwicklers Leslie Benzies, steht nach einem katastrophalen Launch offenbar vor dem kompletten Kollaps. Und dennoch wird intern bereits über eine „Wiedergutmachung“ des Shooters MindsEye gesprochen. Ähnlich wie es bei No Man’s Sky oder Cyberpunk 2077 über die Jahre dann möglich war.

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300 Jobs in Gefahr – Studio spricht dennoch vom „Redemption-Arc“

Wie ein neuer Report von IGN berichtet, wurden rund 300 Mitarbeitende von Build A Rocket Boy per E-Mail informiert, dass ihre Stellen aktuell „at risk“ seien. Auch Mitarbeiter des übernommenen Studios PlayFusion sollen ähnliche Mitteilungen erhalten haben. Bereits Ende Juni hatte das Studio erste Entlassungswellen bestätigt.

Der eigentlich spektakulär angekündigte Titel MindsEye, der letzten Monat erschien, wurde von Kritikern und Spielern jedoch vernichtend bewertet. Mit häufigem Fokus auf technische Mängel, schlechtes Balancing und ein unvollständiges Game Design.

Benzies spricht von Neustart, Sabotagevorwürfe inklusive

Der ehemalige Rockstar Games-Produzent Leslie Benzies, der sich nach seinem Austritt aus dem GTA-Team mit Build A Rocket Boy neu aufstellen wollte, hält dennoch an einer Zukunft für MindsEye fest. Laut interner Quellen habe er in einer Videobotschaft an die Belegschaft betont, das Spiel werde eine „zweite Chance“ bekommen. Mit einem geplanten Relaunch und einer deutlichen Qualitätssteigerung. Gleichzeitig soll Benzies erneut „Saboteure“ innerhalb und außerhalb des Studios für das Scheitern mitverantwortlich gemacht haben. Schon früher hatte der CEO angedeutet, dass gezielte Negativkampagnen gegen MindsEye im Umlauf seien. Ein Vorwurf, der in der Community mit großem Stirnrunzeln aufgenommen wurde.

Inzwischen hat auch Sony Rückerstattungen für digitale Käufe des Spiels auf PS5 genehmigt. Auf Plattformen wie Reddit und X melden sich immer mehr Spieler, die bereits ihr Geld zurückerhalten haben. Gleichzeitig äußern sich auch Mitglieder des Sprecher-Casts enttäuscht über das Endprodukt, einer kommentierte öffentlich: „Das ist nicht das Spiel, das ich erwartet hatte. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich frustriert.“

Ein mögliches Comeback oder das letzte Aufbäumen?

Der Fall MindsEye entwickelt sich zum Paradebeispiel dafür, wie schnell ein hochbudgetiertes Spiel abstürzen kann, trotz prominenter Namen, langer Entwicklungszeit und großem PR-Aufwand. Dass ausgerechnet in dieser angespannten Lage vom Studio-CEO ein „Redemption Arc“ versprochen wird, wirkt für viele Beobachter eher wie verzweifelter Optimismus. Während hunderte Entwicklerinnen und Entwickler um ihre Jobs bangen, bleibt fraglich, ob ein Relaunch unter solchen Umständen überhaupt gelingen kann. Oder ob MindsEye bald nur noch als Negativbeispiel in Erinnerung bleibt.