In Star Citizen macht sich aktuell eine sinkende Moral und wachsende Frustration bemerkbar. In einem Thread von Astrum_Vates bleuchtet dieser seine Meinung zu dieser Aussage. Daraus entstand eine rege Diskussion. Dar In diesem Artikel legt unser lieber AstroSam seine Sicht der Dinge dar und erklärt, was es damit auf sich hat.
1. Warum ist die Moral der Community auf einem Tiefpunkt?
Die Star Citizen-Community steht an einem Scheideweg. Die Hauptkritik richtet sich gegen die aktuelle Entwicklung des Spiels, das nach über einem Jahrzehnt noch immer in der Alpha-Phase steckt. Der Frust wächst, da CIG grundlegende Gameplay-Elemente wie das Master Modes (MM)-System einführt, ohne auf die Bedenken der Spieler zu hören. Der neue Flugmodus, der angeblich die Spieltiefe reduzieren soll, führte zu weitverbreiteter Enttäuschung, da ihn viele als zu einfach und weniger spaßig empfinden. Veteranen, die seit Jahren auf die Fertigstellung des Spiels warten, fühlen sich ignoriert und übergangen.
2. Was ist mit dem Master Modes (MM)-System und warum ist es umstritten?
Das MM-System ist einer der zentralen Kritikpunkte. Spieler berichten, dass es den Flugspaß deutlich verringert. Besonders jene, die viel Zeit und Geld in die Verbesserung ihrer Flugfähigkeiten gesteckt haben, empfinden es als „Vereinfachung“, die den Einsatz von Fertigkeiten weniger belohnt. Die Entscheidung, dieses System ohne ausreichende Berücksichtigung des Feedbacks der Community einzuführen, wird von vielen als arrogant empfunden. Es wird vermutet, dass CIG durch diese Änderung das Spiel an ein Konsolenpublikum anpassen möchte, was besonders bei den PC-Spielern, die teure Steuerungssysteme wie HOTAS verwenden, auf Unmut stößt.
3. Welche Auswirkungen haben die Änderungen an der Spielmechanik auf das Spielerlebnis?
Viele Änderungen, die CIG eingeführt hat, werden von Spielern als „Gameplay-Reduktion“ wahrgenommen. Besonders hervorzuheben ist die Kritik am Tractor Beam, dessen Geschwindigkeit reduziert wurde. Spieler berichten, dass einfache Aufgaben wie das Bewegen von Boxen jetzt „quälend langsam“ und „unbefriedigend“ sind. Solche Änderungen wirken sich auf den Spielfluss aus und machen das Spiel für einige unattraktiv. Auch die Anpassungen an bestimmten Schiffen, wie die Corsair, werden als Versuch gesehen, neue Verkäufe zu fördern, anstatt das bestehende Gameplay zu verbessern.
4. Warum stößt die „Pea Soup“-Ästhetik auf Ablehnung?
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Entscheidung von CIG, die „Pea Soup“-Effekte einzuführen – eine Art grüne Nebelästhetik im Weltraum. Spieler empfinden diese visuellen Anpassungen als „faul“ und unpassend, insbesondere da es einfachere Lösungen wie Nachtsichtgeräte oder die Möglichkeit, Schiffslichter auszuschalten, gegeben hätte. Dies wird als Versuch gesehen, die Spielleistung durch eingeschränkte Sichtweite zu verbessern, was viele als unattraktiv und technisch minderwertig empfinden.
5. Warum gibt es so viel Frustration über den Entwicklungsstand von Star Citizen?
Seit über einem Jahrzehnt befindet sich Star Citizen in der Alpha-Phase, und obwohl CIG kontinuierlich neue Inhalte verkauft, bleibt das grundlegende Spiel unvollständig. Ein zentraler Kritikpunkt ist das langsame Fortschreiten des Server-Meshings, das als Schlüsselfunktion für eine größere Spieleranzahl gilt. Gleichzeitig werden viele Versprechen, wie die Fertigstellung des zweiten Sonnensystems Pyro, als bedeutende Meilensteine gefeiert – was viele Spieler jedoch nach all den Jahren als bloße Augenwischerei betrachten. Zudem bleiben viele Schiffe, die bereits verkauft wurden, nur „Jpegs“, also grafische Platzhalter ohne funktionale In-Game-Modelle.
6. Wie geht CIG mit den anhaltenden Bugs und Problemen um?
Eine konstante Quelle des Unmuts ist der Umgang von CIG mit Bugs und Spielproblemen. auch diese sorgen für eine sinkende Moral und wachsende Frustration. Langjährige Bugs bleiben oft ungelöst, und das Issue Council, ein Forum zur Meldung von Problemen, wird von Spielern als ineffektiv angesehen. Viele melden keine Fehler mehr, da sie das Gefühl haben, dass ihre Berichte ignoriert oder archiviert werden, bevor sie behoben werden. Spieler beklagen sich darüber, dass CIG lieber neue Features implementiert, die niemand gefordert hat, anstatt bestehende, gravierende Probleme zu beseitigen.
7. Was ist mit Squadron 42?
Squadron 42, das Einzelspieler-Spin-off von Star Citizen, wird von vielen als Schutzschild verwendet, um die mangelnden Fortschritte bei Star Citizen zu rechtfertigen. Seit Jahren wird angekündigt, dass das Spiel „in zwei Jahren“ erscheinen wird, aber dieser Zeitrahmen bleibt unverändert. Spieler fragen sich, warum Star Citizen nicht von der Entwicklung von Squadron 42 profitiert, wie es ursprünglich versprochen wurde. Die anhaltende Geheimhaltung über den Status von Squadron 42 verstärkt den Eindruck, dass CIG die Erwartungen nicht erfüllen kann.
8. Ist das Finanzierungsmodell von Star Citizen nachhaltig?
Eine besonders besorgniserregende Entwicklung ist die zunehmende Diskrepanz zwischen der sinkenden Spielerzahl und den steigenden Einnahmen. Während neue Spieler seltener werden, steigt die Abhängigkeit von den „Walen“ – also den Spielern, die immer mehr Geld in das Spiel investieren. Dies wird als kurzfristige Strategie angesehen, um den anhaltenden finanziellen Druck zu bewältigen, während die langfristige Zukunft des Spiels ungewiss bleibt. Einige befürchten sogar, dass CIG sich in einer „finanziellen Negativ-Spirale“ befindet, in dem neue Verkäufe notwendig sind, um die bestehenden Kosten zu decken, was langfristig nicht tragbar erscheint.
9. Was sagen die Verteidiger von CIG?
Es gibt auch eine Gruppe von Spielern, die das Vorgehen von CIG verteidigen. Sie argumentieren, dass das Projekt seiner Natur nach ambitioniert und komplex ist und dass viele der derzeitigen Beschwerden auf unrealistischen Erwartungen beruhen. Einige glauben, dass CIG den ursprünglichen Kurs des Spiels beibehalten hat und dass die Community zu ungeduldig ist. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Transparenz, die CIG in den Anfangsjahren zeigte, oft zu Missverständnissen und übertriebenen Erwartungen führte, weshalb das Unternehmen jetzt vorsichtiger mit öffentlichen Updates ist.
Fazit: Ein Spiel zwischen Vision und Realität
Gibt es also eine sinkende Moral und wachsende Frustration? Star Citizen ist zweifellos eines der ambitioniertesten Spieleprojekte aller Zeiten, und obwohl es auch Kritik auf sich zieht, bleibt die Vision bemerkenswert. Die Enttäuschung einiger Spieler wird durch die Herausforderungen in der Kommunikation und Gameplay-Änderungen genährt, doch ebenso fasziniert das Projekt weiterhin durch seinen Umfang und seine Ambitionen. Mit der anstehenden CitizenCon – dem Jahresevent zum Geburtstag von Star Citizen – wächst die Hoffnung, dass CIG ein Fazit zu den Entwicklungen der letzten 12 Monate liefert und klare Pläne für die nächste Phase der Entwicklung vorstellt. Es bleibt spannend zu sehen, ob es CIG gelingt, auch die kritischen Stimmen zu besänftigen und die Begeisterung dieses Teils der Community für ihr Herzensprojekt neu zu entfachen. Für neue und erfahrene Spieler bleibt Star Citizen eine faszinierende, wenn auch manchmal herausfordernde Reise.
Bildquelle: Roberts Space Industries
Quelle: AstroSam