7 klassische Browsergames: Was wurde aus den legendären Spielen?

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Moderne Browsergames haben es schwer gegen die Konkurrenz der mobilen Spiele und der vielen Möglichkeiten, die diese bieten. Aber es gibt einige Legenden unter den Browsergames, die von Millionen Menschen gezockt wurden. Man brauchte weder eine teure Konsole noch die neuste Grafikkarte – der Browser war das Tor zu stundenlanger Unterhaltung.

Heute jedoch wirken viele dieser einstigen Klassiker wie ein Relikt aus vergangenen Tagen. Doch was ist eigentlich aus diesen legendären Spielen geworden? Einige haben überlebt, manche wurden von der Konkurrenz regelrecht überrollt, und wieder andere haben ihren ganz eigenen Weg gefunden, um weiterhin präsent zu bleiben.

Dieser Artikel wirft einen Blick zurück auf sieben dieser Spiele, die einst ganze Büropausen und Nachmittage gefüllt haben.

1. Die Stämme – der Klassiker der Strategiespiele

Für viele war Die Stämme der Einstieg in die Welt der Aufbau- und Strategiespiele. Ein Browsergame, bei dem Dörfer aus dem Boden gestampft, Rohstoffe gesammelt und Krieg gegen andere geführt wurde – was konnte es Besseres geben? Auch heute existiert das Spiel noch, wenn auch mit deutlich weniger Glanz als zu seinen Hochzeiten. Ein paar treue Veteranen halten die Fahne hoch, doch die Konkurrenz durch mobile Strategiespiele, die jederzeit und überall gezockt werden können, hat Die Stämme schwer getroffen.

2. Book of Ra – das Online-Slot-Phänomen

Während viele Browsergames unter der Dominanz der Smartphones litten, gelang es Book of Ra, sich immer am Markt zu behaupten. Dabei hat das Glücksspielspiel die mobile Revolution sogar genutzt, um noch erfolgreicher zu werden und sich immer weiter entwickelt.

Es wird heute nicht einfach nur gezockt, Spieler nutzen beispielsweise einen Sunmaker Bonus, um noch mehr aus ihrem Spiel herauszuholen oder andere Boni. Dank Apps und mobiler Versionen kann man die fünf Walzen nun überall drehen – ob im Zug oder im Wartezimmer.

3. Farmerama – die virtuelle Landwirtschaft geht weiter

Wer sagt, dass Bauernhof-Spiele nur etwas für Kinder sind, hat vermutlich nie eine ernsthafte Partie Farmerama gespielt. Felder bestellen, Tiere züchten und mit Nachbarn handeln – all das machte Farmerama zu einem der beliebtesten Browsergames.

Bigpoint, die Entwickler, halten das Spiel noch heute am Laufen, aber wie bei vielen anderen hat die mobile Konkurrenz das Spiel in den Hintergrund gedrängt. Spiele wie Hay Day oder FarmVille haben den virtuellen Bodenbearbeitungsmarkt einfach cleverer bedient.

Dennoch: Die treue Fangemeinde von Farmerama sorgt dafür, dass auf den Feldern noch immer etwas wächst.

4. Comunio – der König der Fußballmanager

Ein Klassiker, der viele Wochenenden während der Fußball-Saison bestimmt hat, heißt Comunio. Hier wurde man Manager seines eigenen Teams und stellte eine Mannschaft aus echten Bundesliga-Spielern zusammen, die auf Basis ihrer realen Leistungen Punkte erzielten.

Aber was genau war der Reiz daran? Das ständige Bangen, dass der eigene Stürmer am Samstag seine Form findet. Doch die Konkurrenz durch mobile Fußballmanager und Fantasy-Ligen hat Comunio schwer zugesetzt. Während der Kern der Community noch da ist, ist der einstige Hype merklich abgeflaut.

5. Travian – der epische Kampf um die Vorherrschaft

Wenn von den legendären Browsergames die Rede ist, darf Travian nicht fehlen. Ein Aufbau- und Strategiespiel, das seine Spieler in die Welt der Antike entführte. Hier wurden Imperien aufgebaut, Kriege geführt und Allianzen geschmiedet – in epischen Ausmaßen. Heute existiert Travian noch, aber die Zahl der Spieler hat sich stark reduziert. Einst ein Muss für Strategen, wird das Spiel mittlerweile eher von Liebhabern gespielt, die an den Wurzeln des Genres hängen. Mobile Spiele mit schnellen Belohnungen und leichterem Zugang haben Travian den Rang abgelaufen.

6. OGame – Eroberung im Weltall

Ein weiteres Spiel, das in den 2000ern kaum wegzudenken war, ist OGame. Wer Lust auf intergalaktische Kriege und Raumschiff-Bau hatte, war hier genau richtig. Auch OGame gibt es noch, wenn auch die Spielerzahlen deutlich geschrumpft sind. Das Konzept war brillant, die Umsetzung ebenfalls – doch die Geduld, die man für langfristige Strategiespiele heute braucht, haben viele verloren. Schnellere und „häppchenweise“ konsumierbare Spiele haben OGame den Platz an der Sonne streitig gemacht.

7. Ikariam – in der griechischen Antike versackt

Nicht zuletzt muss auch Ikariam erwähnt werden – das Strategiespiel, das auf eine Inselwelt in der griechischen Antike setzte. Man errichtete Städte, baute Rohstoffe ab und musste Diplomatie betreiben. Ikariam war besonders wegen seiner Community beliebt, denn hier war Zusammenarbeit oft der Schlüssel zum Erfolg. Das Spiel läuft noch, doch der einstige Hype hat sich gelegt. Viele Spieler sind weitergezogen, vor allem hin zu den mobilen Alternativen, die mit kürzeren Spielsessions locken.

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Kein Stillstand im Gaming

Es gibt einen gemeinsamen Nenner in der Geschichte dieser Browsergames und der heißt mobile Gaming-Revolution. Sie hat das Konzept des „Immer und überall Spielens“ nicht nur perfektioniert, sondern zur Norm gemacht.

Während man früher auf den PC angewiesen war, zücken die meisten heute einfach ihr Smartphone, um in die virtuelle Welt abzutauchen. Browsergames hatten da oft das Nachsehen. Auch technische Veränderungen wie das Ende von Flash machten vielen Spielen zu schaffen. Aber der wohl größte Unterschied ist, dass mobile Games häufig darauf ausgelegt sind, die Aufmerksamkeit schnell zu belohnen. Etwas, was viele Browsergames nicht leisten konnten.

Einige Spiele wie Book of Ra haben es geschafft, diesen Wandel zu nutzen. Andere, wie Die Stämme oder Travian, haben versucht, mobile Versionen zu entwickeln, konnten aber nicht mit der Konkurrenz Schritt halten. Am Ende sind es die treuen Communities, die solche Spiele noch am Leben erhalten, auch wenn die goldenen Zeiten längst vorbei sind.

Browsergames werden nie ganz verschwinden, doch ihre Ära als dominierende Plattform ist wohl Geschichte. Stattdessen leben sie weiter in Nischen, auf speziellen Plattformen oder als nostalgische Erinnerungen an eine Zeit, in der ein einfacher Klick auf den Browser für stundenlange Abenteuer gereicht hat.

Sammy
Bis 2010 war ich in einer anderen Redaktion tätig, welche mich mit meinen Ideen und Vorhaben zu sehr einschränkte. Mit der Gründung von game2gether wurde die Idee umgesetzt ein Magazin zu schaffen welches für alle viel Spielraum und Freiheiten beinhaltet. Viele Redakteure sind mittlerweile seit über 10 Jahren dabei was bestätigt das der Grundgedanke funktioniert. Neben der Vermarktung von game2gether streame ich in der Freizeit gerne auf twitch.tv/sami4m