Game2Gether: Hi Der_Woo, magst du dich unseren Lesern einmal kurz vorstellen?
Der_Woo: Mahalo! Das heißt eigentlich Danke auf Hawaiianisch, aber in meinen Streams benutze ich es als „Danke das du da bist“ und als Begrüßung. Ich bin Der_Woo, bin 39 Jahre alt und komme aus der Schweiz. Das erzähle ich normalerweise nicht gerne in den Streams aufgrund der Vorurteile und Klischees des reichen Schweizers. Außerdem bin Vater von zwei Teenagern. Meine Hobbys sind Krafttraining und natürlich Streamen bzw. Gaming. Ich arbeite Vollzeit in einem Ersatzteillager im Sektor Fahrzeugbau LKW. Im richtigen Leben bin ich eher ernst und diszipliniert, also ganz anders als der ein oder andere mich vielleicht aus meinen Streams kennt.….
Woher kommt dein Name und hat er eine besondere Bedeutung?
Das ist eigentlich ganz einfach, es sind die ersten 3. Buchstaben meines Nachnamens. Wie ich wirklich heiße, möchte ich an der Stelle nicht verraten. Auch wenn viele meiner Zuschauer ihn kennen, gibt es in meinem Streams aus Selbstschutz die Regel meinen echten Namen nicht zu verwenden.
Bist du seit jeher Gamer? Wie bist du zu Videospielen gekommen? Was war dein erstes Spiel?
Jein. Also ich bin mit dem Gameboy aufgewachsen, und als die PlayStation 1994 rauskam, träumte ich zwei Jahre lang nur vom Zocken. Zu meinen ersten Spielen gehörte Tomb Raider, als ich 12 Jahre alt war. Die Konsolen Welt hat mich fast mein ganzes Leben lang begleitet. Einen Computer gab es zwar bei uns zuhause auch, aber meine Eltern wollten nicht dass man Spiele drauf spielt, weil sie glaubten, dass das den PC kaputt machen könne (lacht). Naja, in jungen Jahren war das mit dem Computer sowieso immer so eine Sache. Vor allem, weil es noch kein Internet gab, wo man Google um Rat fragen konnte, wie man einen PC aufbaut oder welche Voraussetzung die neusten Spiele benötigten.
Also ein Langzeit-Konsolero. Und was hat dich zum PC-Spieler werden lassen? Etwa Star Citizen?
Genau, also bin ich bei der Konsole geblieben, bis zum Dezember 2019. Etwa zur Weinachtzeit saß ich gemütlich auf dem Sofa und zockte No Man Sky auf der PS4. Neben mir stand mein iPad und YouTube hatte mir ein Video zu Star Citizen (SC) vorgeschlagen. Zuerst habe ich nicht realisiert, dass es sich dabei um ein Spiel handelt. Ich dachte nur „WTF, das sieht mega cool aus.“ Als ich dann sah, dass es Star Citizen nur für den PC gab war mir schnell klar, dass ein PC her musste. Da Gaming-PCs recht teuer sind und man mit zwei Kindern nicht viel Geld hat, musste ich mich zunächst informieren. Internet sei Dank kein Problem mehr. In den darauffolgenden zwei Monaten habe ich mir alles beigebracht, was ich brauchte um meinen eigenen PC zusammen zubauen. Seit dem ersten einschalten meines ersten PCs habe ich die Konsole nie wieder angefasst.
Der Weg ist das Ziel und diese Reise möchte ich mit der Community teilen
Und wie bist du dann zum Streaming gekommen?
Auch wegen Star Citizen. Dazu muss man wissen, dass dieses Spiel relativ Komplex und die Lernkurve steil ist. Man kommt also fast nicht drum herum Videos zu schauen oder Streams von anderen SC Spielern zu verfolgen. Um 2020 schien den Leuten die Luft auszugehen SC zu spielen und auch die Streamer, die ich verfolgte hatten angefangen andere Spiele zu spielen. Anders als ich, der Feuer und Flamme für dieses Spiel war. Also hatte ich meiner besten Freundin die ganze Situation erklärt und sie fragte mich warum ich nicht selbst streame, schließlich hätte ich alles was ich benötige. Das gab mir den Anstoss und ich entschloss mich dazu einen Stream zu versuchen und schauen ob ich das Cool finde. Bereits nach den erstens Streams war mir klar, dass mir das EXTREM viel Spaß macht.
Welchen Part des Streamings findest du persönlich am spannendsten?
Schwierige Frage. Das Spannendste ist wohl, neuen Content in spielen gemeinsam mit der Community zu erleben und zu sehen, wie sich die Leute merklich drauf freuen. Ich selber bin ein „HypeBoy“, so nannten mich schon viele. Ich freue mich über viele Dinge. Jeder neue Inhalt hält einen am Spiel und sorgt dafür, dass man länger daran Spaß hat. So reime ich mir das in meinem Kopf zusammen. Besonders bei SC ist das so. Das ist immer noch in der Alpha und alle Drei Monate kommt immer etwas neues dazu. Man kann jetzt schon sehr viel machen und wenn man weiß, was alles irgendwann mal dazu kommen soll, ist das extrem spannend. Der Weg ist das Ziel und diese Reise möchte ich mit der Community teilen.
Was gibt es auf deinem Kanal zu sehen?
Star Citizen, etwa 90% meines Contents besteht daraus. Und wenn die Motivation einmal nicht vorhanden ist, werden auch kurz neue spiele angeschaut. Die Voraussetzung ist, dass das Spiel einen gewissen grafischen Standard hat. Es muss einfach großartig ausschauen, meistens.
Was war der schönste Moment in deiner Karriere?
Noch so eine schwierige Frage (lacht). Die Schönen Momente ziehen sich eigentlich vorlaufend durch. Es kommt dabei auch sehr auf meine körperliche und physische Verfassung an. Jeder hat mal gute und weniger gute Tage. Aber wenn ich streame, kann ich der sein, der ich seien möchte, ohne gesellschaftliche Floskeln zu beachten. Mein Stream meine Regeln. Ein anderer besonderer Moment war, als man meinen Stream das erste Mal geraided hat. Das waren über 120 Zuschauer, daran kann ich mich noch gut erinnern. Aber wenn die Zuschauerzahlen und Follower anfangen zu wachsen, werden die Zahlen immer weniger interessant. Man sollte sich da auch nicht verrückt machen, darum ignoriere ich die Zahlen auch. Heutzutage zählt für mich jeder Raid, auch wenn es nur ein einziger Zuschauer ist.
Die Konsolen Welt hat mich fast mein ganzes Leben lang begleitet
Gibt es Themen, die dir wichtig sind und die du deinen Zuschauern vermitteln möchtest?
Meine Themen spreche ich immer direkt aus. Meine Zuschauer können von mir immer erwarten das sie einen ehrlichen und realen Woo vorfinden. Auch wenn es um die Gefühle geht, bin ich sauer merkt man das, wen ich glücklich bin, ebenso. Ich muss mich nicht verstellen.
Warst du während deiner Karriere mit Hate-Kommentaren konfrontiert? Wie gehst du damit um?
Indirekt ja, Kommentare im Stream werden sofort entfernt von meinen Mods. Ich habe wirklich sehr gute Moderatoren bei mir im Stream und auch auf meinem Discord. Ohne die würde das alles nicht so reibungslos laufen. Grüße gehen an der Stelle raus: Danke Jungs, Ihr seid Mega! Wenn dann trotzdem mal was durchdringt, dann ignoriere ich es einfach. Sich darüber aufzuregen, bringt nichts und Menschen sind nun einmal Menschen. Da ist jeder anders und manchmal kann es zu Unstimmigkeiten kommen obwohl nicht relevantes passiert ist. Mein Motto: Leben und leben lassen.
Welchen Tipp würdest du neuen Streamern mit auf den Weg geben?
Macht es einfach! Ihr wollt Streamer werden? Macht es und schaut, wie es euch gefällt. Kauft auf keinen Fall das ganze Equipment zu Beginn ein, damit ihr euch nicht ärgert falls ihr nach 10 Streams merkt, dass das nichts für euch ist. Fangt ruhig klein an. Was man außerdem auf keinen Fall tun sollte, ist auf Zuschauerzahlen zu schauen. Und mein persönlicher Tipp: Tut so, als ob 1000 Menschen zusehen würden. Ab der ersten Sekunde an wo ihr streamt, müsst Ihr so tun, als ob euch 1000 Menschen zusehen würden.
Tut so, als ob 1000 Menschen zusehen würden
Wenn du eine Sache an Twitch verändern könntest, welche wäre das?
Da fallen mir einige Dinge ein In höherer Bilingualität zu streamen wäre großartig. In 2K oder sogar 4K, das wäre schon mal was. Oder, dass man die VOD-Spuren so koppeln könnte das die Zuschauer selbst wählen könnten, ob sie die Musik des Streamers hören möchten oder nicht und deren Lautstärken unabhängig voneinander einzustellen. Das wäre eine fantastische Änderung. Wie viele male ich schon die Lautstärken angepasst habe, eine Katastrophe. Wie geil wäre es, wenn die Zuschauer das selbst machen könnten. In OBS wäre die Möglichkeit theoretisch da mit verschiedenen Ton Spuren.
Und zum Abschluss: Was machst du, wenn du nicht streamst?
Krafttraining und oder Filme Schauen. Ich Liebe Filme und mag es in den Bann gezogen zu werden. Ich optimiere auch sehr gerne mein Streaming-Equipment. Mikrofon etwas besser einstellen oder mal ein Emote verbessern. Da gibt es immer etwas zu tun.