Seit gestern gibt es neue Infos und Screenshots zu 11 bit’s Apokalypse-Aufbauspiel Frostpunk 2. Auch wenn die Erfolgsformel gleich bleibt, ändert sich im Vergleich zum Vorgänger doch so einiges.
Seit der Ankündigung von Frostpunk 2 im Sommer 2021 sickerten nur sehr wenige Infos zum zweiten Teil der Spielereihe durch, in dem Ihr dem apokalyptischen Winter zum Trotz eine Stadt aufbaut, um Eure Bewohner vorm Erfrieren zu retten und den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Im Rahmen der gamescom 2023 zeigte 11 bit Studios Ende August diesen Jahres dann einigen ausgewählten Pressevertretern und Streamern eine erste 30-minütige Demo zu Frostpunk 2.
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Dabei stellte das Entwicklerstudio den Utopia Builder vor. Einen Sandbox-Modus, in dem Ihr solange bauen dürft, wie Ihr wollt. Etwas ähnliches gab es mit dem Endlosmodus auch schon im ersten Teil. Die folgenden Details beziehen sich also in erster Linie auf den Utopia Builder. Von der Kampagne gab es noch nichts zu sehen.
Seit gestern dürfen die Infos an die Öffentlichkeit. Hier erfahrt Ihr nun, was es zu sehen gab und wie sich die Fortsetzung vom ersten Teil der Survival-Aufbauserie unterscheidet. Außerdem gibt es ein paar neue Screenshots zu Frostpunk 2 zu sehen.
Das Wetter ist nicht mehr das Wichtigste
Wer von Euch Frostpunk gespielt hat, erinnert sich mit Sicherheit an das allgegenwärtige Gefühl der Bedrohung, das durch den aufziehenden Eissturm entstand. Jede Baumaßnahme, jeder politischer Beschluss und alle Forschung musste darauf ausgerichtet werden, an Tag X, an dem der Sturm die Stadt erreichen würde, die Bewohner so gut wie möglich vor der Kälte zu schützen, um ihr Überleben zu sichern. Dieses Gefühl der heranziehenden Apokalypse und der dadurch entstehende Zeitdruck prägte das Spielgefühl von Frostpunk wie keine andere Mechanik und machte das Spiel zu einer interessanten und teilweise sehr nervenaufreibenden Angelegenheit.
Das Wetter in Frostpunk 2 hat sich nicht grundlegend verändert. Ihr baut Eure Stadt immer noch in einer trostlosen und lebensfeindlichen Schneewüste auf. Allerdings spielt das Ganze ca. 30 Jahre nach dem ersten Teil der Serie. Die unmittelbare Bedrohung durch das arktische Wetter ist überstanden. Die Menschheit hat es geschafft. Und daher geht es in Frostpunk 2 weniger um das nackte Überleben und den unmittelbaren Kampf gegen die Kälte als viel mehr um langfristige Ziele. Nämlich den Aufbau einer dauerhaft funktionierenden Gesellschaft. Die Zeit im Spiel vergeht daher auch nicht mehr wie noch im Vorgänger in Tagen, sondern in Monaten und Jahren. Also deutlich schneller.
Städtebau 2.0
Gleichzeitig hat sich auch die Art, wie Ihr eure Stadt auf- und ausbaut, weiterentwickelt. Statt wie im Vorgänger nur einzelne Gebäude zu platzieren, errichtet Ihr nun mit einem Klick ganze Stadtareale mit unterschiedlichen Funktionen. Ähnlich wie in Cities Skylines errichtet Ihr Wohnbezirke, Industriebezirke und so weiter. Dabei entspricht die Größe eines einzelnen Bezirks ungefähr der Größe Eurer kompletten Siedlung aus dem ersten Teil. Und auch der Bau in Frostpunk 2 geht deutlich schneller vonstatten als noch im Vorgänger.
Die Städte fallen nun also um einiges größer aus. Um entsprechend mehr Einwohner müsst Ihr Euch aber auch kümmern. Und wo es mehr Menschen gibt, da gibt es auch mehr Interessengruppen. Und je mehr Interessengruppen es gibt, desto größer ist das Konfliktpotenzial zwischen ihnen.
Politik rückt in den Fokus
Entsprechend wichtig ist in Frostpunk 2, dass Ihr Euch um die Belange der verschiedenen Interessengruppen kümmert. Dabei ist Euer Fingerspitzengefühl gefragt. Denn vernachlässigt Ihr eine der Gruppen, kommt es zu Unruhen und Protesten. In der gezeigten Demo ist es die Fraktion der Technokraten, die gegen die aktuelle Politik demonstriert und dabei den Strom in Teilen der Stadt lahmlegt. Wie in den Screenshots zu sehen ist, können Solche Proteste in Frostpunk 2 eskalieren und bis zur Radikalisierung der entsprechenden Gruppen führen. Im Extremfall endet das Ganze dann in Eurer Absetzung als Anführer. Game Over!
Im ersten Teil von Frostpunk hattet Ihr bei politischen Entscheidungen wie dem Einführen oder Verbieten von Kinderarbeit noch völlig freie Hand. Im Stil eines Alleinherrschers konntet Ihr mit einem Klick das eine oder das andere bestimmen. Das geht in Frostpunk 2 nicht mehr so einfach. Denn es gibt nun eine Art Parlament. Hier könnt Ihr zwar Eure Vorschläge für entsprechende Gesetze einbringen, aber es wird demokratisch darüber abgestimmt, ob das Gesetz beschlossen oder abgelehnt wird.
Dabei setzt sich das Parlament aus Personen der unterschiedlichen Interessensgruppen zusammen. Habt Ihr durch vergangene Entscheidungen also zu viele von ihnen gegen Euch aufgebracht, wird es Euch schwerfallen, Eure Vorschläge durchzusetzen. Ihr müsst also diplomatisch vorgehen und Eure Entscheidungen strategisch treffen, um eine Mehrheit zu gewinnen. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass Ihr einer Gruppe Zugeständnisse machen müsst, um sie bei der nächsten wichtigen Abstimmung auf Eurer Seite zu wissen.
Wie viele verschiedene Interessengruppen es genau geben wird, hat 11 bit noch nicht verraten. Die Demo zeigte neben den Technokraten aber noch die Ingenieure und die Sammler. Während die einen die Zukunft einzig im technologischen Fortschritt sehen, sind die anderen genau der gegenteiligen Meinung. Ihr könnt es also nie allen gleichzeitig recht machen.
Neue Engine, neues Spielgefühl?
Auch auf technischer Seite gibt es bei Frostpunk 2 Neuerungen. So sind die Entwickler von der hauseigenen Liquid Engine auf Unreal 5 umgestiegen. Zwar gibt es rein optisch keinen großen Qualitätssprung, doch alles scheint ein kleinen wenig hübscher auszusehen. Die genauen Hintergründe zum Wechsel der Engine erklärt 11 bit’s technischer Direktor Szymon Jabloński in seiner Präsentation im Rahmen des Unreal Fest 2022.
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Was jedoch das Ziel der Hauptkampagne sein wird und wie sich Frostpunk 2 tatsächlich spielt, können wir noch nicht sagen. Sollten die Entwickler ihrem Stil treu bleiben und weiterhin nur so wenige Infos durchsickern lassen wie bisher, könnte es noch einige Zeit dauern, bis wir Euch etwas Neues berichten oder neue Screenshots zu Frostpunk 2 zeigen können.
Bis dahin bleibt Euch und uns wohl nur übrig, das Spiel schon mal bei Steam auf die Wishlist zu setzen.