Squadron 42: Die Zeit läuft ab
Seit 2012 hat sich das Rad der Zeit deutlich weitergedreht. Damals galten Weltraumspiele, egal auf welcher Plattform, als tot. Chris Roberts rannte mit seiner Spielidee bei Publishern vor verschlossene Türen, was den Anstoß zu seiner Kickstarter-Kampagne gab. Heute nun scheinen sie aber in eine Phase der Wiederauferstehung zu treten. Alle Fans und Unterstützer von Squadron 42, die seit so langer Zeit sehnsüchtig darauf warten, dass Chris Roberts seine Versprechen einlöst, blicken jetzt überrascht und hoffnungsvoll auf Starfield. Wird es das Spiel, das Chris Roberts versprochen, aber bisher nicht geliefert hat? Und vor allem:
Wird Squadron 42 mit dem Erscheinen von Starfield obsolet?
Die aufmerksamen Leserinnen und Leser haben es sicher schon bei der Aufzählung der Features der beiden Spiele bemerkt: Beide verfolgen grundsätzlich unterschiedliche Ziele. Starfield scheint eher ein Star Citizen für Einzelspieler zu werden, in dem man in Ruhe und ohne Gefahr, auf menschliche Piraten oder Griefer zu treffen, seinem Spiel nachgehen kann. Zudem wird das primäre Spielgeschehen auf den Planeten stattfinden. Ein Übergang zwischen Weltraum und Planetenoberfläche wird voraussichtlich mit einem Ladebildeschirm oder einer Animation maskiert.
Squadron 42 hingegen bleibt im Kern eine stark auf Realismus getrimmte Weltraumoper. Es ist technisch ungleich komplexer als Starfield und hat das Potenzial, neue, sehr hohe Standards in der Gaming-Branche zu setzen. Aber speziell Squadron 42 wird sich auch mit einem eher stringenten Handlungsablauf präsentieren. Zwar bietet Starfield ebenfalls einen Haupt-Handlungsstrang. Diesem muss der Spieler aber nicht folgen. Im Vordergrund stehen Handlungsfreiheit und Sandbox-Erlebnis.
Freiheit sticht Handlung
Todd Howard, Game Director und Executive Producer für Bethesda Game Studios, sagte der Washington Post, Starfield sei „wie Skyrim im Weltraum“. Und die meisten von uns wissen, wie brillant die Welt und die Nebenmissionen von Skyrim waren und wie belanglos und teilweise langweilig die Hauptmission. Squadron 42 geht einen anderen Weg: Die Hauptmission soll das Kernelement sein. Spielerische Freiheit ist zwar vorhanden, aber der Dreh- und Angelpunkt wird ein Träger der Idris-Klasse sein.
Von hier aus startet man seine Einsätze. In deren Rahmen kann man auch auf Planeten landen und diese erkunden. Vor allem aber geht es darum, Missionsziele zu erfüllen. Fliegt man keine Einsätze, geht man Nebenaktivitäten nach, spricht mit NPCs, erhält Nebenaufträge oder stellt seine Waffen nach erfolgtem Briefing für die nächste Hauptmission zusammen. Wichtige Ereignisse werden durch aufwendige Video Cutscenes dargestellt, wie man im den wenigen, bis heute veröffentlichten Teasern* sehen kann.
Es ist also ein Spiel, das sich durchaus sehr stark von Starfield im Gameplay unterscheidet. Und doch kursieren im Internet Aussagen, dass Squadron 42 mit dem Erscheinen von Starfield keine Rolle mehr spielen wird.
Nehmen wir also einmal an, Starfield hält, was es verspricht: Es wird das epische Weltraumabenteuer, von dem alle Fans von Star Citizen und Squadron 42 seit Jahren träumen. Ist das der Anfang vom Ende für das Projekt von Chris Roberts? Ist es der berühmte Sargnagel für dieses überambitionierte Projekt?
* Tatsächlich gibt es nur wenig visuelles Material von Squadron 42. Einen letzten Teaser gab es im Jahr 2019. Im folgenden findet ihr eine Auflistung inklusive direct links zum bis heute verfügbaren Videomaterial seitens Cloud Imperium Games über deren unternehmenseigenem Youtube-Kanal Star Citizen:
Squadron 42 |