Das Frachtcontainerschiff „Hull C“ des Ingame-Herstellers Musashi Industrial & Starflight Concern (MISC) befindet sich bereits seit vielen Jahren in der Entwicklung bei Cloud Imperium Games (CIG). Ebenso lange warten die Citizens, die im Spiel durch Handel ihr Geld verdienen wollen, sehnsüchtig auf dieses Raumschiff. Doch der Bau der Hull C stellt CIG vor große Herausforderungen.
Chris Roberts und seine Mannschaft wollen nicht nur die „verdammt beste Weltraumsimulation aller Zeiten“ bauen – die „best damn space sim ever“. Ihr Weltraum-Sandbox-MMORPG soll auch Maße und Gewichte so genau wie möglich wiedergeben. Bei Planeten und Monden ist man allerdings einen Kompromiss eingegangen und bildet diese Objekte im Maßstab 1:6 ab.
Chris Roberts erklärte in der Keynote der CitizenCon-Präsentation 2018, dass Hurston einen Durchmesser von ca. 2.000 Kilometern hat, was in etwa der Größe der Erde entspricht. CIG würde den Maßstab eins zu sechs (1:6) für die Hauptplaneten verwenden, und zwar nur aus Gründen der Reisezeit oder der Spielzeit. 1:6 sei ein guter Kompromiss zwischen Größe und der Möglichkeit, den Raum in angemessener Zeit zu durchqueren. |
Fiktiver Realismus in jeder Konsequenz
Für Gebäude, Fahrzeuge und vor allem Raumschiffe werden jedoch komplette Baupläne benötigt. Neben den Größenverhältnissen, die es den Spieler-Avataren und NPCs ermöglichen müssen, sich problemlos durch die Gänge und Räume zu bewegen, geht es vor allem auch um die theoretische Machbarkeit.
Das heißt: die Fahrwerke verschwinden nach dem Einfahren nicht im „Nichts“, sondern sind so konstruiert, dass sie tatsächlich funktionieren könnten und somit auch Platz innerhalb der Schiffskonstruktion haben. Vor allem bei größeren Schiffen werden Einrichtungen berücksichtigt, die Menschen auf langen Reisen tatsächlich benötigen würden. Das sind neben Betten, Waschräumen und Kühlschränken auch Freizeiteinrichtungen wie Billard- und Sportbereiche. Auch Arzt- und Versorgungsräume, Vorratsräume und Werkstätten gehören dazu.
Doch damit nicht genug: CIG denkt auch an die gesamte Technik der Schiffe und deren Komponenten. Unter anderem berücksichtigen sie neben Maschinen Schwerkraft- und Energiegeneratoren, die Verteilung der Energie über Knotenpunkte und Kondensatoren, unterschiedliche Raumatmosphären und selbst funktionierende Feuerlöschanlagen. Jede Komponente, jedes Bauteil, jede Leitung wird realistisch in den Schiffen und Fahrzeugen untergebracht.
20 Jahre Backlog
Kein Wunder also, dass die Entwicklung eines einzigen Raumschiffes mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann. CIG versucht, dieser Entwicklungszeit entgegenzuwirken, indem sie ein Baukastensystem entwickelt. Mit dessen Hilfe sollen neue Schiffe künftig schneller gebaut werden. War es bisher beispielsweise notwendig, die Avenger Titan und ihre Variante Warlock jeweils komplett neu zu entwickeln, so würden in Zukunft nur noch die sich unterscheidenden Schiffsteile ausgetauscht. Im Falle der Avenger würde dies bedeuten, dass Cockpit und Heck gleich blieben und nur der Mittelteil ausgetauscht würde.
Ein Reddit-User hat zum Ende des Jahres 2022 errechnet, dass der Backlog in der Schiffsproduktion von CIG beim derzeitigen Produktionstempo etwa 20 Jahre betragen würde. Es scheint also durchaus notwendig, hier eine höhere Effizienz in die Prozesse zu integrieren.
Was hat das alles mit der MISC Hull C zu tun?