Neue Regeln in China für minderjährige Gamer: Die chinesische Medienaufsichtsbehörde hat die Beschränkungen der Online-Spielzeit für unter 18jährige Spieler auf nur drei Stunden pro Woche und auf bestimmte Zeiten beschränkt.
China hat weltweit sicherlich die schärfste Haltung gegenüber Videospielen. Nicht nur, dass die Medienbehörde entscheidet, welche Spiele überhaupt veröffentlicht werden, es werden auch Beschränkungen vorgenommen, die jugendlichen Spielern den Zugang zu Online-Spielen deutlich erschweren.
Gemäß einer aktuellen Mitteilung der Nachrichtenagentur Reuters verschlimmert sich die Situation für minderjährige Gamer nun nochmals. Die neuen Regeln beschränken die jungen Spieler auf nur drei Stunden pro Woche.
Neue Regeln – nur drei Stunden pro Woche
Bereits am gestrigen Montag wurden die neuen Regeln von Beamten der Medienaufsicht veröffentlicht. Demnach dürfen Jugendliche nur drei Stunden pro Woche und dies auch nur zu bestimmten Zeiten online spielen. Die Spielzeiten wurden jeweils auf Freitag bis Sonntag und auf Feiertage, jeweils von 20:00 bis 21:00 Uhr, festgelegt. Wer diese Zeit verpasst, hat einfach Pech gehabt. Ein „Nachholen“ der verpassten Zeit, oder gar das Zusammensparen um drei Stunden am Stück zocken zu können, ist ausgeschlossen.
Die bisherigen Regeln beschränkten die jungen Gamer bereits auf eineinhalb Stunden pro Tag und auf drei Stunden an Feiertagen. Ferner gab es auch kein Zeitfenster. Nun liegt es an den Online-Spieleentwicklern, die Einschränkungen schnellstmöglich umzusetzen. Diese sind in China bereits sowieso stark unter Druck, da es dort auch einer Zulassung bedarf und nicht jeder Inhalt in Online-Spielen erlaubt ist.
China’s game regulator continues to implement targeted regulations aimed at curbing game addiction among minors
New policy states that minors can only play games for one hour on Fridays, Saturdays and Sundays between 8pm to 9pm.
An extremely restrictive policy. pic.twitter.com/kkbh9PGsND
— Daniel Ahmad (@ZhugeEX) August 30, 2021
Als Grund für die einschneidenden Beschränkungen wurde die Bedrohung durch „Spielsucht bei Minderjährigen“ genannt. Das Zitat eines Regierungssprechers: „Teenager sind die Zukunft unseres Mutterlandes“ und weiter: „der Schutz der körperlichen und geistigen Gesundheit von Minderjährigen hängt mit den lebenswichtigen Interessen der Menschen zusammen“.
Weit weg?
OK. China. Und was geht uns das an? Als Minderjähriger kann ich ja, mal abgesehen von dem elterlichen Gebot, spielen so lang, wie ich will. Leider ist die Sache dann doch nicht so einfach, da solche Gesetze und Beschränkungen auch globale Auswirkungen auf die Spieleindustrie nach sich ziehen. Zwar liegt der Anteil der unter 16jährigen bei Online-Spielen gerade mal bei 2,6 %, allerdings hat die Ankündigung der chinesischen Regierung für einen Aktieneinbruch bei chinesischen Spieleunternehmen geführt. Weitere Einflussnahmen sind ja nun auch nicht gänzlich ausgeschlossen.
Bislang gelten die neuen Einschränkungen nur für Online-Spiele, nachdem es noch keine durchsetzbare Möglichkeit für Offline-Spiele gibt. Und natürlich kann die Einschränkung umgangen werden, durch Verwendung des Kontos eines Elternteils. Allerdings könnte das für so manchen jugendlichen eSportler aus China das Ende seiner Karriere bedeuten. Jedenfalls bis zur Erreichung der Volljährigkeit.
Quelle: Reuters