Eine große Box, 250 Teile, ein Elektromotor und nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Das klingt nicht nur fein, das ist auch sehr spaßig! Mit dem Set Constructor Challenge haben Clementoni und Galileo/ProSieben ein kleines Multitalent im Baukastenformat auf den Markt gebracht.
So bewirbt Clementoni die Construction Challenge:
Mit diesem Technologicset lernen Kinder die technischen und mechanischen Grundlagen kennen. Mit den 250 enthaltenen Teilen können mehr als 50 verschiedene Modelle entworfen werden mit steigenden Schwierigkeitsgraden. Ob Helikopter, ein Kran oder ein Auto, dank des mitgelieferten Motors können Kinder nach dem Zusammenbau richtig damit spielen. Mit der bebilderten Anleitung ist der Zusammenbau kinderleicht! Der Entwurf, das Konzept, die Entwicklung und die Produktion stammen komplett aus Italien.
Das Bauset Construction Challenge ist für experimentierfreudige Kids ab einem Alter von 8 Jahren empfohlen. Daher stand mir für das Ausprobieren mein Neffe J. zur Seite. Beim Auspacken stellten wir beide fest, dass die Construction Challenge ferne Gemeinsamkeiten mit zwei anderen Bausystemen hat, nämlich Fischer Technik und Lego. Das ist J. aber völlig egal und wir machten uns daran, zunächst alle Teile zu sortieren.
Und das stellte sich als unnötig Umständlich heraus. Die kleinen Einzelteile befinden sich nämlich alle noch in ihren Schablonen und müssen einzeln abgedreht werden. Immerhin sind die größeren Bauteile in Tüten verpackt und hier entfällt das kleinschrittige Herausarbeiten. Eine Vorabsortierung wäre irgendwie wünschenswert gewesen und auch die Präsentation von Allem ist in den Augen eines Erwachsenen ziemlich dürftig. J. stört das allerdings nicht, er ist innerlich schon erste Baupläne am schmieden.
Grundsätzlich könnte man einfach drauf los bauen und experimentieren, da es das Set mit der Vielzahl an Teilen einfach hergibt. Wir entschieden uns aber dafür, nach Anleitung zu bauen. Dem Paket liegen gleich 3 Anleitungen bei, alle bebildert und mit insgesamt 50 Bauideen. Zunächst fand ich die Anleitung als viel zu unausführlich, da teilweise mehrere Bauschritte in nur einem Bild zusammengefasst abgebildet waren. Später jedoch musste ich feststellen, dass es uns während des Bauens dann doch mehr Ansporn als Frust war. Rückblickend führe ich es darauf zurück, dass man durch die recht wenigen Vorgaben zum eigenen Nachdenken und Grübeln angeregt wird, wie man welche Teile aneinander montieren muss, um zum nächsten Schritt zu gelangen. Ein Experimentierkasten eben, so steht es ja auch auf der Verpackung.
Aufgrund dieser recht losen Beschreibung der 50 Modelle ist es dann auch tatsächlich ratsam, dass man keine jüngeren Kinder an das Set lässt. Selbst mein Neffe, der viel und oft mit Lego spielt, brauchte hier und da dann doch meinen Rat, weil er kurz nicht weiter wusste. Also probierten wir gemeinsam die nächsten Herangehensweisen aus, tüftelten, verglichen passende Teile und kamen letztlich immer auf das richtige Ergebnis. Ein positiver Nebeneffekt: Während des Bauens kann man so erstaunlich viel Kommunikation erleben, was man sonst beim Klötzchenbauen nicht so hat.
Das kleine Highlight des Sets ist natürlich der Elektromotor. Hiermit lassen sich diverse Modelle bestücken und J. hatte den meisten Spaß am Automodell. Besonders cool fand er, dass hierbei sogar auf Details wie z.B. eine Gangschaltung geachtet wurde. Außerdem merkte ich, dass er mit jedem neuen Bausatz sicherer in seiner Konstruktion der Teile wurde. Anfangs war er sich noch unsicher, welches Teil wohl mit welchem am besten „harmonieren“ könnte und mit welcher Kombination man spannende Ergebnisse zaubern könnte. Je später der Abend, desto experimentierfreudiger wurde er. Und so merkte ich, welchen entscheidenden Vorteil dieses Set gegenüber einem Technik-Set von Lego hat. Im Falle von Lego baut man sein Set auf und spielt anschließend damit. Diese Construction Challenge lädt förmlich dazu ein, sein Set immer und immer wieder neu zu definieren, neue Teile miteinander zu kombinieren und neue Modelle zu entwerfen.
Fazit
Construction Challenge bietet ein enormes Maß an Eigeninitiative und Forscherdrang für Kids ab 8 Jahre. Die Vielzahl an Teilen lässt schier unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten zu und verspricht spannende Stunden des Bauens und Spielens. Hält man sich strickt an die Anleitungen, so ist oft die Hilfe eines Erwachsenen notwendig, da die Bilder gelegentlich zu unverständlich bzw. zu komplex für Kinder sind. Für den Einstieg in physikalische Gesetzmäßigkeiten oder einfach nur zum Experimentieren ein gelungenes Set. Zu bemängelt hätte ich als Erwachsener die lieblose Präsentation des Innenlebens und das fummelige Abpiddeln der Kleinteile. J. hatte mit beidem allerdings keinerlei Probleme und da das Set für ihn ausgelegt ist und nicht für einen Erwachsenen, hält sich diese Kritik damit dann auch in Grenzen.
UVP: 31,99€
Produktseite des Herstellers: Clementoni