Vorschau: Dragon Commander

In wenigen Wochen, genauer gesagt bereits am 6. August, erscheint Divinity: Dragon Commander. Das Spiel aus der belgischen Schmiede Larian Studios bietet einen interessanten Genre-Mix – und obendrein Drachen mit Jetpacks. Wir haben eine abgespeckte Vorabversion angespielt und unseren Eindruck könnt ihr hier in der Vorschau erfahren.

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Im Trailer bekommen wir die Vielseitigkeit von Dragon Commander gezeigt

 

Als Spieler schlüpfen wir in die Rolle eines jungen Drachenritters, auf dem eine große Bürde lastet: Er soll die zerrüttete Welt Rivellon wieder einen. Seit sein Vater und König hinterlistig ermordet wurde, herrscht die despotische Aurora über das Land und das nur, weil sie sich den Thron ergaunert hat. Als rechtmäßiger Erbe sollten wir nämlich auf diesem sitzen. Frei nach dem Motto „Völker dieser Welt vereinigt Euch“ müssen wir alle unterschiedlichen Rassen der Spielwelt unter ein Banner scharen und gemeinsam mit ihnen in den Krieg ziehen. So simpel der Plan klingen mag, als Kommandant hat man alle Hände voll zu tun und das Unterfangen entpuppt sich schnell als ein sehr schmaler Grat. Trotzdem alle Völker für das große Ganze gemeinsam an vorderster Front stehen, vertreten sie doch alle ihre ganz eigenen kulturellen und gesellschaftlichen Ansichten und ein ums andere mal darf der Spieler einen Balanceakt meistern.

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Gegen die Feuerbälle sind viele Bodeneinheiten nahezu machtlos

 

Das Herz all unseres Tuns ist das Luftschiff Raven, eine fliegende Kommandozentrale in luftiger Höhe. Von hier aus dirigieren wir Einheiten, führen Gespräche mit allerhand Personen und treiben die Forschung voran. In unserer Preview-Version konnten wir zwar nur einige Räume betreten, aber das Muster der Vollversion wird auch damit schon klar ersichtlich. Grundsätzlich warten in jeder Räumlichkeit ein oder mehrere NPCs auf uns, mit denen wir Unterhaltungen führen und dadurch u.A. auch neue Erkenntnisse für das weitere Vorgehen ziehen. Im Maschinenraum etwa werkelt an fleißiger Imp, der uns neue Technologien schmackhaft machen möchte, die wir mit dem nötigen Kleingeld dann auch erforschen können. Aus den bisherigen Infos zu Dragon Coomander können wir schlussfolgern, dass dem Ratsraum eine recht zentrale Rolle zukommen dürfte. Hier sitzen die Abgeordneten der fünf Völker von Rivellon: Elfen, Zwerge, Untote Imps und Echsen. Ein solch bunter Haufen birgt viel explosiven Zündstoff und je nach getroffener Entscheidung vom Spieler verschiebt sich das Gleichgewicht zwischen Gunst und Missfallen einzelner Rassen. Eine Marschroute ganz im Sinne der Zwerge entzürnt beispielsweise Elfen ganz schnell. Und so entwickeln sich langsam aber stetig immer mehr Vorteile (militärisch und wirtschaftlich) bei den Völkern, mit denen wir uns gut halten. Im Gegenzug verschränken dann aber auch verprellte Rassen ihre Arme, wenn wir um einen Gefallen bitten. Dennoch ist Dragon Commander so angelegt, dass grundsätzlich alle Rassen immer vertreten sind und wir uns keine Sorge machen müssen, dass man sich mit einer das Verhältnis komplett verspielt hat. Sämtliche politische Entscheidungen dürften sich aber aktiv auf das Spielerlebnis auswirken, z.B. darin, welche Kampfeinheiten und Techniken / Magien uns von welcher Fraktion angeboten werden.

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Auf der taktischen Karte schieben wir Einheiten und machen uns klar für das Gefecht

 

Nach einigen aufschlussreichen Gesprächen, die in unserer Version noch viele Übersetzungsfehler preisgaben, landet man schlussendlich auf der Brücke, wo sich die Weltkarte öffnet und damit den taktischen Aspekt in Dragon Commander offenbart. In der Draufsicht liegt uns Rivellon zu Füßen, feindliche und freundliche Gebiete Gebiete werden durch farbliche Grenzen deutlich markiert. In rundenbasierenden Zügen verschieben wir eigene Battalione, besetzen Gebiete, errichten Gebäude und erforschen neue Einheiten. Neben einem guten Gespür für sinnvolle Züge darf man niemals vergessen, den Gegner im Blick zu halten. Der Schweregrad von Dragon Commander ist nämlich – zumindest in der Phase der taktischen Spielzüge – äußerst knackig. Mangels ausreichendem Tutorial fehlt gerade beim Einstieg der nötige Weitblick für eigene und feindliche Entscheidungen. Und das führte bei uns letztlich dazu, dass unsere ersten Gehversuche in Dragon Commander nicht länger als 20 Minuten dauerten. Zu schnell wurden wir vom Feind überrollt und der Game Over Screen flimmerte über unseren Bildschirm. Sofern also nicht in puncto Spielerklärung(en) noch nachgebessert wird, sollte man sich für den Start ein dickes Fell zulegen und man muss fast zwangsläufig mehrere Anläufe starten.

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Während der Schlachten geht so manches mal der Überblick flöten

 

Die dritte große Facette von Dragon Commander eröffnet sich dann, wenn auf der taktischen Karte mindestens 2 verfeindete Battalione aufeinander treffen und es zum Kampf kommt. Jetzt wechselt die Perspektive in die frei schwenkbare 3D-Ansicht und ab sofort läuft alles in Echtzeit. Mit der Maus dirigieren wir einzelne Einheiten oder ziehen einen Rahmen, um größere Gruppen zu befehligen. Das gezielte Selektieren fällt recht schwer, da das Tummeln an der Mattscheibe einer kleinen Ameisenkolonie ähnelt und man diverse Male die Kamera justieren muss, um eine bestimmte Einheit im Pulk zu identifizieren. Das kostet mitunter wertvolle Zeit, die der Gegner seinerseits bereits nutzt, um seine Truppen ausschwärmen zu lassen, damit diese strategisch wichtige Punkte auf der Karte erobern. Und davon gibt es je nach Karte nicht wenige: Kasernen, Geschütztürme, Häfen usw. bringen wichtige Vorteile für die Schlacht und sollten tunlichst nicht in Feindeshand gelangen.

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Dieser Imp präsentiert uns stolz seine neusten Technologien

 

Innerhalb der Schlachten kommt dann auch der eingangs erwähnte Drache ins Spiel. Per Knopfdruck landen wir in seinem Rücken und dürfen ihn in bester 3rd-Person Manier ins Schlachtfeld führen. In der Preview-Version standen nur Bodeneinheiten auf dem Plan, was den Drachen, trotz diverser Anti-Air Waffen der Feinde, zu einer übermächtigen Waffe machte. Den Feuerbällen hatte kaum eine Einheit am Boden etwas entgegen zu setzen und dadurch hatten wir einen viel zu hohen Bonus. Im finalen Spiel finden Gefechte zu Land, Wasser und Luft statt, was neben deutlich mehr Variation auch für nötige taktische Tiefe sorgen dürfte. Hoffentlich wird dann der eigene Drache auch verwundbarer.

Dem Multiplayer bescheinigen wir an dieser Stelle viel Potential und könnte der entscheidende Faktor werden, wenn sich Dragon Commander über einen längeren Spielzeitraum mit der Konkurenz messen wird. Löblich finden wir den integrierten LAN-Modus, den wir zwar selbst nicht ausprobiert haben, aber bei vielen Spielern ein gern gesehenes Feature ist.

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Für Eilige: Gefechte können auch von einem unserer Generäle automatisiert durchgeführt werden

 

Unsere Einschätzung

Dragon Commander bietet durch den Genre-Mix ein facettenreiches Spielerlebnis. Echtzeit-Strategie, Rundentaktik, Wirtschafts-Management, soziale Kompetenz, leiches RPG Feeling und noch so einiges mehr soll ein möglichst breit gefächertes Publikum ansprechen. Dabei besteht immer die Gefahr, dass man sich übernimmt und schlussendlich ein Produkt dabei herauskommt, was zwar viele Aspekte einbindet, aber keinen davon sauber ausführt. In unserer Preview-Version, die im Unterschied zur späteren Vollversion nur einen Teil des Spiels zeigte, wirkt dieser Mix aber durchaus gelungen. Sicherlich fehlt noch eine gute Portion Feintuning hier und da, aber da sollten wir guter Dinge sein. Wir wünschen uns definitiv einen besser durchdachten Einstieg in Dragon Commander, denn mit den bisherigen Hilfeführungen kann man kaum einen Stich landen und man muss letztlich per Try & Error selbst dazulernen. Hat man den schweren Einstieg hinter sich und ist Herr der Lage, dann avanciert Dragon Commander zu einem spaßigen Spiel verpackt in die sehr schöne Welt Rivellon.

Gesamteindruck: Gut

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