Wir hatten nun schon eine gute Woche Zeit das neue Spiel zu den Olympischen Spielen 2012 in London zu testen, vorweg sei schon mal gesagt, dass sich unser guter erster Eindruck mehr als bestätigt hat. In welchen Punkten der Titel voll und ganz überzeugen kann und das sind wirklich einige, erfahrt ihr im folgenden Test.
Kann los gehen …
Legt ihr die Disk ein und startet das Spiel, schwappt die olympische Atmosphäre direkt hinüber zum Spieler, das fängt im Menü und der tollen Inszenierung an und hört mit dem tollen Soundtrack auf. Aber noch mal zurück zum Dreh- und Angelpunkt, dem Hauptmenü, hier könnt ihr auswählen zwischen den „Olympischen Spielen“, dem Disziplinmodus, dem Partymodus und dem Online-Modus.
Die Olympischen Spiele
Arbeiten wir uns der Reihe nach vor – für Einzelspieler ist der Spielmodus „Olympische Spiele“ gedacht, hier könnt ihr euch nach Herzenslust austoben und eure Nation vertreten. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad (leicht, mittel oder schwer) müsst ihr dann in den verschiedenen Disziplinen antreten. Dabei ist der Modus so aufgebaut, das ihr pro virtuellem Tag zwei Disziplinen auswählen könnt. Habt ihr eure Entscheidung getroffen finden Morgens die Qualifikationen statt, in denen ihr euch wie der Name schon vermuten lässt für das Finale am Nachmittag qualifizieren müsst. Im Finale könnt ihr dann für euer Land eine der drei Medaillen erringen. Nach jedem Tag wird euch auch der Medaillenspiegel angezeigt, in welchem ihr einen Überblick über diese bekommt. Ziel ist es logischerweise mit eurem Land die meisten Punkte nach dem Ende der Olympischen Spiele einzuheimsen (pro Gold-Medaille: 3 Punkte, pro Silber-Medaille: 2 Punkte und pro Bronze-Medaille: 1 Punkt). Was sich motivierend anhört entpuppt sich auch als sehr Spaß bringend und durch die vielen verschiedenen Disziplinen und den auswählbaren Schwierigkeitsgrad (schwer muss erst freigeschaltet) werden, lohnt sich auch das mehrmalige Durchspielen!
Stell dir deine Traum-Spiele zusammen
Wer in dem was er tut nicht ganz so eingeschränkt sein will hat in „London 2012“ auch ganz einfach die Möglichkeit sich seine eigenen Spiele zusammen zu stellen. Denn wählt ihr den Menü-Punkt „Disziplinen“ aus, könnt ihr ganz einfach eure Lieblings-Disziplinen auswählen und nur diese spielen. Wer dies nicht alleine tun möchte, kann natürlich einen zweiten Controller anschließen, einen Kumpel einladen und sich einfach in dem selbst zusammen geschusterten Wettkämpfen duellieren. Das sorgt natürlich auch für die nötige Langzeitmotivation, falls eure Kumpels aber keine Zeit haben und ihr euch alleine „begnügen“ müsst, bleibt euch natürlich noch der Online-Part, hier könnt ihr euch mit anderen Sports-eifrigen Spielern messen – dazu aber später mehr.
Von Kajak über Diskuswerfen bis hin zum Turnen
Das euch die Disziplinen ausgehen ist in London 2012 höchst unwahrscheinlich, denn das Spiel bietet euch in der finalen Fassung mehr als 45 verschiedene Wettkämpfe, mit ein berechnet sind die Unterscheidungen in den einzelnen Sportarten. Dabei reicht die Bandbreite von den Wassersportarten (Brust, Freistil, Rücken, Turmspringen) über die Leichtathletik-Disziplinen (Sprint: 100m, 200m & 400m, Diskus- und Speerwerfen, Kugelstoßen, Hochsprung etc.) und Schießdisziplinen (Skeet-Schießen, Bogenschießen oder Schnellfeuerschießen) bis hinzu anderen Sportarten wie Keirin oder Rudern. Ihr merkt schon, unter den vielen verschiedenen Sportarten sollte eigentlich für jeden mehrere dabei sein, die man liebend gerne spielt. Toll ist auch, dass die unterschiedlichen Austragungsorte, wie das Velodrom, das große Londoner Stadion, der Schießplatz und einige mehr alle samt original getreu mit ins Spiel eingebunden worden sind und durch die tolle grafische Darstellung kommt die olympische Atmosphäre tatsächlich genial rüber und das ist wirklich selten so!
Passendes Gameplay schnell erlernt
London 2012 spielt sich wirklich prima, erwähnenswert ist gleich zu Beginn auch schon mal, dass die einzelnen Disziplinen alle samt schnell erlernt sind. Damit im Wettkampf auch alle Handgriffe sitzen, könnt ihr vor Beginn immer noch mal eine kleine aber vollkommen passende Einführung durch spielen, in der ihr in sekundenschnelle die gesamte Steuerung erlernt. Steuerungstechnisch beruhen die meisten Sportarten auf schnelles oder gut getimten Drücken der Knöpfe, oft wird auch das Bewegen des Control-Sticks in eine bestimmte Richtung oder in einem bestimmten Abstand vorausgesetzt. Das ist aber alles nicht annähernd so schlimm, wie man es aus Vorgänger-Teilen kennt, in denen man seinen Controller nach Orgien des Knöpfe-Drückens fast schon in die Tonne kloppen konnte. Da sich die Sportarten in ihrer Steuerung meist unterscheiden, kommt auch dadurch Abwechslung auf, zu fordernd ist es aber in keiner Disziplin und Übung macht bekanntlich auch den Meister! Falls ihr jetzt denkt, dass es an einigen Passagen zu einfach ist, sei gesagt das ihr im Einzelspieler-Modus die Schwierigkeit und damit das Talent eurer KI-Gegner wählen könnt.
Beweg‘ dich!
Wem die normale Steuerung via Controller zu langweilig ist und sich vor seinem Fernseher lieber selbst bewegen will, ist mit London 2012 ebenfalls richtig bedient. Denn das Spiel ist kompatibel mit den beiden Bewegungssteuerungen Playstation Move und Kinect. Dabei waren wir mit der getesteten Move-Einbindung mehr als zufrieden, denn schließt ihr euren Move-Motion-Controller an die Konsole an, erscheint in eurem Hauptmenü der neue Punkt „Motion Play-Partymodus“, darin könnt ihr dann die extra auf Move ausgelegten Disziplinen, wie beispielsweise Bogenschießen, Speerwerfen, Kajak, Keirin, Skeetschießen oder Tischtennis auswählen. Möglich ist auch hier das absolvieren der in den kommenden Zeilen erklärten Herausforderungen. Steuern lassen sich die Athleten mit dem Move-Controller mehr als solide – Disziplinen wie Bogenschießen erklären sich von selbst und auch Keirin fahren klappt durch einfaches neigen und Tempo aufbauen durch den Move-Button gut. Zugegebener maßen hatten wir jedoch beim paddeln in unserem Kajak so unsere Probleme, aber hier macht Übung tatsächlich den Meister!
Kommen wir nun noch mal kurz zum bereits erwähnten „Party-Modus“ zurück, dieser ist perfekt für gemeinsame Spielabende vor dem TV-Gerät geeignet. Denn hier findet ihr leicht abgeänderte und aufgelockerte Arten der bereits bekannten Disziplinen wieder, so dass alles ein wenig arcade-mäßiger abläuft, einwandfrei also für spaßige Duelle. Als gute Beispiele wäre hier ein mal der „Bogenblitz“-Modus zu nennen, in dem es darum geht mit eurem Bogen in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Pfeile auf der Zielscheibe zu platzieren und zum anderen der „Speerdarts“-Modus, hier müsst ihr euren Speer nicht so weit wie möglich werfen, sondern innerhalb eines Zielfeldes platzieren. Logisch dass ihr diese Arten des Spiels mit bis zu vier weiteren Spielern meistern könnt. Außerdem enthalten im Partymodus sind die Herausforderungen, darunter verstecken sich eine Aneinanderreihung verschiedener Partymodus-Disziplinen, in denen es gilt möglichst viele Sterne mit euren Ergebnissen zu erreichen um so alle (insgesamt 8) Herausforderungen freizuschalten.
Ansonsten…
… bietet London 2012 sogar noch die Möglichkeit selbst ein wenig kreativ zu werden, denn wer zwischendurch mal eine Sport-Pause benötigt, kann sich um die Erstellung der eigenen Athleten kümmern. So könnt ihr die Sportler aus den verschiedenen Sportarten, wie beispielsweise Leichtathletik oder Wassersport leicht abändern bzw. anpassen. Dabei könnt ihr aus einer Reihe vorgefertigter Charaktere wählen, auch wenn ihr später nur ein paar Möglichkeiten habt zum Beispiel Haare oder Hautfarbe zu ändern. Auch Namen des Athleten sind editierbar, so könnt ihr euer Wunsch-Team bauen und mit zunehmendem Fortschritt im Spiel könnt ihr dann sogar neue Outfits bzw. auch neue Ausrüstungen, die oft Gold sind, freischalten. Einziger Kritikpunkt den wir im Grunde wirklich als etwas störend betrachten müssen, sind die Animationen der Sportler in den Disziplinen Tischtennis und Beach-Volleyball, hier wirken die Bewegungen doch enorm unnatürlich und abgehackt. Disziplinen wie Bogenschießen, Laufen oder Werfen sehen jedoch durch die Bank weg toll aus.