Spiele im Stile von DotA (Defense of the Ancients) sind hoch im Kurs. Dabei handelt es sich um sogenannte MOBA, Multiplayer Online Battle Arena. Zwei Teams treten gegeneinander an, jeweils mit dem Ziel, die feindliche Basis zu zerstören. Neben dem Klassiker DotA traten schon einige Ableger in den letzten Jahren auf den Plan. League of Legends und Heroes of Newerth sind nur zwei der prominentesten Vertreter, zu denen sich jetzt Stellar Impact gesellt. Auf also, zu Ruhm und Ehre!
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Bei einem MOBA ist das definierte Ziel wie oben bereits erwähnt die Zerstörung der gegnerischen Basis. Jedes der beiden Teams hat einen Pool an Helden, aus denen man sich einen auswählt und damit das Match bestreitet. Neben diversen Fähigkeiten stehen auch Items zur Verfügung, mit denen wir den Helden üblicherweise ordentlich pushen können. Die AI übernimmt dabei den automatischen Spawn von Creep-Wellen, unterwegs gilt es noch kleinere Verteidigungstürme zu beseitigen, damit wir freien Weg zum feindlichen Hauptgebäude haben.
Die meisten dieser MOBAs spielen in einem Fantasy-Setting. Orcs, Eleben oder sonstige Fabelwesen stehen meist als Helden zur Auswahl. Stellar Impact verfrachtet das Spielprinzip kurzerhand in den Weltraum und wir übernehmen das Steuer eines Raumschiffes.
Das ist mein Schiff!
Im Spiel angekommen landen wir zunächst im Hauptmenü, aus dem wir entweder ein Spiel starten oder einem Spiel beitreten können. Daneben gilt es, die diversen Schiffsklassen zu konfigurieren und Grafik, Sound und Steuerung an seine Bedürfnisse anzupassen. Ein Tutorial existiert zwar, bietet aber für blutige Anfänger nur die Grundlagen des Spiels, einen echten Trainingsmodus gibt es nicht. Bleibt also nur der Sprung ins kalte Wasser, in dem man ein Spiel joint.
Damit dies aber möglichst erfolgreich endet, können wir zuerst die Schiffe anpassen. Dazu stehen uns fünf Schiffsklassen zur Auswahl, von der kleinen Fregatte bis hin zum protzigen Schlachtschiff. Wem das nicht genug ist, der kann via DLC noch drei weitere Klassen hinzufügen: Supporter, Träger und Artillerie. Jedes der Schiffe verfügt über eine Grundbewaffnung an Kanonen. Daneben stehen 5 auswählbare (aktive) Fähigkeiten zur Wahl, mit denen wir unser Schiff individualisieren können. Hier passiert auch die eigentliche Anpassung an den persönlichen Spielstil, denn die Bandbreite an Skills durchstreckt sich in einigen Unterrubriken von Offensiv bis Defensiv. Schnelleres Aufladen der Schilde, ein kleiner Hypersprung, zielsuchende Raketen usw. laden zum munteren Ausprobieren ein. Die grundsätzlichen Schiffklassen bieten von Hause aus natürlich auch verschiedene Eigenschaften. Abgesehen davon, dass ein kleiner Zerstörer wendiger und agiler, aber auch wesentlich zerbrechlicher ist, als ein großer Dreadnaught, stehen jeder Klasse auch einzigartige Fähigkeiten zur Auswahl, die anderen Klassen vorenthalten bleiben. Außerdem sammeln wir natürlich mit jeder Schlacht Erfahrungspunkte, die uns nicht nur im Level steigen lassen, sondern mit denen wir auch neue Upgrades freischalten können.
Dann also haben wir unser Schiff angepasst und können schon der ersten Schlacht joinen, wahlweise 2v2, 3v3, 4v4 usw. bis maximal 12 Spieler.
Spätestens jetzt solltet ihr neben Maus und Tastatur etwas Verpflegung griffbereit haben. Denn die Wartezeiten, bis ein Spiel zustande kommt, sind wirklich beträchtlich. Wir hatten keine einzige Runde gespielt, ohne nicht mindestens 4 Minuten im Vorfeld warten zu müssen. Der Höchstwert lag bei satten 13 Minuten, das ist viel zu lange und resultiert daraus, dass leider sehr wenige Spieler auf den Servern unterwegs sind. Hat man dann irgendwann ein Spiel gefunden, dann geht es nach einer sehr kurzen Ladezeit dann aber auch tatsächlich endlich los.
Jeder Spieler startet an der Basis seines Teams. Von da an schlängeln wir uns durch einen breiten Fächer an unterschiedlichen Gebäuden und Abwehrtürmen. Die Navigation erfolgt über eine Kombination aus Maus und Tastatur. Mit der rechten Maustaste lotsen wir unser Schiff über die Karte, während wir mit der linken Taste die Geschütze ausrichten. Diese kommen nur effektiv über die Seiten des Raumschiffes zum Einsatz, man kann sich das in etwa wie bei einem alten Piratenschiff vorstellen. Mit diversen Tasten auf dem Keyboard beschleunigt oder bremst man den Kahn, wählt seine Specials aus und kann Upgrades durchführen. Auf der Karte selbst gibt es neben unserer Basis ziemlich viele Dinge, die man beachten sollte, denn sonst wird die Schlacht unter Umständen nur ein sehr kurzer Trip. Neben Asteroidenfeldern, die unser Schiff ratzfatz zur Strecke bringen, lassen Sonnen unsere Schilde kräftig dahinschmelzen. Materiewolken verlangsamen unsere Geschwindigkeit enorm und wir werden zum leichten Ziel für unseren Gegner. Andererseits verringern diese auch die Sicht für den Kontrahenten, so dass wir den Überraschungsmoment für uns nutzen können.
Während das Spiel läuft, können wir mit den gesammelten Punkten für zerstörte Gegner oder eingenommene Punkte unsere kleinen AI-Schiffe upgraden, die in regelmäßigen Abständen spawnen und sich selbstständig in vordefinierten Routen auf die Jagd machen. Diese verfügen dann über Schutzschilde, feuern in Sekundenabständen Raketen und werden allgemein immer stärker damit.
Es will nicht zünden
Um es vorweg zu nehmen: Stellar Impact bietet gute Ansätze, aber irgendwie kommt nur wenig Spielspaß auf. Zwar bieten die vielfältigen Schiffsklassen mit dem großen Pool an Individualisierung ein breites Spektrum, aber die negative Seite dominiert letztlich dann doch recht deutlich. Das Fehlen eines Tutorials für Neueinsteiger ins Genre bringt unerfahrene Spieler mitten ins Gefecht, wo sie dann zunächst etwas unbeholfen durch die Gegend tuckern mangels know how. Und das kann fatal für das Team sein, denn letztlich hilft der Kollege der Gemeinschaft wenig und nicht selten war eine Runde dann dadurch geprägt, dass Spieler das laufende Spiel verlassen. Dafür gibt es zwar in der Statistik eins auf den Deckel, aber mangels Mitspieler auf den Servern bleiben auch hochkarätige Leaver in der Lobby und werden nicht gekickt.
Löblich ist, dass Stellar Impact nicht ruckelt, auch nicht im Ansatz, wir hatten konstant 60 Fps.
Die Partien dauern gerne eine knappe Stunde und bieten leider viel zu wenig Action. Stellar Impact liest sich auf dem Papier wie ein riesen Weltraum-Spektakel. Die Ernüchterung im Spiel ist dann aber groß, denn die große Show geht man suchen. Man manövriert sein träges Schiff vorbei an Asteroiden und justiert ständig seine Kanonen nach, wildes Hämmern auf der Leertaste (=Feuern) folgt. Die Specials kommen nach teils haarsträubenden Abklingzeiten dann zwar auch noch zum Einsatz, aber mit Spielspaß hat das eher wenig zu tun.
Positiv erwähnen muss man definitiv die Anzahl an Karten, denn im Gegensatz zu den meisten anderen MOBAs bietet Stellar Impact ganze 13 Stück. Grafisch reißt uns das Spiel nicht vom Hocker, die Effekte sehen ganz nett aus, die Schiffe sind auch ordentlich futuristisch designed, aber mehr als Mittelmaß bekommen wir hier nicht geboten. Der Sound wird auch sehr schnell sehr monoton, denn die Kanonen wummern im unrhythmischen Akkord ständig mit den gleichen Sounds, die alle sehr unspektakulär klingen.
Ganz oben haben wir den Trailer zum Spiel eingefügt. Vergleicht man die dort gezeigten ingame-Szenen mit denen aus dem finalen Spiel, dann scheint es, als würden die Schlachtsequenzen im Trailer auf doppelter Geschwindigkeit laufen. Dort sieht das Spiel jedenfalls viel schneller aus, als es tatsächlich ist.
Stellar Impact ist über Steam bereits verfügbar, die Boxed Version folgt am 24.05 und kann über Amazon.de für 19,99€ vorbestellt werden.