Mario Tennis Open – Test / Review

Mario kehrt auf den 3DS zurück. Dieses Mal ganz sportlich, wenn er selbst und viele weitere bekannte Gesichter den Tennisschläger schwingen und zum fröhlichen Ballwechsel laden. Wir haben uns das Spektakel auf dem Tennis-Court angeschaut und wie sich Mario Tennis Open buchstäblich schlägt, das lest ihr nun in unserem Test!

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Mario Tennis Open – Der Launch Trailer

 

Solo ein paar Bälle kloppen

Unser erster Blick richtet sich nach dem kleinen Intro auf den Solo-Modus. Hier dürfen wir zwischen Turnier und einem einfachen Match wählen. Beim Match geht es grundsätzlich um eine einzelne Partie, entweder 1 vs. 1 oder im Doppel 2 vs. 2. Also wählt man sich eine aus den 12 Spielfiguren oder das eigene Mii, legt Regeln für die Spiellänge fest und wählt den Platz. Diese sind passgenau für das Mario-Universum in Szene gesetzt und irgendwie fühlt man sich sofort heimisch. In Bowsers Festung bekommen wir düsteres Ambiente und Lavaströme geboten, während die Hallen von Prinzessin Peach sehr edel zur Geltung kommen.  Beim 1 gegen 1 schlagen wir uns tüchtig den gelben Filz um die Ohren, bis einer der beiden Spieler eben das gesetzte Ziel erreicht hat. Etwas irritiert hat uns das Doppel, denn nur all zu gerne spielen sich die KI-Figuren den Ball zu, ohne, dass wir aktiv ins Geschehen eingreifen müssen oder gar können.

Kernelement im Einzelspieler ist aber das Turnier. Ähnlich wie bei Mario Kart stehen uns zuerst nur einige (vier) Turniere zur Auswahl. Die übrigen schalten wir dann später erst frei, wenn wir uns bei den leichten Turnieren erfolgreich bewiesen haben. Der Schweregrad zieht dann auch zünftig an, denn gerade die ersten Partien gewinnt man ziemlich mühelos. Knackig wird es erst gegen Ende, wenn uns die Gegenspieler ein ums andere Mal den Ball unerreichbar ins Feld schmettern. Den Ruhm ernten wir dann am Ende eines Turniers in Form von Pokalen und freigespielten Items. Die Vielfalt an Items ist ziemlich groß und bietet gerade sammelwütigen Spielern einen richtig guten Umfang. Diverse Outfits sorgen für die optische Abstimmung vom eigenen Mii, während z.B. neue Schuhe und Schläger unsere direkten Spielerwerte positiv beeinflussen können.

 

Spielervielfalt

Die insgesamt 12 Spieler plus eigenes Mii unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch in ihren Fähigkeiten wie Tempo oder Kraft. Jeder sollte sich seinen Typen raussuchen, mit dem er am Besten zurecht kommt.

Die Vielseitigen: Mario und Luigi sind Allrounder, die sich in jeder denkbaren Situation auf dem Court als ziemlich schlagfertig erweisen. Aus diesem Grund eignen sie sich bestens für Neueinsteiger, die sich zum ersten Mal im virtuellen Tenniszirkus beweisen möchten.

Die Präzisen: Die Tennis-Damen, Prinzessin Peach und Daisy, setzen vor allem auf Technik und Präzision. Mit Feingefühl platzieren sie jeden Ball genau dort hin, wo sie ihn haben wollen. Zu ihnen gesellt sich als freispielbarer Charakter ein kleiner Luma, der einen Sternschweif hinter sich herzieht, wenn er über den Platz huscht.

Die Schnellen: Besonders laufstark sind die tierischen Tennisstars Yoshi und Diddy Kong. Blitzschnell hechten sie von einer Ecke in die andere, von der Grundlinie zum Netz und wieder zurück und erwischen so fast jeden Ball. Auch der freispielbare Baby Mario drückt dermaßen aufs Tempo, dass man oft nur an seiner übergroßen Mütze erkennt, wo er gerade herumwuselt.

Die Trickreichen: Bowser Junior und das Gespenst Buu Huu sind immer für Überraschungen gut. Sie haben den Dreh raus, alle Bälle anzuschneiden und abzufälschen und selbst an solche heranzukommen, die unerreichbar scheinen. Verstärkt wird die Trickser-Truppe durch die freispielbare Baby Peach. So unschuldig sie mit ihrem Schnuller wirkt, so faustdick hat auch sie es hinter den Tennis-Ohren.

Die Kraftvollen: Gegen diese drei hätte selbst Bumm-Bumm-Boris in seinen besten Zeiten alt ausgesehen. Egal wie stark ihre Gegner ihnen die Bälle servieren, Oberschurke Bowser, Dschungelkönig Donkey Kong und der grimmige Wario schlagen mit doppelter Wucht zurück – mindestens. Dass sie ordentlich Muckis in den Armen haben, heißt aber nicht, dass es ihnen an der nötigen Eleganz fehlt. Ganz im Gegenteil …

Die Defensiven: Gerissen wie er ist, vertraut Waluigi auf seine mentale Stärke. Er retourniert jeden Ball perfekt, beherrscht eine traumhafte Volley-Technik und hat eine enorme Reichweite mit seinen langen Armen. Auf solche Defensiv-Stärken setzt auch Knochen-Bowser, der sich zusätzlich freispielen lässt.

Die Mii-Charaktere: Und dann sind da noch die ganz persönlichen Stärken, die jeder Nintendo-Fan in MARIO TENNIS OPEN ausspielen kann. Wer den Rasen in Gestalt eines selbst kreierten Mii betritt, kann seine Fähigkeiten direkt mit denen der populärsten Nintendo-Helden messen. Jeder darf seinen Mii-Charakter mit den unterschiedlichsten Outfits und Gegenständen ausstaffieren. Damit verändert er nicht nur dessen Aussehen, sondern verleiht ihm auch ganz spezifische Eigenschaften.

 

Bunte Schläge und variable Steuerung

Grundsätzlich gibt es zwei Varianten, wie man Mario Tennis Open steuern möchte. Im klassischen Modus lassen wir unsere Figur mit dem Slider-Pad über das Grün flitzen und schicken den Ball mit den Buttons wieder zurück zum Gegner. Daneben bietet uns das Spiel die Alternative über die Gyroskopische-Steuerung. Hier schwenkt die Kamera von der traditionellen Schräg-Oben-Ansicht wesentlich tiefer in den Rücken des Spielers. Unser Part beschränkt sich darauf, die Bälle mittels Bewegung wieder ins Feld des Kontrahenten zu schlagen, die Steuerung übernimmt die Konsole. Diese Steuerung lässt den Spieler zunehmend ins Passive fallen und ist nur für Einsteiger zu empfehlen. Wer mehr vom Spiel haben möchte, der sollte die komplette Steuerung selbst in die Hand nehmen.

Die Schläge lassen sich ebenfalls bei Bedarf auf ein Minimum reduzieren. Mit der X-Taste treffen wir in jedem Falle den Ball und befördern ihn wieder zum Gegenspieler. Das ist einfach, lässt aber viel Variation und auch Taktik vermissen. Also nutzen wir alle Buttons, denn so bietet das Spiel viel mehr Vielfalt. Lob, Schmetterball, Slice und mehr  können so adäquat benutzt werden. Die taktische Tiefe ergibt sich dann, wenn wir je nach Gegner klug agieren. Donkey Kong beispielsweise haut mit seiner Kraft fast jeden Fall wuchtig zu uns, ist aber dafür ziemlich träge zu Fuß. Also nutzen wir das doch und schicken ihm erst einen Ball knapp an den linken Spielrand und anschließend nach rechts. So gibt es für jeden Gegnertypen auch eine entsprechende Vorgehensweise, die zum Erfolg führt.

Die farblichen Kodierungen der Bälle, die sogenannten Glücksschläge, hat man nach ein paar Runden schnell im Kopf. Sobald sich unsere Spielfigur einem auf dem Boden befindlichem Kreis nähert, müssen wir im richtigen Moment den entsprechenden Button drücken (Rot = A, Lila = Y, Blau = B). Mit dem richtigen Timing landen wir damit eine Art Superschlag, den die KI nur sehr schwer abwehren kann.

 

 

M & M’s: Multiplayer und Minispiele

Die Minispiele sind nicht nur eine unterhaltsame Zwischenkost, sondern bieten auch direkte Boni für das Hauptspiel, denn in ihnen sammeln wir Münzen. Und die können wir dann im Shop wiederum gegen neue Items eintauschen, mit denen wir unseren Spieler pushen können. Ein paar neue Schuhe hier, ein neuer Schläger und schon gibt es einen ordentlichen Bonus auf die Schnelligkeit.

Beim Ringschuss ploppen auf dem Spielfeld mehr oder minder große Ringe auf, durch die wir den Ball schlagen müssen. Je mehr wir treffen, umso mehr klimpert es dann später in unserem virtuellen Sparschwein. Beim Galaktischen Ballwechsel ist Durchhaltevermögen gefragt. Je länger wir den Ball im Spiel halten, umso mehr Münzen bekommen wir am Ende gutgeschrieben. Und es gibt noch das Piranha Minispiel, in dem uns die verfressenen Fische Bälle und Tinte entgegen spucken, die wir dann möglichst unerreichbar für die KI zurück befördern sollten – oder auch nicht.

Das mit Abstand lustigste Minispiel ist jedoch Super Mario Tennis, eine Hommage an sich selbst. Auf der gegenüber liegenden Seite des Courts läuft der NES-Klassiker Super Mario Bros. und wir schmettern unsere Bälle gegen umher laufende Gumbas, zerstören die Blöcke und sammeln am Ende des Levels möglichst viele Punkte dadurch, dass wir die kultige Abschluss-Fahne weit oben erwischen. Klingt lustig und genau das ist es auch, obendrein auch noch gut spielbar dank vorbildlicher Steuerung.

Der Multiplayer bietet online eher geringen Umfang, macht aber Spaß für die schnelle Runde zwischendurch. In einer Partie treten wir 1 gegen 1 an und zeigen unserem Gegner, wer die Hosen bzw. die Tennissocken an hat. Als Belohnung mopsen wir dem Kontrahenten im Falle eines Sieges dann direkt auch eine wertvolle Goldmünze und die Statistik bedankt sich.  Lags und Verbindungsabbrüche gab es übrigens zu keiner Zeit, die Verbindung war immer stabil und spielte sich fehlerfrei. Lokal dürfen wir daneben auch die Minispiele gemeinsam bestreiten, auch steht hier das Doppel zur Auswahl.

Gerüchte machen sich breit, dass man dem Spiel einen Region Lock verpasst hat. Das bedeutet, dass man mit einem EU-Spiel auch nur gegen Spieler der gleichen Version antreten kann, gleiches gilt natürlich für alle anderen Regioncodes. Tatsächlich bekamen wir bei dem guten Dutzend Online-Partien keinen einzigen Kontrahenten aus Asien oder den USA zugewiesen. Ob man hier aber von einer Beschneidung der spielerischen Freiheit reden darf, sei in den Raum gestellt, denn vielleicht musste dieser Lock her, um Mario Tennis Open den lagfreien Online-Modus zu ermöglichen.

 

Grafik, 3D und Sound

Nintendo schickt uns mit Mario Tennis Open in stilechte Super Mario Welten. Quitschbunt und verspielt, so kennen und mögen wir es. Die Figuren sehen ebenfalls alle ordentlich aus, außerdem läuft das Spiel absolut flüssig. Der 3D-Effekt ist kein non plus ultra, aber sauber in Szene gesetzt, so dass auch der virtuelle Ballwechsel in 3D schick anzusehen und auch zu spielen ist.

Die Musiken vom Spiel dudeln dezent im Hintergrund und sind an typische Mario-Melodien angelehnt. Das freut Fans wie Retrospieler gleichermaßen. Und genauso typisch sind auch die Sounds, die uns aus den Boxen um die Ohren jagen, man kennt mittlerweile eben die Stimmen von Mario, Luigi, Bowser und Co. Ein schönes und solides Soundpaket, die gewohnt gute Kost eben, nichts neues.

 

Noch mehr Yoshis

Wer den Tennisschläger mit noch mehr farblichen Yoshis schwingen möchte, der kann mittels QR-Code drei weitere Skins freischalten:

 Yoshi Blau

  Yoshi Weiß

  Yoshi Schwarz

 

Fazit und Wertung folgen auf der nächsten Seite!