Virtua Tennis 4: World Tour Edition – Test / Review

Stöhnende Geräusche dringen aus der PS Vita. Zwei Menschen schlagen eine Bombe hin und her. Die Bombe explodiert. Punktgewinn. Ein makaberes Spiel welches sich selbst Jigsaw nicht besser ausdenken könnte. Willkommen zu unserem Test zu Virtua Tennis 4 – World Tour Edition.

Die vier großen Turniere

Im World Tour-Modus könnt ihr euren eigenen Tennisspieler erstellen und euch auf den Weg zu den vier großen Turnieren machen. Durch die zahlreichen Möglichkeiten das Aussehen eures Spielers zu verändern und die später kaufbare Kleidung, sieht kaum ein Charakter gleich aus. Mit der Kamera könnt ihr sogar euer Gesicht aufnehmen und es eurem Tennisstar leihen. In diesem Modus bewegt ihr euch über ein Spielbrett und ihr dürft euch nur durch Tickets ein bis vier Felder weiterbewegen. Ihr habt immer mindestens drei Tickets zur Auswahl und welche Wertigkeit diese haben ist reiner Zufall. Dadurch wird jeder World Tour-Modus anders, aber ihr könnt nicht immer auf das Feld, auf welches ihr gerade möchtet. Das kann den Spielspaß deutlich verringern, wenn ihr wenig Glück mit den Tickets habt. Die Felder sind entweder leer oder sie starten ein Minispiel, eine Veranstaltung, eine Ausruhgelegenheit, ein Trainingsspiel oder ein Turnier.

Verrückter Spaß

Bei den verrückten Minispielen müsst ihr zum Beispiel wie oben beschrieben eine Bombe über das Netz schlagen. Je näher sie bei eurem Gegner explodiert, desto mehr Punkte bekommt ihr. Bei einem anderen müsst ihr erst Küken aus Eiern befreien und diese dann zu einer Henne bringen. Das Problem dabei ist, dass zwei Ballmaschinen Tennisbälle über das Netz schießen und die Küken hinter euch herlaufen. Ihr müsst darauf achten, dass möglichst wenige Küken von den Tennisbällen getroffen werden. Falls ihr euch fragt wie man einen Fußball, Pokerkarten und Windmaschinen sinnvoll in ein Tennisspiel einbindet, solltet ihr euch das Spiel zulegen. Durch diese Minispiele verbessern sich die Werte eures erstellten Tennisspielers und ihr bekommt etwas Geld auf euer Konto.

Sternesammlung

Das Ziel der World Tour ist es möglichst viele Sterne zu sammeln, damit ihr zu mehr Turnieren zugelassen werden könnt. Auf eurem Weg zu den vier großen Turnieren trefft ihr auf bekannte Spieler wie Djokovic, Federer und Nadal. Sterne verdient ihr durch PR-Veranstaltungen, die euch manchmal Geld einbringen und teilweise Geld kosten, und durch Tennisspiele. Bei Turnieren gibt es immer einen kleinen Sternebonus. Mit dem Geld könnt ihr euch außerdem Kleidung, ein Training oder spezielle Tickets kaufen. Diese Tickets reichen von ganz normalen Bewegungstickets bis zu Tickets die dauerhaft eure Ausdauer erhöhen. Die Ausdauer leidet natürlich unter den Minispielen und den Tennisspielen, weshalb ihr euch regelmäßig ausruhen solltet. Gerade auf dem Weg zum letzten Turnier zieht der Schwierigkeitsgrad etwas an, aber vorher dürft ihr kaum eine schwere Herausforderung erwarten. Falls ihr keine Lust auf das Brettspiel habt, könnt ihr auch im Arcade-Modus einfach gegen mehrere Gegner in einem normalen Tennisspiel antreten.

Klassisch oder modern?

Natürlich könnt ihr euren Tennisspieler ganz klassisch mit dem Analog-Stick und den Tasten steuern. SEGA hat sich aber nochmal hingesetzt und eine Touchscreen-Steuerung eingebaut. Hierdurch bewegt ihr euren Charakter, durch das Antippen des Bildschirms. Der Schlag kann durch eine Strichbewegung in die gewünschte Richtung ausgeführt werden. Das System ist extrem simpel und es funktioniert einwandfrei, aber wir wechselten schnell wieder zur klassischen Methode. Es wurde auch an Minispiele extra für die Vita gedacht. Auf einem einzigen System könnt ihr Tennis gegen einen Freund spielen. Ihr seht das Spielfeld aus der Vogelperspektive und daher erinnert das Ganze stark an Pong. Durch den Touchscreen bewegt ihr euren Spieler und wir hatten damit extrem viel Spaß. Ihr dürft auch aus der Ego-Perspektive ein Tennisspiel spielen und durch die Bewegung der Vita das Sichtfeld verändern. Oder ihr nehmt ein Foto mit euch und einem virtuellen Tennisspieler mit der Kamera auf. Ein weiteres kleines Spiel fordert euch dazu auf, Scheiben an einem Schiff mit dem Tennisball zu zerstören. Das Schiff könnt ihr drehen, indem ihr die Vita dreht.

Zusammenspiel

Ihr könnt euch auch online menschlichen Gegnern stellen und damit eine richtige Herausforderung bekommen. In unserem Test spielten wir nur gegen Gegner aus Übersee und mussten mit einer Verzögerung von ca. 0,5 Sekunden zwischen Tastendruck und Ausführung der Spielfigur leben. Ob das auch im Adhoc-Modus oder bei Gegnern aus Deutschland vorkommt, können wir euch wegen fehlender Spielpartner nicht sagen. Bei einem solchen Reaktionsspiel darf es eigentlich keine Verzögerung geben. Nach einiger Zeit haben wir uns aber an den Lag gewöhnt und hatten sehr hitzige Tennisspiele. Ein weiteres Problem war, dass wir uns bei mehr als der Hälfte der Spiele nicht einmal mit dem Gegner verbinden konnten. Dadurch wurde unser Angriff auf die Bestenliste harsch ausgebremst.

Bei diesem Spiel geht es nicht um Realismus, sondern um einen arcadigen Ansatz. Das merken wir vor allem an dem kraftvollen Schlag den wir im Verlauf eines jeden Spieles freischalten können. Der Sound erinnert stark an ein echtes Tennisspiel und ihr dürft euch auf einiges Stöhnen einstellen. Die Grafik ist hervorragend für die Vita umgesetzt und dadurch macht das Spiel noch mehr Spaß.