Super Mario Party 9 – Test / Review

Langsam aber sicher rollen sie aus, die letzten großen Spiele für die Wii, bevor dann Ende diesen Jahres die Nachfolgekonsole Wii U das Licht der virtuellen Welt erblickt. Das hindert aber Nintendo nicht daran, die Oma aller Partyspiele noch einmal in eine neue Runde zu schicken – mit Super Mario Party 9. Am Spielprinzip hat sich so gut wie nichts geändert. Und das ist auch gut so, zumindest in den meisten Punkten.

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Mario Party 9 Launch Trailer

In den großen Weiten der Videospiele gibt es immer wieder Titel, wo die Meinung geteilter nicht sein könnte. Entweder man liebt oder man hasst sie, einen Mittelweg scheint es nicht wirklich zu geben. Die Mario Party Serie gehört seit jeher dazu. Freunde von Partyspielen sehen in diesen Titel eine kleine Offenbarung mit hohem Spaßfaktor gemeinsam mit Freunden und einem unglaublich hohen Wiederspielwert. Auf der Gegenseite wird argumentiert, dass sich seit Jahren praktisch wenig bis gar nichts geändert hat und dass keines der Spiele im Singleplayer punkten kann.

Geht man in der Zeitleiste etwas zurück, dann erschien der letzte Teil der Serie 2009, ebenfalls auf der Wii. Und auch damals hatte jeder Rezensent eine eigene Meinung, im Grundtenor wurde der achte Teil aber recht kritisch bewertet. Vielleicht war das der Grund dafür, warum Nintendo für Mario Party 9 das Entwicklerteam von ND Cube mit ins Boot holten, um dem Spiel bei gleichbleibendem Spielprinzip ein paar neue Ideen zu stiften.

Aller Anfang ist … gleich

Natürlich ist Bösewicht Bowser wieder Dreh- und Angelpunkt der kleinen Geschichte eingangs. Nur hat er diesmal nicht Prinzessin Peach entführt, sondern er mopst kurzerhand einfach die Sterne, die uns eben noch am abendlichen Himmel entgegen schienen. Mario schnappt sich seine Freunde und macht sich auf den Weg. Alles beim Alten eben.

Nicht beim Alten sind die Spielzüge geblieben. Entgegen dem, was man so aus Mario Party kennt, ziehen nun alle Protagonisten zeitgleich über den Bildschirm und das in einem kleinen Auto – niedlich. Ebenfalls neu sind die kleinen Sterne. Diese sind quer über das Spielfeld verteilt und ersetzen die bekannten Münzen. Das Ziel ist aber das gleiche. Wer am Ende die meisten gesammelt hat, der gewinnt.

Solo pfui, Multi hui

Hand aufs Herz: Niemand kauft sich ein Spiel wie Mario Party mit dem Ziel, es möglichst lange alleine daheim vor der Glotze zu zocken. Das weiß natürlich auch Nintendo und dementsprechend simpel fällt auch der Singleplayer-Modus aus. Dieser artet meist in eine zufällige Aneinanderreihung von Minispielen mit abschließender Siegerkür. Immerhin gibt es unterwegs Partypunkte zu sammeln, mit denen wir im Museum neue Spiele oder Artworks freischalten können.

Wesentlich mehr Spaß macht Mario Party 9 gemeinsam mit 3 Freunden, denn nach wie vor sind 4 Spieler das Limit. Hat man weniger Freunde am Start, dann gesellen sich AI-Kollegen dazu. Wer unnötigen Frust meiden möchte, der sollte weniger auf die Hilfsbereitschaft der AI zählen, denn mitunter agieren die Gesellen ziemlich dümmlich. Leider hat es Nintendo mal wieder verpasst, der Serie die ultimative Waffe zu spendieren, einen Online-Modus. So ist man immer auf lokale Freunde auf der Couch angewiesen und wer daheim alleine sitzt, der bleibt auch alleine.

Wie schon erwähnt sitzen alle Spieler in einem Boot und bewegen sich gemeinsam über die knallbunten 15 Spielfelder. Der Spieler in der Zugreihenfolge würfelt und alle ziehen mit. Boni oder Mali der Spielfelder zählen aber jeweils nur für den Spieler, der gerade am Zug ist. Nach jeder vollendeten Runde kommen dann die bekannten Minispiele. In insgesamt über 80 verschiedenen Spielchen treten wir entweder in Teams oder jeden gegen jeden an. Ziel ist es immer, möglichst viele Sterne zu sammeln und sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen. Gelegentlich tun sich kleinere Bosskämpfe auf, in denen wir aber immer im Team agieren. Ansonsten basiert die Mehrzahl der Spiele darauf, den Gegnern eins auszuwischen bzw. deren Sternchen zu ergattern. Spaß und Schadenfreude liegen manchmal einfach eng beieinander.

Grafik & Steuerung

Im angesicht aktueller Konsolenspiele fällt ein Vergleich etwas schwer. Nimmt man aber Vorgänger Mario Party 8 als Vorlage, dann bemerkt man doch, dass sich selbst auf einer vermeintlich schwächelnden Wii grafisch was getan hat. Die Spielfelder sind alle deutlich voneinander zu unterscheiden und im Gesamtbild erstrahlt Teil 9 etwas schärfer als noch Teil 8. Natürlich darf der Mario-typische Look nicht fehlen, das Spiel strotzt nur vor quietschbunter Farben und ist genauso detailverliebt, wie man es von Nintendo gewohnt ist. Die Hintergrundmusik hat sofortigen Erkennungswert und trotzdem eigentlich immer wieder die gleichen Akkorde um unsere Ohren sausen, wird die Musik nicht nervig oder aufdringlich. Die Figuren haben übrigens immer noch keine anständige Artikulation gelernt und bedienen sich den üblichen Jubel- oder Frustlauten.

Zur Steuerung gibt es wenig zu berichten. Es wird lediglich eine Wiimote gebraucht, Mario Party 9 verzichtet komplett auf den Nunchuck. In den allermeisten Fällen reichen der A-Button und diverse Bewegungen mit der Wiimote, um alle Minispiele und die Navigation auf dem Spielfeld zu kontrollieren. Eine kleine Neuerung ist das Würfeln per Button anstatt einer Aufwärtsbewegung.