Smash ’n‘ Survive – Test / Review

 

Ein Combat Racer aus Hyderabad in Indien? Der Name des Studios erstmal völlig unbekannt. Lediglich das Hauseigene Logo kann begeistern. Sieht man sich auf der Homepage des Studios um, fällt auf, dass dies erst seit 2010 besteht, also ein wirklich junges Studio mit einer scheinbaren Menge Potential. Doch dann liest man den Fokus der Softwarebutze: Keeping Playstation 2 alive in India. Dies lässt nichts gutes für den Cell Prozessor der PS3 erahnen, bestimmt nicht wegen Überforderung. Wir haben uns mal Smash ’n‘ Survive aus dem Playstation Network heruntergeladen, und widmen uns der Bollywood – Produktion.

 

 

Eingelegt und auf PAL geschalten

Nach ca 1800 Megabyte hat das Warten auf den Downloads erstmal ein Ende, und die Playstation 3 macht sich fröhlich ans Installieren. Nun, das kennen wir doch alle schon zu genüge, doch was nun folgt, lässt meinen Röhrenfernseher im Schlafzimmer tränen der Rührung in die Mattscheibe steigen. Eine Ode an PAL. In feierlicher Playstation 2 Qualität präsentiert sich Smash ’n‘ Survive dem ambitionierten Combat Racer Zocker. Die von meinem Samsung TV angekündigte 720p Auflösung, scheint nur eine Simulation der Playstation zu sein. Mir drängt sich der Verdacht auf, dass Version 2 Games für die Playstation 2 entwickelte, dann auf die Playstation 3 portierte, dabei aber das HD vergaß.

 

Umfang oder Bulimie

PSN Spiele müssen ja nicht immer vor Umfang strotzen, aber bei Smash ’n‘ Survive hält es sich in einem wirklich überschaubaren Rahmen. 10 Strecken auf denen die Spielemodi Checkpoint, Mosh Pit, Boost me up, Gang wars und Find your mate gespielt werden dürfen. Lediglich die 40 Fahrzeuge, die in einem eng gesteckten Rahmen modifiziert werden dürfen, lassen etwas Hoffnung aufkeimen. Diese Fahrzeuge müssen während der rund 5 Stunden dauernden Single Player Kampagne erspielt, und mit entsprechenden Waffen ausgestattet werden. Leider bringen die Waffen kaum Abwechslung in das Spiel, das darin besteht, einer völlig unerschließbaren Story zu folgen. Wir schließen uns gezwungener Maßen den Necromancern an, und kämpfen mit unseren gepimpten Kisten gegen die ach so bösen Hooligans. Wir konnten nach den 5 Stunden auch nicht bewerten, ob wir selbst böse oder gut sind. Eigentlich ist es auch wurscht um was es genau geht. Wir freuen uns dass es kracht, knallt und Funken sprüht.

 

Neue Technik ist besser oder?

Hier ein eindeutiges JA! Über die Playstation 2 optik muss man nicht mehr viel Worte verlieren. Treppenstufen soweit die beschränkte Weitsicht reicht. Auf den Screenshots ist das ganze Ausmaß zu bestauen. Damit nicht genug, trüben prachtvoll matschige Texturen das Gesamtbild. Lediglich in den unnatürlich reflektierenden Fahrzeugen keimt ein wenig Mühe auf. Hilft es? Nein. Zu den groben optischen Unzulänglichkeiten mischt sich der unterirdische Sound. Zuerst gefälliger Metalsound gerät nach 300 Endlosschleifen im Menü, sogar identisch während den Rennen, zur nervlichen Zerreißprobe. Ich war während des Tests nicht glücklich eine 5.1 HD Audio Anlage mein Eigen nennen zu dürfen. Das quietschen der Reifen auf dem Asphalt erinnert an frühe „Hier kommt Herby“ Produktionen. Im Spiel geht es ja bekanntlich um Crash, also Zerstörung und Überleben, Survive. Doch von Crash mit der Umgebung ist nicht all zu viel zu sehen. Mosht man herzaft über einen Lattenzaun, klingt es, als ob man mit einem Fingerhut über ein Waschbrett fährt, um folglich physikalisch „korrekt“, von der nächsten Wand wie ein Gummiball unkontrolliert abzuprallen. Twisted Metal oder Flatout bieten hier den deutlichst höheren Spielspaß mit spaßvollerer Fahrphysik. Mit Schwung und Handbremse ist es beinahe unmögliche eine gute Rundenzeit in den Sphalt zu brennen, hier keimt Frust auf. Hab ich schon von der nervenden Metal Synthie Sampler Musik gesprochen? Waffeneffekte gehen aufgrund der matschigen Texturen ebenso unter, wie deren Sound. Doch wollen wir Explosionen in dieser technischen Umgebung hören?

 

 

Lichtblick?

Genug des schimpfens! Irgendwo muss doch etwas Positives zu finden sein. Ja, ist es. Der Splitscreen. So wie man ihn sich immer wünscht auf einem HD Fernseher. Vertikal. Unter keinen Umständen jemals haben wir Framerateeinbrüche festgestellt, mag natürlich an der antiquierten Grafik liegen, doch auch dies darf positiv erwähnt werden. Zu zweit kommt hier und da ein wenig Spaß auf und sorgt für ein wenig Abwechslung vom Alltag. Die guten Ideen der Spielemodi, wie Anfangs erwähnt, gewinnen unter diesen Umständen leider keine Bedeutung. Bei „Find Your Mate“ zum Beispiel, darf man auf der Karte nach seinem, dem Tode nahe stehenden, Freund suchen. Habt ihr ihn, ist er gerettet. „Mosh Pit“ ist für die fetischisten unter uns. Immer drauf, immer rein und ohne Taktik den Gegner niederbügeln. „Check Points“ erfüllt die Anforderungen an gezeitete Rennen, und „Gang Wars“ ist, wie der Name erahnen lässt, ein Team Deathmatch der alten Schule.

 

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