Metal Gear Solid HD Collection – Test / Review

Es gibt Spiele, die stellvertretend für ein komplettes Genre stehen. Begibt man sich auf die Pfade der gepflegten Stealth-Action, so fällt unweigerlich das Spieleserie Metal Gear Solid ein. Bisher galt die MGS-Reihe als Novum für die Playstation, nun dürfen sich zum ersten mal auch die Zocker auf der Xbox 360 mit Solid Snake auf eine kleine Retro-Reise begeben. Drei, eigentlich fünf, Spiele beinhaltet die Collection, allesamt optisch aufpoliert. Und warum die unscheinbare Verpackung eine kleine Kostbarkeit darstellt, dass verraten wir euch jetzt!

 

 

Der Inhalt

Tatsächlich sieht Box des Spiels ziemlich unscheinbar aus, aber bekanntlich zählen ja die inneren Werte ohnehin viel mehr. Und die haben es richtig in sich. Drei Spiele präsentiert uns Konami auf der Disc:

  • Metal Gear Solid 2 – Sons Of Liberty
  • Metal Gear Solid 3 – Snake Eater
  • Metal Gear Solid – PeaceWalker

Der eigentliche Durchbruch von Solid Snake „Metal Gear Solid“ damals auf der Playstation (1) bleibt uns also vorenthalten. Teil 4 fehlt ebenso, aber den sollten zumindest die PS3-ler ohnehin daheim im Regal gut behütet stehen haben.

Zusätzlich zu diesen drei Spielen werden wir noch mit zwei Klassikern beglückt, die seiner Zeit für das MSX-System veröffentlich wurden. Diese kleinen nostalgischen Kollegen nennen sich „Metal Gear“ und „Metal Gear 2: Solid Snake“.

Zusammen kommen wir also auf fünf Spiele, wobei der Fokus natürlich auf den drei oben genannten liegt.

Jäger von Achivements und Trophäen kommen auf ihre Kosten, denn alle drei Spiele unterstützen die Sammelobjekte in vollem Umfang.

Die Geschichte

Der eingefleischte Fan darf die nächsten Zeilen getrost überspringen, aber wer Solid Snake und die Metal Gear Solid Reihe nicht so gut kennt, für den sei hier kurz der Inhalt der Spiele zusammengefasst:

„Sons of Liberty“ spielte zum damaligen Release in der Zukunft, genauer gesagt im Jahr 2009. Eine gleichnamige Gruppe von Terroristen hat den Präsidenten gekidnappt und unser Job liegt natürlich in seiner Befreiung. Wir schlüpfen in die Rolle des jungen Raiden und haben es unterwegs mit allerhand Widersachern und jeder Menge Twists in der verzwickten Story zu tun.

Auch „Snake Eater“ wartet mit einer ungemein verstrickten Geschichte auf, die vor Verschwörungstheorien nur so strotzt. In der Rolle von Naked Snake reisen wir nach Russland und sollen einer wichtigen Person beim Überlauf in den Westen helfen.

Auch in „Peace Walker“ spielen wir Naked Snake, den Vater von Solid. Die wesentlich gradlinigere Geschichte spielt in Costa Rica und handelt inhaltlich von der Zerschlagung eines schießwütigen Terroristen-Rings, der an einer geheimen Waffe experimentiert.

Bei einer HD Collection geht man dem Namen nach natürlich von einer optischen Aufwertung von damals eher pixel-lastigen Spielen aus. Und genau das bietet die Metal Gear Solid HD Collection auch. Ein Knackpunkt damals war aber neben der Grafik auch die teilweise viel zu umständliche Steuerung. Moderne Konsolen haben mit diesem Faktor eher weniger zu kämpfen, aber wer sich noch an PS1 Zeiten erinnert, der weiß, wie man sich einen Knoten in die Finger zocken konnte. Die MGS Collection hat nichts an der ursprünglichen Steuerung geändert, jeder Teil spielt sich so wie damals. Die Ausnahme macht „Peace Walker“, denn für den damaligen PSP-Ableger musste zwangsweise eine neue Button-Konfiguration her.

Die Steuerung ist wie erwähnt gewöhnungsbedürftig und das Gameplay rührt aus einer anderen Zeit, was man ingame z.B.  am Deckungssystem – sofern man es als solchen bezeichnen möchte – deutlich merkt.

Ob man dies positiv oder negativ bewertet, sei dahingestellt. Retrogamer und Fans der Serie freuen sich, ihr Lieblingsspiel genau so vom Gameplay her wiederzufinden, wohingegen Neueinsteiger mit einer etwas sperrigen Steuerung zu kämpfen haben dürften.

Man sollte immer vor Augen haben, dass die Spiele schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Dem nichts zum Trotz spielen sich alle Spiele ohne Ausnahme flüssig und gut, sobald man die Buttons im Kopf hat.

Pixelsuppe in HD?

Man merkte „Peace Walker“ damals schon an, dass eine Metal Gear Solid Umsetzung auf einen Handheld nicht sonderlich gut geglückt war, die PSP kam an ihre Grenzen. Bei unserer HD Variante handelt es sich letztlich um eine aufgewertete Portierung. Die Objekte sind kantiger und weniger detailverliebt, als bei den anderen Spielen.

„Sons Of Liberty“ sieht optisch da schon besser aus, wobei gerade die Gesichtszüge deutliche Alterserscheinungen zu Tage fördern. Ansonsten war das Original schon recht arm an Farben, die HD Collection ist ebenso wenig farbintensiv.

Den größten grafischen Sprung hat „MGS 3“ gemacht. Die moderne Optik zeigt sogar leichte Ambitionen, sich mit aktuellen Spielen messen zu wollen. Positiv ist hier auch die frei schwenkbare Kamera, die das Original nur in der Subsistance-Version mit sich brachte und für deutlich mehr Überblick sorgt.

„Peace Waker“ erstrahlt trotz hochskaliertem PSP-Faktor auf unserem Bildschirm in 1080p, beide anderen Spiele laufen absolut flüssig in 720p.

Wer „Peace Waker“ schon auf der PSP gespielt hat, der darf sein Savegame an der PS3 nutzen und das Spiel nahtlos fortsetzen. Ein ebenso einfaches wie sinnvolles Feature, bleibt so doch dem ein oder anderen ein Neustart erspart. Wer gerne Koop spielt, der ist mit diesem Titel dank Online-Modus mit 2-6 Spieler hervorragend bedient. Dafür wurde „Snake Eater“ der Online-Modus ersatzlos gestrichen – schade.

 

Fazit und Wertung folgen auf der nächsten Seite…