Call of Duty: Modern Warfare 3 – Multiplayer Test / Review

Ein Stück Geschichte

Wenn man die Begriffe Videospiel und Guinnessbuch der Rekorde verbindet, kommt man schnell auf die Rubrik Verkaufsrekord. Spätestens dann wird einem klar wie stark die Marke Call of Duty bzw. Modern Warfare geworden ist. Immerhin hat sich das Game stolze 4,7 Millionen mal alleine am ersten Tag verkauft. Diesen Ruf möchte Activision mit Modern Warfare 3 ebenfalls gerecht werden und hat die Verkaufszahlen vom Vorgänger sogar getoppt. Aber Verkaufszahlen alleine genügen nicht uns zu Überzeugen und deshalb haben wir für euch auch den Multiplayerpart ins Visier genommen.

Teamplay?!

Erstmals in der Modern Warfare Reihe gibt es zwei neue Spielmodis. Einer davon ist der Modus „Abschuss bestätigen“. Sobald ihr hier einen Gegner erledigt habt, lässt dieser eine Hundemarke fallen. Diese sollte schleunigst aufgesammelt werden, da die Hundemarke den Kill bestätigt und es erst Punkte gibt nach dem Aufsammeln dieser Marke. Aber noch nicht genug, sterben Kameraden von euch, könnt ihr auch deren Hundemarke aufsammeln und so den Gegner daran hintern Punkte zu sammeln.

Der zweite neue Modus heißt „Teamverteidiger“. In diesem gibt es auf der Map eine einzige Flagge die von den Teams erobert wird. Sobald ihr mit eurem Team die Fahne erobert habt, bekommt diese doppelt so viele Punkte bei Abschüssen. Dies verspricht viel Spannung und trotz Zufallsteams, ein hohen Teamplayanteil.

Mit von der Partie sind natürlich auch die alten Modis, wie etwa (Team-) Deathmatch, Suchen & Zerstören und Capture the Flag, die wieder einige heiße Matches liefern werden. Wem das aber noch nicht Hardcore genug ist, der begibt sich in den Hardcore-Modus, der ab Level 20 freigeschaltet wird und Dinge wie Munitionsanzeige, Fadenkreuz ausschaltet, Teambeschuss einschaltet und Kugeln mehr Schaden anrichtet.

Klassen-Editor

Seit dem ersten Modern Warfare Teil darf natürlich nicht der Klassen-Editor fehlen. In dem könnt ihr wieder eure eigene individuelle Waffen, Ausrüstung usw. erstellen.

Neu überarbeitet wurden die Abschussserien. Hier könnt ihr jetzt eins von drei Paketen auswählen. Einmal das Sturm-Paket, dass wie der Name schon sagt auf Kills ausgelegt ist und so Dinge wie ein Hubschrauber zur Hilfe holen kann. Das Spezial-Paket ermöglicht es mehrere Perks mitzutragen. Der letzte im Bunde ist das Unterstützungs-Paket, dieser bietet besondere Belohnungen, wie etwa eine Balistikweste. Derjenige der diese Weste zur Verfügung stellt bekommt pro aufgesammelte Weste eines Kameraden 50 Punkte. Wie üblich bekommt man diese Belohnungen nach ein paar Abschüssen während wir noch in der gleichen Runde sind. Ganz anders handhabt dies das Unterstützungs-Paket, hier besteht die Abschussserie auch nach dem Ableben weiterhin.

Auch neu im Klassen-Editor sind die Waffenstufen. Sobald ihr ein Level einer Waffe erreicht habt, schaltet ihr für diese Waffe und nur für diese Waffe, neue Zielfernrohre, Magazine usw. frei.

Auch die Extras dürfen im neusten Call of Duty Teil nicht fehlen. Hier könnt ihr Dauerlaufen, schneller Nachladen oder geringerer Rückstoß auswählen. Apropo Rückstoß, diesen gibt es in Modern Warfare 3 so gut wie nicht. Das Spiel fühlt sich Temporeich an und erinnert an Unreal Tournament in der Gegenwart. Was aber nicht bedeutet, dass dies trotzdem kein Spaß macht.

Call of Duty – Modern Warfare 3 bietet 16 sehr abwechslungsreiche Karten an, die aber eine sehr lange Eingewöhnungszeit brauchen, da die meisten Karten mehrere Routen bieten. Wie Activision bekannt gab, werden in den nächsten neun Monaten 20 DLCs veröffentlicht, die weitere Maps, Spielmodis und Spec Ops Missionen enthalten werden.

Wenn es nie wieder länger dauert

Der Coop-Modus zählt zu den beliebtesten Modis aller Spiele und wertet jeden Titel dermaßen auf, dass dieser trotz mittelmäßiger Wertung dennoch gekauft werden kann. Dieses Kaufargument bietet auch Modern Warfare 3 wie auch der Vorgänger und erweitert diesen mit 16 Minimissionen. Diese sind zwar überwiegend gelungen aber teilweise lächerlich kurz. Die kürzeste Mission lässt sich in unter einer Minute bewältigen, während die längste Mission hingegen  mit ca. 8 Minuten anzupeilen ist. Obendrauf wurden die meisten Missionen regelrecht aus dem Singleplayer recycelt was wieder die Frage aufwirft warum man denn nicht gleich die komplette Kampagne wie z.B. in Gears of War 3 für den Coop-Modus angeboten hat. Dennoch machen die Missionen überwiegend großen Spaß und sind Abwechslungsreich gestaltet. So darf z.B. ein Spieler eine Mission komplett aus der Sicht von Geschütztürmen steuern, welche in der Karte verteilt sind und seinen Teamkollegen mit jede Menge Blei unterstützen, während dieser sich normal durchkämpfen muss und nebenbei die Kontrolle der nächsten Geschütztürme freischalten darf. Das Teamplay wird zudem verstärkt indem ihr euren Kollegen, wenn dieser zu Boden geht heilen kann, bevor dieser den Pixeltot stirbt. Als zusätzliche Motivation in den Spezialeinheit-Missionen die man auch alleine bewältigen kann, gibt es das gleiche Level-Up-System wie im Multiplayermodus. Allerdings werden diese Erfolge nur innerhalb dieses Modis gehalten und haben keine Auswirkung auf Mehrspielerschlachten. Insgesamt ist also der Coop-Modus zwar gelungen, aber leider meist viel zu kurz.

Technik

Wer in Modern Warfare 3 Level aufsteigen will, muss sich mit dem IWnet zufrieden geben. Dieser sucht passende Gegner und stellt eine peer-to-peer Verbindung her. Zwar gibt es dedizierte Server mit einem Server Browser, aber auf denen könnt ihr nicht im Level aufsteigen oder Herausforderungen angehen. Wer sich viel auf Lan-Partys herumtreibt, dem sei gesagt, dass in diesem Jahr Call of Duty endlich wieder einen Lan-Modus anbietet. Leider bietet aber Modern Warfare weiterhin die alte Grafik-Engine an. Diese zeigt immer noch schöne Animationen an, aber die Texturen sind mittlerweile in die Jahre gekommen.