Unzählige Spieler weltweit haben darauf gewartet: Star Wars The Old Republik steht kurz vor dem Release. Es wurde viel Tam-Tam um das Spiel gemacht, die Entwicklung hat lange gedauert und schon vorab ist die Spielerschaft gespalten. Die einen gehen davon aus, dass sich mit SWTOR nur ein weiterer MMORPG-Titel mit Standardkost in die Regale einreiht, andere sprechen von grundlegenden Verbesserungen im Bereich der Online-Rollenspiele. Fakt ist jedenfalls, dass der unmittelbare Vorgänger, Star Wars Galaxies, seiner Zeit das Genre neu definierte, bevor es den wohl gefürchtesten Patch der Spielgeschichte eingefahren bekam, der für massives Spielersterben und leere Server sorgte. Aber das ist Vergangenheit, die Server von Galaxies sterben an dem Tag, an dem The Old Republik das Licht der Welt erblickt. Schauen wir also nach vorne…
Es war einmal vor langer Zeit…
Star Wars: The Old Republik spielt 3000 Jahre vor den Ereignissen der Filme. Die Jedi sorgen im Universum für Ruhe und Frieden, doch eine dunkle Gefahr zieht auf: Das Sith-Imperium. Nach langen und verlustreichen Gefechten einigen sich beide Seiten auf einen Friedensvertrag und vereinbaren ein Treffen auf dem Planeten Alderaan. Die Falle schnappt zu, denn das Treffen war nur eine Finte für die Republik und so war es ein Leichtes für die Sith, den nahezu unbewachten Jedi-Tempel auf Coruscant zu überrennen und den Planeten als Geisel zu nehmen. Die Sith hatten einen Vorteil in den Verhandlungen erlangt und die Jedi mussten der Forderung nachkommen, dem Imperium die Kontrolle mehrerer Sternensysteme zu überlassen. Die Friedensverhandlungen waren damit zwar abgeschlossen, aber unterschwellig brodelt es und ein erneuter Krieg scheint unausweichlich.
Lichtschwert vs. Blaster
Wie in jedem MMO, so stehen euch auch natürlich in SWTOR verschiedene Rassen und Charakterklassen zur Verfügung. Die grundlegenden Konfliktparteien sind wie erwähnt die Jedi-Republik und das Sith-Imperium, ihr entscheidet euch also bereits zu Begin des Abenteuers für die, plump gesagt, Guten oder Bösen. Wie es sich für die unendlichen Weiten des Weltalls gehört, gibt es natürlich auch verschiedene Rassen, die allesamt aus Star Wars bekannt sind, teilweise unterliegen sie der Fraktionszugehörigkeit. Anders als in vielen MMOs gibt es allerdings keine Boni oder Mali für die Spezies, es ändert sich die Optik des Charakters und die Dialoge werden spezifisch angepasst. Wesentlich wichtiger ist die Wahl der Klasse, von denen wir 8 zur Auswahl haben, jeweils 4 pro Fraktion:
Sith-Krieger
Der Sith-Krieger ist der klassische Nahkämpfer auf Seiten des Imperiums. Er kann entweder 1 Zweihandschwert, als auch zwei Einhandschwerte in den Kampf führen und steht an vorderster Front, um sich den Gegnerscharen entgegen zu werfen. Es stehen zwei Unterklassen zur Wahl: Der Juggernaut (Tank) und der Marodeur (Damage-Dealer). Neben verschiedenen Techniken im Nahkampf verfügt der Sith-Krieger natürlich auch über Machtktäfte, die den Gegner schwächen oder ihn selbst stärken.
Sith-Inquisitor
Ein hervorragender Kämpfer mit dem Lichtschwert, der darüber hinaus Meister im Umgang mit der dunklen Macht ist. Auch hier gibt es zwei Unterklassen. Der Hexer stellt den Supporter dar, der aus der Ferne unter Einsatz der Machtfähigkeiten kräftig Schaden austeilen kann, aber auch Verbündete mit Heilungszaubern ein längeres Überleben garantiert. Daneben gibt es den Attentäter, der einem Schurken ähnelt. Getarnt schleicht er sich an seine Gegner und teilt binnen kürzester Zeit massiven Schaden aus.
Imperialer Agent
Der Agent bevorzugt den Kampf aus der Ferne, sorgt für Deckungssysteme und bevorzugt eher taktisches Vorgehen. Die Unterklasse Scharfschütze schaltet Gegner aus großen Distanzen aus und greift vorzugsweise aus dem Hinterhalt an. Als Saboteur pirscht man sich an die Gegner und schaltet diese mit Energieklingen nieder. Darüber hinaus stehen ihm vielerlei technische Gimmiks zur Seite, um die Kampfsituation zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
Kopfgeldjäger
Die modernsten Blaster und die teuerste Rüstung stehen dem Kopfgeldjäger zur Verfügung. Dabei macht er keinerlei Unterschied, ob er im Nah- oder Fernkampf agieren muss. Zur Not auch per Jetpack aus der Luft. Der sogenannte PowerTech zählt zur Tank-Klasse und steht neben dem Sith-Krieger mit seinen hochentwickelten Rüstungen und Waffen an vorderster Front. Er ist weniger agil als die zweite Unterklasse, der Söldner. Schnell bringt er seine Gegner per Blaster zur Strecke, taucht plötzlich auf und verschwindet auch genauso schnell wieder im Nichts. Aus der Luft feuert er Raketen aus sicherer Distanz und er sollte dem Nahkampf möglichst fern bleiben.
Jedi-Ritter
Die klassische Nahkampfklasse auf Seiten der Republik ist der Jedi-Ritter und steht im Kampf mit seinem Lichtschwert ganz vorne im Getümmel. Die Unterklassen: Der Wächter ist der Damage-Dealer und steht im Einklang mit der Macht, um seine physischen Fähigkeiten zu steigern. Der Hüter hingegen zieht alle Feinde auf sich und versucht sie zu binden, was ihm durch sein hohes Maß an Zähigkeit auch oft gelingt.
Jedi-Botschafter
Diese Klasse ist ein Hybrid aus Supporter und Heiler. Der Gelehrte ist der beste Allrounder im Spiel, lediglich als Tank fast nicht zu gebrauchen. Seine vielfältigen Machtfähigkeiten helfen sowohl ihm, als auch seinen Verbündeten in jeder Situation, ob aktiv oder passiv. Als Schatten teilt man aktiv im Kampf mittels Lichtschwert massiven Schaden aus und profitiert von den Tarnmöglichkeiten.
Soldat
Er zählt zum stärksten Range-DD, verfügt aber über keinerlei Machtfähigkeiten. Die Unterklasse Frontkämpfer scheint ungewöhnlich, handelt es sich hier um einen Fernkämpfer-Tank, der Gegner aus der Distanz an sich bindet. Als Schutz vertraut er auf dicke Rüstungen und aktive Energieschilde. Der Kommando verfügt über einen enormen Schadensausstoß aus der Distanz und kann seine Waffen mit Granaten oder Raketen upgraden. Fast alle Skills setzen auf reinen Damage-Output.
Schmuggler
Als Schmuggler setzt man nicht auf dicke Rüstung, die Macht oder teure Blaster, sondern verlässt sich auf sein Geschick. Der Schurke setzt Fallen, greift dann aus der Tarnung heraus seinen Gegner an und lässt die Falle zuschnappen. Ihm stehen leichte Heilskills zur Verfügung. Der Revolverheld setzt auf zwei Blaster, greift fix an und verschwindet wieder in der Deckung, um dann erneut anzugreifen. Er kann die Wahrnehmung anderer beeinflussen und bleibt oft unentdeckt.
Wollen wir Freunde sein?
Kein Spieler in SWTOR ist auf sich alleine gestellt. Von Begin an stehen uns Gefährten, in Form von computergesteuerten Spielern, zur Seite. Dabei handelt es sich nicht um Pets oder sonstige unnötigen Begleiter, sondern aktive Weggefährten. Mit ihnen können Dialoge geführt werden, aus denen sich teilweise Seitenquests entwickeln können. Natürlich stehen sie euch auch im Kampfgeschehen zur Seite und nehmen Kimme und Korn auf den Gegner. Im weiteren Verlauf werden dem Spieler mehrere solcher Gefährten zur Verfügung stehen, jedoch darf zeitgleich nur jeweils einer von ihnen mitgenommen werden. Das erschwert die Qual der Wahl, denn je nach Begleiter pushen sie die Fahigkeiten im Kampf oder Heilen euch, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Genauso wie der Spielercharakter können diese Begleiter auch im Level steigen und werden mit dem Fortschreiten auch zusehends mächtiger. Und sie können auch für euch Craften…
Ich baue mir ein Lichtschwert
Natürlich darf auch das Crafting nicht fehlen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt liegen zwar noch nicht alle Details offen, aber es gibt dennoch schon ein paar Fakten. Die vier bekannten Skills sind Rüstungsbau, Waffenbau, Biochemie (Verarbeitung von Metallen) und Kunsthandwerk (Herstellung von Artefakten). Wie schon erwähnt können auch euer Begleiter mit Rat und Tat zur Seite stehen, teilweise benötigt man deren Hilfe sogar zwingend.
Um überhaupt Gegenstände bauen zu können benötigt man verschiedene Rohmaterialien, wobei wir bei einem Kritikpunkt von gängigen MMOs angekommen sind: Das Sammeln. Auch SWTOR macht kein Halt vor Sammelaufgaben, aber sie dürften weniger langweilig ausfallen. Denn auch hier kommt einem der Begleiter zugute, der kurzerhand damit beauftragt wird, euch passende Materialien zu beschaffen, das finden wir praktisch!
Volle Energie auf die Deflektorschilde!
In Star Wars Galaxies gab es sie als Addon, in Old Republik sind sie von Anfang an dabei, die Raumkämpfe. Als Spieler wird man im Verlauf des Spiels ein eigenes Raumschiff besitzen und sich damit in diverse Weltraumschlachten schmeißen können. Was wir bislang an Videomaterial zu sehen bekamen, sieht nach actionlastigen Missionen aus, die euch an die entlegensten Enden der Galaxie bringen werden. Wer auch die kurzweiligen Ballerorgien keine Lust hat, der verzichtet einfach darauf, denn die Missionen sind optional. Ebenso dient euer Raumschiff als mobiles Eigenheim, in dem ihr Gegenstände lagern könnt, euch ausruht und euren Begleiter wählt.
Gruppenabenteuer und PvP
Die Instanzen in SWTOR heißen Flashpoints und sind über die gesamte Galaxis verteilt. Auch hier rückte Bioware noch nicht alle Details heraus, so dass Ergänzungen und Änderungen absehbar sind. Wir wissen jedoch, dass die Flashpoints die Hauptgeschichte des Spiels weitererzählt und diese einige spannende Wendungen verspricht. Auch dürften die Flaspoints einen hohen Wiederspielwert haben, denn sowohl Ablauf, als auch Ausgang wird dank eines Entscheidungssystems von der jeweiligen Gruppe abhängig gemacht. Alle dieser Flashpoints sollen zwischen 90 und 120 Minuten dauern. Neben dem Absolvieren von Missionen und Instanzen kommt auch der PvP-Anteil in SWTOR nicht zu kurz. Entwicklerschmiede Bioware betonte seit der Ankündigung, dass kein Spieler zu PvP gezwungen werde, man aber dafür sorgen möchte, dass Anhänger des Kampfes Spieler vs. Spieler bestens bedient werden. Mittlerweile sind sind auch schon einige der Schlachtfelder enthüllt, so findet beispielsweise beim Hutt-Ball eine Art Capture The Falg statt, bei denen sich die Spieler vor den Augen der Hutts um eine Kugel keifen.