The Cursed Crusade – Test / Review

In Zeiten von Halo, Battlefield und Modern Warfare ist es ganz erfrischend einmal ein mittelalterliches Kriegsszenario zu sehen. In The Cursed Crusade schlagt ihr euch in Hack-and-Slay Manier mit euren Waffen durch viele tausende Gegner. Das besondere Merkmal des Spiels ist der Templerfluch, der euch stärker im Kampf macht, aber auch töten kann. Ob sich das Spiel mit Spielen wie Assassine’s Creed messen kann lest ihr in unserem Test.

Vater?

In The Cursed Crusade spielt ihr Denz de Bayle und Esteban Noviembre. Denz sucht seinen Vater der vor einigen Jahren nicht vom Kreuzzug zurück  gekommen ist. Mit seinem vater will er sich an seinem Onkel zu rächen. Sein Onkel hat nicht nur den ganzen Besitz der de Bayles gestohlen, sondern auch Benz Mutter umgebracht. Auf der Suche nach seinem Vater trifft Denz auf Esteban und beide finden heraus, dass sie unter dem Templerfluch leiden. Von da an kämpfen die Gefährten zusammen und der Tod selbst macht sich auf die Jagd nach den beiden.

 

 

Töten und töten?!

Eure Aufgaben im Spiel bieten kaum Abwechslung und so wird es zum Ende hin sehr eintönig. Man muss immer wieder alle Feinde in einem Gebiet töten, die Tore aufbrechen und im nächsten Raum das selbe machen. Die normalen Gegner haben euch dabei wenig entgegen zu setzen und mit einem kleinen Trick sind auch Gegner die sich hinter einem Schild verstecken schnell  erledigt. Zwischendurch gibt es ein paar Zwischensequenzen die die Story vorantreiben und insgesamt über 60 Minuten dauern. Die Story passt zum Szenario, aber konnte uns nicht vom Hocker reißen.

 

Waffenverschleiß

Das Spiel bietet 130 verschiedene Waffen und die meisten davon werdet ihr auch benutzen. Durch die vielen harten Kämpfe gehen Waffen langsam kaputt und so zerbricht euer Schwert schonmal mitten im Kampf. Dann solltet ihr euch schnellstmöglich eine neue Waffe besorgen, da zerbrochene Waffen viel weniger Schaden machen und es auf höheren Schwierigkeitsgraden ordentlich zur Sache geht. Das Spiel ist fair und weitestgehend einfach zu meistern wenn man sich an die Steuerung gewöhnt hat. Leider kommt es im Einzelspieler zu einigen nervigen Sequenzen, da euer KI Helfer nicht der Hellste ist. Er stellt sich zum Beispiel genau vor die Balliste, wodurch diese nicht mehr weitergeschoben werden kann. Bis man Esteban von da wieder entfernt hat vergeht einige Zeit und kurz danach läuft er wieder davor… Im Kampf ist er ein guter Gefährte und führt die Koop-Aktionen weites gehend eigenständig aus.

 

 

Templer of Two

Die Koop-Aktionen des Spiels erinnern mich sehr stark an das indizierte Spiel von Electronic Arts. Man muss ein Gitter anheben, damit der Begleiter darunter durchlaufen kann, oder eine Brücke herunterlassen, indem man die Ketten von der Rolle abrollt. Dies nervte uns mehr als das wir wirklich Spaß daran hatten das x-te Tor anzuheben. Der große Vorteil von The Cursed Crusade kommt in Bosskämpfen zum Vorschein. Während man sich durch die normalen Gegner ohne große Taktik durchmetzeln kann, fordern euch die Bosse heraus. Man muss zusammen arbeiten und sich absprechen wenn man mit einem menschlichen Mitspieler spielt.

 

Wir sind verflucht!

Der Fluch-Modus ist ein einzigartiges Spielelement und hilft dem Spieler aus schwierigen Situationen heraus. Die Umgebung verwandelt sich in eine höllenähnliche Gegend und der Spieler wird viel stärker. Eure Fluch-Anzeige füllt ihr, indem ihr Gegner besiegt oder selbst Schaden erleidet. Ihr solltet es mit dem Fluch aber nicht übertreiben, da eure Lebensenergie langsam aufgezehrt wird, sobald sich die Fluchanzeige geleert hat. Wenn ihr sterbt kommt ihr automatisch in den Fluch-Modus und der Tod geht langsam auf euch zu. Durch läuterndes Feuer lässt er sich kurz aufhalten, aber sobald er einen erreicht ist das Spiel zu Ende. Daher muss man immer schnell zu seinem Koop-Partner hinlaufen wenn er am Boden liegt.

 

 

Sehr viel Blut…

Das Spiel ist sehr brutal und hätte es wohl nicht durch die deutsche USK geschafft wenn es eine bessere Grafik gehabt hätte. Blutfontänen spritzen bei jedem Schlag in die Höhe und die Köpfe werden bei einigen Finishern vom Körper getrennt. Ein paar Finisher erinnerten uns sehr an Assassine’s Creed aber die meisten waren neu für uns. Bei über 100 Finishern ist für jeden etwas dabei. Vorausgesetzt man mag blutige Action.

 

Überall Quicktime-Events

Quicktime-Events werden sehr häufig in The Cursed Crusade eingesetzt. Ob man bestimmten Angriffen im Fluchmodus ausweicht oder die Waffen mit einem Gegner kreuzt. Jedes Mal gibt es ein Quicktime-Event und man hat kaum eine Minute ohne eines. Hierbei wird ein Ring immer kleiner und man muss die Taste des Controllers drücken wenn er den leuchtenden Ring erreicht. Leider wird dies nicht im Tutorial erklärt und man braucht eine kleine Eingewöhnungszeit bevor es locker von der Hand läuft.

 

Rollenspielelemente

Nach jeder der 36 Missionen bekommt ihr Punkte mit denen ihr eure Waffenfähigkeiten und allgemeinen Attribute verbessern könnt. Wenn ihr zusätzliche Missionsziele schafft, wie zum Beispiel das Finden von allen versteckten Schätzen, gibt es zusätzliche Punkte. Sehr schnell habt ihr eure Lieblingswaffen voll aufgerüstet und danach werden die Punkte nur noch ausgegeben um die Erfolge bzw. die Trophäen freizuschalten.

 

 

Viele Franzosen

Das Spiel wurde von dem französischen Entwicklerstudio Kylotonn kreiert und von daher sind viele Hauptcharaktere französisch. Doch leider hört man ihnen in der deutschen Sprachausgabe ihre Herkunft nicht an. Da gibt es keinen französischen Akzent und nur hin- und wieder dröhnt ein bisschen spanisch von Esteban aus den Lautsprechern. Ansonsten ist die deutsche Synchronisation solide, aber nicht perfekt. Teilweise ist sie schlecht abgemischt und eine Person spricht zwei Sätze gleichzeitig. Das Klirren der Schwerter und das Schmatzen der Blutfontänen hörten sich für uns immer gleich an und wurden daher schnell langweilig.

 

Grafik aus dem Mittelalter

Die Grafik scheint auch aus dem Mittelalter zu kommen, da sie nicht im entferntesten mit vergleichbaren Titeln mithalten kann. Die matschigen Texturen erinnern uns mehr an PlayStation 2 Zeiten als an Next-Generation Konsolen. Dafür sind die Kampfanimationen flüssig und der Fluch-Modus sieht auf seine ganz eigene Weise beeindruckend aus. Das Spiel verliert viel von seinem Charme wenn die Kamera in die Seitenansicht wechselt, da man dort nur Augen für die schlechten Texturen hat.