Retroecke: Half Life – Test / Review

1998 war es soweit: Ein Spiel, dass das Ego-Shooter-Genre revolutionierte und eins der innovativsten Spiele überhaupt werden sollte, erschien in den Läden. Die Rede ist von Half-Life. In unserer Retroecke stellen wir euch heute dieses Relikt von Valve Software vor.

Guten Morgen! Willkommen im Black Mesa Transit System…

Erinnerungen werden wach, als wir das Spiel starten und mit der Bahn in die Black Mesa Einrichtung fahren. Hier erkennen wir die schöne Atmosphäre des Spieles, während wir mit der Hängebahn zur Forschungsstation fahren, sehen wir arbeitende Roboter und einige Räume, durch die wir uns später kämpfen werden. Angekommen, empfängt uns ein Wachmann und bringt uns zu unserem Arbeitsplatz. Hier erfahren wir unseren Namen – Gordon Freeman. Anschließend streifen wir uns unseren orangenen Schutzanzug über und legen endlich mit dem Experiment los.

Während dem Experiment läuft allerdings einiges schief und durch eine Explosion wird ein Tor in eine andere Dimension geöffnet. Natürlich bringt das nichts Gutes mit sich. Durch das Tor dringen unzählige Aliens in die Black Mesa Forschungsstation ein. Wir machen uns auf den Weg, Black Mesa heil zu verlassen. Nach ein paar Metern finden wir die berühmte Brechstange und bekämpfen die ersten Gegner, die markanten Headcrabs. Anfangs haben wir es in Half-Life mit einigen Aliens zu tun, wohin gegen später auch die U.S. Marines und sogar die Black-Ops-Spezialkommandos zum Feind werden.

Adventure Life

Half-Life ist kein gewöhnlicher Ego-Shooter. Die Levels sind zwar linear, dafür aber sehr abwechslungsreich. Neben dem Vernichten von auftauchenden Aliens müssen wir Puzzles lösen, alternative Wege finden, da zum Beispiel offene Stromkabel oder auch giftige Gewässer uns den Weg verhindern. In anderen Situationen müssen wir Kisten verschieben um auf eine höher gelegene Plattform zu kommen. Das Spiel überrascht uns auch gelegentlich mit Aliens, die sich aus dem Nichts direkt vor uns beamen, oder einem unter uns wegbrechenden Boden.

Technik, Addons und Mods

Sicher kann die Grafik von Half-Life heutzutage nicht mit einem Crysis oder einem Metro 2033 mithalten, aber damals überzeugte die GoldScr-Engine und war das Maß aller Dinge. Der grafische Motor von Half-Life basiert auf der Quake 2-Engine, beinhaltet aber nur noch wenige Teile aus dieser und wurde stark ausgebaut.

Ein Jahr nach Half-Life erschien das Addon Opposing Force. Das Außergewöhnliche an diesem Addon war, dass die gleiche Geschichte wie schon im Hauptspiel erzählt wurde, dieses Mal aber aus der Sicht des Marine Soldaten Adrian Sheppard. Dieser wird später damit beauftragt Gordon Freeman zu jagen und kreuzt sogar einige Male dessen Weg. Im zweiten Addon Blue Shift bekamen wir die Geschichte erneut serviert, diesmal aus der Sicht des Wachmanns Barney, den Gordon zu Beginn seiner Bahnfahrt zu Gesicht bekommt.

Half-Life wurde durch das Software Development Kit – kurz SDK – zu einem der bis heute beliebtesten Online-Spiele aller Zeiten. Viele Mods erschienen in dieser Zeit, die zwei bekanntesten sind Counter-Strike und Day of Deafeat, die später beide vom Half-Life-Entwickler Valve übernommen wurden.

Fazit:

Half-Life konnte mit Story, Atmosphäre und vor allem mit seinem Abwechslungsreichtum damals wie heute überzeugen. Klar, die Grafik haut heute keinem mehr aus dem Hocker, aber damals konnte die Engine völlig überzeugen und das sogar mit ehemals sehr gemäßigten Hardwareanforderungen. Der größte Unterschied zwischen Spielen von heute und damals liegt klar auf der Hand: Die Modding-Freundlichkeit. So konnte Valve Half-Life über Jahre im Gespräch halten. Heute können wir diesen Meilenstein der Spielgeschichte immer noch jedem Zocker mit gutem Gewissen empfehlen. Wer auf eine möglichst zeitgemäße Umsetzung des Klassikers Wert legt, dem empfehlen wir das grafische Minimal-Update Half-Life: Source aus dem Jahre 2004.