Adventure Park – Test

    Seit „Rollercoaster Tycoon“ und „Theme Park“ wurden Freizeitparkaufbausimulationen eher in den Hintergrund gedrängt. Doch mit „Adventure Park“ von bitComposer soll wieder frischer Wind in das Genre gebracht werden. Ob dies gelingt? Lest einfach weiter…

    Nachdem es ja bereits unzählige Aufbausims zum Beispiel auf Facebook gibt, waren wir natürlich umso gespannter wie sich ein „echtes“ Spiel im Vergleich schlägt. Unter anderem verspricht der Hersteller acht verschiedene Karten, Spektakuläre Achterbahnen und ein umfangreiches Managementsystem. Soviel sei gleich verraten: Teilweise stimmen die Versprechungen auch.

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    Bauen bis die Gäste schreien

    Beginnen wir zunächst einmal mit den Missionen, so werden wir behutsam in das Parksystem eingeführt. Eine Attraktion warten? Einfach einen Mechaniker einstellen und diesen richtig platzieren. Die Blumen verwelken? Tja, dann nehmen wir mal einen Gärtner, der diese gießt. Mit wenig verschiedenem Personal kann der Park eigentlich gut bewirtschaftet werden.

    Doch da kommt uns schon manchmal die K.I. in die Quere. Brücken überqueren die Kollegen schon mal nicht gerne und Umwege sind auch nicht einprogrammiert. So sollten wir also schauen dass nicht nur die Besucher, sondern auch die Mechaniker immer einen freien Weg zur Attraktion finden. Doch wenn man dieses Problem mal erkannt hat, kann auch gut damit umgegangen werden.

    Als nächstes gilt es natürlich, den Park attraktiver für die zahlende Kundschaft zu machen. Und zahlende Kundschaft gibt es reichlich wenn der Eintritt nur günstig genug ist. Dass diese dann für eine einfache Fahrt schon mal 15$ und mehr bezahlen sei nur am Rande erwähnt. Doch mit Attraktionen alleine ist es natürlich noch nicht getan.

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    Die Gäste wollen natürlich auch noch funktionierende Toiletten, Getränke, Essen, schöne Landschaft und eine übersichtliche Anordnung. Aufregende Fahrgeschäfte sind aber ebenso wichtig wie eher langsame und Kinderfreundliche Attraktionen. Um eine möglichst große Vielfalt überhaupt erst bauen zu dürfen muss der Park jedoch eine gute Bewertung erhalten.

    Diese wird eben erreicht indem sich die Besucher wohlfühlen. Glücklicherweise sehen wir zum Beispiel an den Fahrgeschäften und auch an den Ständen sehr schnell ob die Preise passen und die Auswahl genügend ist. Doch auch die Leute selbst sagen in Gedankenblasen was ihnen zum Beispiel fehlt.

    Die Achterbahn – eine ganz eigene Herausforderung

    Eine Parksimulation steht und fällt mit der Vielfalt an Achterbahnbaumöglichkeiten. Hier schlägt sich „Adventure Park“ zwar gut, aber bei weitem nicht perfekt. So können wir zwar eine Vielzahl an unterschiedlichen Materialien verwenden, diese haben jedoch kaum Einfluss auf die Bahn selbst. Auch Special-Effekte können hinzugefügt werden und peppen die Fahrt ganz schön auf.

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    Was eher schwierig beziehungsweise unnötig kompliziert ist, ist die Höhenverschiebung. Um die Bahn nämlich höhenmäßig zu verändern müssen wir die linke Maustaste gedrückt halten und dann nach oben ziehen. Natürlich kommt uns dabei ziemlich bald der Bildschirmrand in die Quere und so müssen wir immer wieder absetzen und neu ziehen.

    Dass dann auch noch immer wieder die eigene Bahn als Hindernis erkannt wird, während wir anderenorts (ein paar Millimeter weiter rechts oder links) ohne Probleme die Achterbahn queren dürfen, ist auch sehr zeitraubend. Doch auch an das gewöhnen wir uns mit der Zeit und wir bauen ja nicht im Sekundentakt neue Bahnen.

    Was gehört noch zu einer Achterbahn? Loopings zum Beispiel? Tja – diese gibt es in „Adventure Park“ gar nicht. Nicht einmal im Ansatz haben sich die Entwickler gedacht, dass diese den Realismus doch deutlich unterstützen würden. Somit können wir kaum spektakulär bauen, was wirklich sehr schade ist.

    Was ebenso wünschenswert wäre – und in einigen Achterbahnsimulationen auch vorhanden ist – ist das mitfahren mit den selbst gebauten Fahrten. Wir können zwar die Wagons verfolgen (von oben) doch das Geschwindigkeitsgefühl in einem Wagen selbst erleben geht nicht. Auch andere Attraktionen können natürlich nicht wirklich besucht werden.

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    Das Management an sich

    „Adventure Park“ kann besonders in diesem Bereich richtig auftrumpfen. So können wir, sobald der Park eine gewisse Sterneanzahl hat, unzählige Preise und Verfügbarkeiten einstellen. Nehmen wir nur mal einen Getränkestand. Sollen wir hier Gebirgswasser günstig verkaufen damit jeder Besucher zumindest etwas zu trinken hat, oder soll das Cola ordentlich Geld in die Kasse bringen?

    So gilt es auch bei den Attraktionen meist die neueste Technologie zu verwenden um die Gäste bei Laune zu halten. Wenn lizensierte Songs gespielt werden, fühlen diese sich genauso wohler wie wenn neue Sitzbezüge gekauft werden. Dass dabei der Preis ein wenig in die Höhe geht, stört nicht wenn die Ausstattung passt.

    Wenn wir hingegen Bäume kaufen sollten wir auch darauf achten dass diese auch bewässert werden. Dafür können Gärtner angestellt werden und ein eigener Bereich zugeteilt werden. Bei Mechanikern gibt es sogar unterschiedliche Stufen (vom Lehrling zum Meister), wobei die günstigsten nicht alles reparieren können – also am besten gleich einen Meister einstellen.

    Glücklicherweise müssen wir uns ums Budget nicht extreme Sorgen machen. Zwar müssen wir Zinsen zahlen, sobald das Konto mal im Minus ist, doch mit den zusätzlichen Attraktionen die wir dafür kaufen können ist das Geld bald wieder eingespielt. Dabei hilft es natürlich auch oft, die Preise moderat anzuheben.

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    Missionen über Missionen

    Sobald wir nicht im freien Modus bauen, stellt uns das Spiel verschiedenste Missionen zur Verfügung, welche geschafft werden müssen um im Level aufzusteigen. Diese beginnen schön einfach indem wir einfach nur ein Geschäft reparieren sollen oder ein neues Gebäude bauen müssen. Diese sind schnell gebaut und die Mission an sich erledigt.

    Doch es wird natürlich immer schwieriger. Die Parkbewertung anheben und die Besucher zufrieden stellen ist auch nicht so kompliziert. Doch dann sollen noch Achterbahnen mit mindestens 2G gebaut werden um mehr Adrenalinwertung zu erhalten. Oder eine gewisse Länge erreicht werden sowie die vorgegebene Geschwindigkeit zu schaffen.

    Die vorgegebenen Ziele sind meist nicht allzu schwierig zu erreichen, doch manche benötigen einfach nur Zeit. Und zwar viel Zeit. Selbst auf höchster Geschwindigkeit warten wir schon mal eine halbe Stunde nur damit das Konto auf den vorgegebenen Betrag aufgefüllt wird. Etwas kaufen? Eher nicht, da sich dies nur langsam amortisiert.

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    Fazit

    „Adventure Park“ ist eine grundsolide Freizeitparksimulation mit einigen Stärken aber auch einigen Schwächen. Zum grundsätzlich hübschen Gewusel kommen beim herauszoomen etliche Fehler hinzu. Die Achterbahnen können gut angepasst werden – doch warum gibt es keine Loopings? Die Missionen sind vielfältig, benötigen jedoch teilweise einfach nur unnötig viel Zeit.

    Da es kaum moderne Alternativen auf dem Markt gibt, können interessierte das Spiel auf jeden Fall mal anschauen und anspielen. Spaß macht es auf alle Fälle, einen eigenen Freizeitpark zu bauen. Wenn bitComposer vielleicht noch ein paar Patches veröffentlicht oder einen Nachfolger entwickelt, könnte „Adventure Park“ sogar wirklich zum Hit werden.

    Rene
    Ich bin seit den Atari VCS Zeiten leidenschaftlicher Gamer und spiele besonders gerne Retro-Games, Sport, Adventure, Action und eigentlich alle möglichen Genres. Seit 2002 bin ich auch als Redakteur tätig und seit kurzem bei Game2gether und hoffe die Kollegen hier gut unterstützen zu können.