Aller guten Dinge sind drei! Im neusten Spiel der Two Point Studios geht es um die Erforschung alter Relikte, übernatürlicher Artefakte und anderer Kuriositäten. Two Point Museum öffnet uns die Pforten für eine eigene Ausstellung. Ob dies den beiden Vorgängern gerecht wird und was die Simulation zu bieten hat, haben wir genauer untersucht.
Story
Mit Beginn der Kampagne schlüpft man in die Rolle des Kurators, der einem verwaisten Museum zu neuem Glanz verhelfen soll. Der Vorgänger hat das Museum aus heiterem Himmel verlassen, nachdem er von einer Radio-Moderatorin unter die Lupe genommen wurde.
Diese Informationen werden direkt zu Beginn vom Sender „Nachgeburt“ – einem Programm über Archäologie, Wissenschaft, das Unerklärliche und verschwundene Kuratoren – erzählt und lassen mit schwenkender Kamerafahrt auf das fast leere Museum blicken. Genau ab diesem Zeitpunkt startet das Tutorial, indem man mit Hilfe kleinerer Quests zum einen, die Geschichte vorantreibt und zum anderen, nach und nach die Spielmechaniken erlernt.
Bildungsauftrag ist somit erfüllt! Doch das bleibt nicht die einzige Herausforderung: mit der Zeit wird man immer wieder mit neuen Aufgaben konfrontiert, die zu allerlei verschiedenen Orten im Land führen. So benötigt ein altes, spukendes Hotel einen Schliff für übernatürliche Ausstellungsstücke sowie mehr Gäste – auch aus dem Jenseits.

Insgesamt gibt es fünf verschiedene Szenarien – Prähistorisch, Übernatürlich, Wasserwelten, Wissenschaft und All. Jedes ist dabei mit eigenen Fundstücken und passender Dekoration ausgestattet, um das richtige Ambiente für die Besucher zu schaffen.
Gameplay
Im Gameplay von Two Point Museum liegt der Fokus auf dem Bau des Museums und der Ausstellung der Fundstücke sowie der Zufriedenheit der Besucher. Kurz gesagt: das Museum muss begeisterungsfähig sein. Insgesamt 18 Gäste Typen, darunter Kinder und Yetis, können zum potentiellen Besucher werden. Nicht jeder „Mensch“ ist gleich und damit auch nicht seine Bedürfnisse. Es ist also ratsam ein breites Band an Möglichkeiten zu bieten, von interaktiven Geräten zur Wissenserweiterung bis hin zu genügend Toiletten. Durch verschiedene Filter in der Ansicht, kann man sich zur Hilfe die Besucher farbig hervorheben lassen, denen zum Beispiel so langsam die Füße schmerzen.
Doch nicht nur Gäste sollten glücklich sein – auch die Mitarbeiter benötigen regelmäßige Pausen und faire Löhne, um nicht plötzlich mit Kündigung zu drohen. Für ein effizient laufendes Museum können 4 verschiedene Mitarbeiter Typen eingestellt und weiter ausgebildet werden. Darunter gibt es etwa die „Experten“, die (wie der Name schon sagt) Experte auf einem bestimmten Forschungsgebiet sind. Damit einhergehend kümmern sie sich um Exponate, von der Entdeckung bis zur Reinigung.

Für neue Fundstücke müssen Experten, und ab und an weitere Mitarbeiter, auf Ausgrabungen geschickt werden. Je nach Gebiet, gibt es eine Wahrscheinlichkeit für eintretende Ereignisse. Im Bereich des Übernatürlichen besteht zum Beispiel die Gefahr, dass die Mitglieder der Expedition als Besessene zurückkehren. Unschön für die Besucher, die alle aus dem Hotel flüchten.
Um dem entgegenzuwirken, können entsprechende Skills erlernt oder verschiedene Gadgets mitgenommen werden. Um diese zu erhalten benötigt es die richtigen Räumlichkeiten, die nach und nach freigeschaltet werden. Darüber hinaus hat jeder Raum einen anderen Zweck und bringt die Story durch seine jeweilige Funktion ein bisschen weiter voran.

Das Tutorial erklärt vor allem die Gestaltung und die Bedürfnisse, andere Aspekte werden jedoch außer acht gelassen. So fehlen etwa zu Beginn Hinweise auf den Management-Bereich. Während eines Spieldurchlaufs entdeckt man eher recht zufällig, dass Preisanpassungen für sämtliche Verkäufe möglich sind. Der Baumodus für die Räume wirkt anfangs ebenfalls etwas umständlich, da Räume in einem Rutsch gezogen werden müssen und danach direkt in den Ausstattungsmodus springen.
Eine nachträgliche Korrektur des ganzen ist zwar machbar, aber für den kreativen, unschlüssigen Geist eher nervig. Positiv fällt wiederum auf, dass sich die Ausstattungselemente nach längerem spielen erweitern lassen. Mit der Ingame Währung „Kudosh“ können neue Gegenstände, Böden oder Wände freigeschalten werden. Hier muss niemand Angst vor Mikro-Transaktionen haben, denn Kudosh wird durch abgeschlossene Quests verdient.
Insgesamt gibt es über 300 verschiedene Items, um das Museum so hübsch wie möglich zu gestalten und die Exponate richtig zur schau zu stellen. Diese haben ebenso Eigenschaften, die angeben, wie viel Begeisterung sie auslösen oder welche Dekoration es benötigt, um ihre Schokoladenseite hervorzuheben.
Ab und an kommt es vor, dass dem Museum besondere Ausstellungsstücke vom Kulturministerium zur Verfügung gestellt werden. Dies lockt natürlich besonders eine Menge Interessanten an. Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn es könnte sich potenziell jemand an einem Diebstahl oder anderen kriminellen Aktivitäten versuchen. Mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen und Personal lässt sich dem jedoch entgegenwirken.
Das Spiel bietet zwei Modi: den Kampagnen-Modus, bei dem man verschiedene Aufträge erfüllen muss, und den Sandbox-Modus, der kompletten Freiraum lässt. Der Kampagnen-Modus muss sich beim Thema kreative Gestaltung jedoch nicht verstecken, denn hier sind bereits von Beginn an viele Freiheiten vorhanden. Im Sandbox-Modus kann man hingegen zwischen drei verschiedenen Optionen wählen: Kreativ, Karriere, Hardcore, wobei man im Karriere Modus die Kampagne „nachspielen“ kann, nur eben von Beginn an mit allen Möglichkeiten.
Ton & Technik
Two Point Museum wird vom schrägen aber humorvollen Radiosender „Nachgeburt“ begleitet, mit allem, was dieser zu bieten hat: von abstrusen Werbedurchsagen, über Fake-Nachrichten bis hin zu Musik. Im Museum selbst gibt es regelmäßig Durchsagen, die hauptsächlich mit flachen Witzen spielen, was dem Game seinen eigenen, einfallsreichen Stil verleiht. Der humorvolle Ton fügt sich insgesamt gut in das Gesamtbild ein. Was in der Stille der Gestaltenden allerdings auffällt: Im Pausenmodus fehlt nach einiger Zeit die Musik, was lange Bauphasen stört.
Die Vertonung ist in drei Sprachen, darunter deutsch und englisch, verfügbar. Dies betrifft allerdings nicht die Quest- bzw. Kampagnentexte. Hier muss noch gelesen werden, was sich in der Menge aber in Grenzen hält.

Technisch lief Two Point Museum während des Tests weitestgehend fehlerfrei, allerdings ab und an mit kleineren Rucklern. Auch läuft das Game auf dem Steam Deck problemlos bei mittleren Einstellungen mit 45 FPS.
Interessant für Streamer ist womöglich die Twitch-Integration, bei der Zuschauer Ereignisse positiver oder negativer Art auslösen können, wie zum Beispiel eine Krankheitswelle. Allerdings kann diese Funktion bei großen Zuschauerzahlen den Spielfluss stören, da Ereignisse ständig ausgelöst werden können und man letztendlich mit nichts anderem mehr beschäftigt ist. Durch die Möglichkeit, die Namen der Mitarbeiter anzupassen, kann der Chat jedoch auch ohne direkte Integration spielerisch eingebunden werden.
Das Spiel hat vergleichsweise niedrige Anforderungen. Wer die witzige Museumssimulation selbst erleben möchte, sollte folgendes mitbringen:
Minimale Systemanforderungen:
• Betriebssystem: Windows 10 oder neuer
• Prozessor: AMD Ryzen 5 1400, Intel Core i3-8100
• Arbeitsspeicher: 6 GB RAM
• Grafik: AMD Radeon RX 560, NVIDIA GeForce GT 1030, Intel UHD Graphics 630
• Speicherplatz: 8GB
Empfohlene Systemanforderungen:
• Betriebssystem: Windows 10 oder neuer
• Prozessor: AMD Ryzen 5 5600, Intel Core i5-11600
• Arbeitsspeicher: 8GB RAM
• Grafik: AMD Radeon RX 5600XT, NVIDIA GeForce RTX 1070
• Speicherplatz: 8GB
Welche Editionen gibt es?
Für Two Point Museum stehen zwei Editionen zur Auswahl:
Standard-Edition (29,99€)
- Basisspiel
Explorer Edition (39,99€)
• Basisspiel
• exklusive Herausforderung: Pop-Up Museum
• zusätzliche Skins für Personal und Helikopter
• weitere Deko-Objekte und Bauelemente
• 5.000 Kudosh und ein exklusiver Kartenstandort

Die Inhalte der Explorer Edition können optional auch nachträglich für 11,99€ als DLC erworben werden.
Fazit zu Two Point Museum
Alles in allem bietet Two Point Museum eine gelungene, witzige Museumssimulation. Durch die einfallsreichen Artefakte und Museumstypen wird die Entdeckerlaune geweckt, um möglichst alle Stücke beisammen zu haben. Gerade Gestaltungsliebhaber können viele Stunden investieren, um das Museum ihrer Träume zu entwerfen. Hier und da gibt es noch etwas Ausbaupotenzial, zum Beispiel was eine sinnigere Twitch Integration anbelangt. Doch durch den humorvollen Ton macht das Spiel einfach Spaß.
Two Point Museum ist seit dem 04. März 2025 für PS5, Xbox Series X/S und PC erhältlich. Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Trailer für euch:
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Wir bedanken uns bei den Two Point Studios und SEGA für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.