The Division – Test / Review

    Mit The Division erschien am 08. März ein Konkurrent und geistiger Nachfolger zu Destiny. Ubisoft zeigte bereits zur E3 2013 eine siebenminütige Gameplay-Demo und überraschte die Spieler mit einer atemberaubenden Grafik. Kurz vor Release kamen Downgrade-Debatten und eine etwas Hardware-hungrige PC-Spezifikation zum Vorschein. In unserem Test nehmen wir die PS4-Fassung von The Division genauer unter die Lupe!

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    Virus über Manhattan

    In der Charaktererstellung können wir grobe Merkmale, wie etwa die Haare, Augen, Mund und das Geschlecht anpassen. Anschließend werden wir in die apokalyptische Welt von New York geschmissen. Manhattan wurde von der Außenwelt abgeschottet, um das Verbreiten eines manipulierten Pockenvirus – das zig Menschen sterben lassen hat – zu verhindern. Mehrere Banden und Organisationen haben  mit Gewalt die Stadt übernommen und wir als Teil einer Division-Einheit müssen dort für Ordnung sorgen. Dabei ist das Ziel von Anfang an nicht wirklich klar und wir können uns mit unserem eigens erstellten Charakter nicht identifizieren. Wieso sind wir in der Division-Einheit? Haben wir eine eigene Familie? Wieso sind wir der alleinige Held, der ein Antivirus finden sollte? The Division glänzt hier nicht gerade mit einer erzählerischen Mega-Story. Immerhin finden wir in der Stadt immer wieder Fundstücke, die kleinere Nebengeschichten erzählen, die mal trauriger und mal lustiger Natur sind. Diese fesseln teilweise mehr als die eigentliche Story und lässt Manhattan glaubwürdiger darstellen.
    In der Stadt finden wir immer die gleichen Figuren, die Leichen plündern, sich streiten oder andere Passanten überfallen. Leichensäcke am Straßenrand, Leichenberge in Hinterhöfen, Quarantäne-Zonen und vermeintlich zurückgelassene Wohnungen lassen die Welt von The Division realistischer wirken und bietet mit Männern, die mit Flammenwerfern Menschen beim lebendigen Leib verbrennen, eine beklemmende Stimmung. Trotzdem wirkt die Welt von The Division relativ steril, wenn nicht sogar statisch. Passanten erledigen immer wieder das Gleiche und die Banditen sehen immer gleich aus. Die Stadt wirkt trotz einer Epidemie relativ leer.

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    Eroberung von Manhattan

    Manhattan ist in verschiedene Zonen mit empfohlenen Levelstufen aufgeteilt. Im Anfangsgebiet besitzen wir unsere Operationsbasis, welche uns mit frischer Munition, neuen Waffen & Ausrüstungen und Fähigkeiten & Talente ausstattet. Hierbei sind die drei Flügel – Sicherheits-, Tech- und medizinischer Flügel – wichtig, die uns unsere Skills freischalten. Im medizinischen Flügel erhalten wir die Talente, die uns bzw. unsere Gruppe heilen. Der Sicherheitsflügel gewährt uns besondere Fähigkeiten, welche die Sicherheit gewährleisten – Schild, mobile Deckung, und vieles mehr. Im Tech-Flügel werden die Granaten, Minen und Geschütze verbessert. Um einen Ausbau freischalten zu können müssen wir Nachschubpunkte sammeln, die wir mit absolvierten Missionen erhalten. Die Missionen fallen dabei zunächst sehr abwechslungsreich aus. Mal müssen wir Zivilisten retten, ein anderes Mal müssen wir ein Lager von Banditen befreien oder eine Waffenlieferung verhindern. Im späteren Verlaufs des Spiels werden diese Nebenmissionen immer nerviger und langweiliger, weil diese immer gleich ablaufen. Größere Missionen – die auch Punkte bringen – sind pro Zone ein bis zweimal vorhanden und sind abwechslungsreicher, bringen die Story voran und können auch mal bis zu 2 Stunden dauern.

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    Von Deckung zur Deckung

    The Division ist ein Third-Person-Shooter mit Deckungselementen, das an Spiele wie etwa Gears of War erinnert. Wir können uns per Knopfdruck an eine geeignete Deckung pressen, mit etwas Streuung aus der Deckung schießen oder mit Kimme und Korn den Gegner anvisieren. Waffen stehen uns drei zur Verfügung, zwei „Primärwaffen“ und und eine „Sekundärwaffe“. Mit einem kurzen befehl können wir die Waffen umherschalten. Um Gegner aus der Deckung zu locken können wir auch verschiedene Granaten – Explosion, Haft, Blend, Brand, … – verwenden.
    Mit unseren bereits erwähnten Fähigkeiten und Talenten kommt auch etwas Abwechslung in die stumpfe Ballerei. Dabei ist die eigene Spielart und die der bis zu drei Mitspielern extrem wichtig. Kämpfen wir uns alleine durch Manhattan sollten wir unseren Charakter als Allrounder aufstellen, der Geschütztürme aufstellt und die Umgebung abscannt. Mit weiteren Mitstreitern sollten wir uns jeder Zeit absprechen, uns Taktiken überlegen und klären wer welche Talente mit an Bord nimmt.
    The Division hat hier zwei große und mehrere kleinere Probleme. Zum einen kann man im Jahr 2016 erwarten, dass es eine zerstörbare Umgebung gibt, speziell Deckungen lassen sich nicht zerstören. So muss man Gegner aus der Deckung locken oder warten bis dieser sein Kopf herausstreckt. Das Feedback der getroffene Feinde ist ein weiteres Problem. So kann man ein ganzes Magazin in den Gegner pumpen ohne das dieser zusammenzuckt. Die kleineren Probleme bestehen hauptsächlich aus Bugs. Es kann vor kommen, dass Gegner genau neben einem Respawnen, KI’s Türen versperren oder in der Luft stehen.
    Der Antrieb in The Division ist immer bessere Ausrüstung zu finden. Sei es ein größerer Rucksack oder eine stärkere Waffe. Finden können wir diese in Kisten, sind aber auch Kaufbar oder lassen besiegte Feinde fallen. Hierbei ist nicht nur die reine Stärke oder der Rüstungswert wichtig, sondern anfallende Boni, welche größere Magazine, einen Kritischerschaden-Bonus  bescheren oder aber auch unsere Talente verstärken. Mit abgeschlossene Missionen erhalten wir auch Blaupausen um eigene Gegenstände mit zufälligen Boni zu erstellen. Hierfür brauchen wir Material (Werkzeug, Elektronik und Stoff), die wir in der Spielwelt finden können. Zwar gibt es in Läden immer wieder recht gute Ausstattung, die aber nach wenigen Minuten wieder hinfällig ist, da wir bis Level 30 regelmäßig bessere finden.

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    Dark Zone

    Die Dark Zone ist ein abgesperrter Bereich in Manhattan. Hier wurden alle Infizierten Menschen eingesperrt und von der restlichen Stadt abgeschottet. Spielerisch ist dies der „PvP“-Bereich. Auch hier können wir mit bis zu drei Kollegen in den Kampf ziehen, aber im Gegensatz zum restlichen Teil Manhattens können wir hier menschliche Gleichgesinnte treffen.
    Was bringt die Dark Zone? Die Dark Zone ist gerade für das Kooperative-Gameplay und des Ausrüstungsfarmen geeignet, da wir hier die besten Gegenstände im Spiel finden können. Vorsicht ist hierbei geboten, da wir auch unsere menschlichen Mitstreiter um die Ecke bringen können und deren Ausrüstung aufnemmen können. In der Dark Zone gelten spezielle Regeln. So „besitzen“ wir aufgesammelte, kontaminierte Gegenstände noch nicht und müssen diese stattdessen zu Ladezonen bringen und vom Helicopter abholen lassen. Bis dahin können wir nach jedem Ableben, die Gegenstände fallen lassen, aber auch jeder Zeit wieder aufsammeln – solange dies kein anderer getan hat. Natürlich sind in solchen Zonen keine normalen KI-Gegner vorhanden, sondern „Elite“-KI’s mit stärkerer Rüstung, die um einiges mehr einstecken können. Gerade für andere Spieler in der Umgebung ist das abfeuern der Signalleuchte – um den Helicopter zu rufen – auch das Zeichen dafür „Hey, da sind Spieler mit vollgestopften Taschen“.
    Bei Kontakt mit anderen Mitspielern ist abzuwägen ob wir diese angreifen oder nicht. Immerhin können sie die Taschen mit Loot voll haben, aber auch nicht. Beschließen wir sie anzugreifen, werden wir als Schurke markiert, auf uns ist ein Kopfgeld ausgehängt und wir sind für jeden sichtbar. Je mehr Mitstreiter wir töten, umso höher fällt die Belohnung auf uns aus. Als Abtrünniger hat man es nicht leicht in der Dark Zone und das ist auch das Hauptproblem in der Dark Zone. Menschliche Banditen gibt es in der Dark Zone weniger, da dies risikoreich ist und sich kaum lohnt – vor allem wenn man alleine unterwegs ist.
    Die Dark Zone ist gerade für das Endgame in The Division gedacht, könnte aber auf Dauer eintönig werden. Spezielle Missionen hätten etwas Abwechslung in die verseuchte Umgebung gebracht. Nichtsdestotrotz ist das Ausschau halten von neuen und besseren Gegenständen ein echter Suchtfaktor und erinnert stark an Spielen wie etwa Diablo.

    Tom Clancys The Division E3

    Endgame

    Gerade im Endgame fehlt es The Division an jeder Ecke. Zwar haben wir neben dem „Solo“-Gebiet und der Dark Zone, tägliche Missionen, welche bessere und mehr Ausrüstung ergeben, aber die Eintönigkeit fördern. Haben wir das Maximallevel von 30 erreicht lohnen sich gewöhnliche Missionen nicht mehr, da wir keine Erfahrungen, bessere Items und Punkte für den Basis-Ausbau erhalten. Immerhin können wir etwas die Gegend von Manhattan erkunden und so wie bereits erwähnt, Fundstücke wie etwa Echos, Berichte und Telefonate finden, die nicht nur unsere Sammlung komplettieren, sondern auch weitere Geschichten um The Division erzählen.
    Für The Division sind zwei kostenlose und drei kostenpflichtige Inhalte geplant, die das Endgame erweitern sollen. Ubisoft schweigt bisher über die genaueren Inhalte. Für die Xbox One sollen die ersten beiden kostenpflichtigen Inhalte je ein Monat früher erscheinen. Muss das sein?

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    Fazit

    domenik_e_fazitZu Anfang war ich etwas skeptisch ob The Division wirklich so einschlagen kann wie sich die meisten es sich erhofft haben. The Division hat eingeschlagen, positiv wie auch negativ. Immer wieder will ich nach Manhattan, meine Ausrüstung verbessern und an meine Spielweise anpassen. Und sei es nur um mich ein Zehntelprozent stärker werden zu lassen. Hierbei spielt The Division vor allem im kooperativen Spiel seine Stärken aus. The Division hat aber auch Probleme. Das Gameplay kann trotz mehrere Talente und Fähigkeiten sehr eintönig werden, auch am Endgame fehlt es gewaltig. Gerade das Endgame lebt nur von dem „Ich will immer bessere Ausrüstung, also geh ich Stundenlang farmen“. Hier muss Ubisoft noch etwas dran arbeiten und in einigen Wochen wird sich mit den kostenlosen und kostenpflichtigen Inhalten sicher etwas tun.