Merryn ist 12 Jahre alt und ihr Vater ist spurlos verschwunden. Doch sie verzweifelt nicht, denn sie baut sich ihr eigenes U-Boot und begibt sich auf die Suche nach ihm. Das nennt man mal Tatendrang! Doch warum sucht sie ihren Vater gerade im Meer? Nun er ist ein Fischer und hatte Merryn immer wieder die Geschichten seiner Abenteuer erzählt, wie er unter dem Meer verschollene Kulturen gefunden und Monster bekämpft hat. Doch Merryn findet schnell heraus, dass seine Geschichten alles andere als Lügen waren.
Irgendwo unter dem Meer [Story und Gameplay]:
Die Geschichte selbst klingt wie ein Märchen und irgendwie spielt sich auch das gesamte Spiel wie ein interaktives Märchen, inklusive eigener Erzählerin. Das Spiel selbst ist ein klassischer 2D Side-Scroller mit vielen Rätseln und einigen Kampfelementen. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad, sind diese Kampfeinlagen sogar ziemlich herausfordernd. Wer allerdings nur die Rätsel und die Geschichte genießen möchte, kann auch einen sehr leichten Schwierigkeitsgrad wählen. Auf diesem sind die Kämpfe aber kaum der Rede wert. Wir vertragen anfangs unzählige Treffer und müssen uns nie anstrengen die Kämpfe zu überleben. Doch darum geht es in Song of the Deep auch nicht, denn der Hauptfokus des Spiels liegt offensichtlich auf dem stimmigen Setting und den gelungenen Rätsel.
Ob nun verschiedene Lichter steuern, um einen Weg freizulegen, oder mehrere Objekte sammeln und richtig zuordnen, die Rätsel sind abwechselnd und (teilweise) fordernd. Dabei sind wir nicht immer im sicheren U-Boot, oft müssen wir dieses verlassen um an abgelegene Orte zu gelangen. Doch nun sind wir auch ungeschützt. Gegner sollten also gemieden werden. Im U-Boot können wir mit der Schubdüse, dem Greifhaken oder anderen Hilfsmitteln, Gegner besiegen und Rätsel lösen. Diese können wir dabei, mit genügend Münzen in Petto, auch noch verbessern. Dieser Mix aus verschiedenen Elementen macht Song of the Deep, sehr vielseitig und alles andere als langweilig.
Das Märchenbuch zum Eintauchen [Technik]:
Eigentlich fange ich immer mit der grafischen Darstellung an, aber dieses mal muss ich einfach die Klangkulisse in den Vordergrund stellen. Selten habe ich so oft Gänsehaut bei einem Soundtrack gehabt. Die verschiedenen Abschnitte sind mit perfekt passender Musik unterlegt. Ob wir gerade eine verloren geglaubte Siedlung gefunden haben, oder in dunklen Höhlen voller Gegner unterwegs sind, die Musik passt sich an und lässt euch ganz einfach nicht mehr los. Die Soundeffekte sind, bis auf das zu laute Einsammeln der Münzen, auch gut gewählt. Man merkt, dass Insomniac Games sich hier sehr viel Mühe gegeben hat.
Die Grafik des Spiels wirkt zwar einfach, doch der Stil lässt euch eben noch mehr glauben, dass ihr eben ein Buch aufgeschlagen habt. Dazu die angenehme Stimme der Erzählerin und die passenden Videosequenzen runden einfach alles ab. Von der Technik her ist Song of the Deep einfach, einfach genial. Selten schaffen es Spiele mit eigentlich so wenig, so viel Atmosphäre zu erzeugen. Bei diesem Effekt helfen aber auch die gelungenen Licht und Schattenspiele. Es ist, als ob das Spiel schon alleine durch kurze Szenenwechsel unsere Emotionen steuern kann.
Leider fehlt die Unterstützung für 21:9 Monitore, daher müssen die Besitzer solcher Monitore leider mit 2 schwarzen Balken, zurecht kommen. Zwar ist diese Art der Monitore nicht allzu weit verbreitet, aber wirklich zeitgemäß ist es heutzutage nicht mehr.
Was macht dieses Spiel denn falsch? [Fazit]:
Doch warum habe ich trotzdem oft das Gefühl, dass etwas fehlt? Ich weiß selbst nicht was genau es ist, doch zwischen den spannenden Abschnitten gibt es oft (kurzen) Leerlauf. Die Zwischen-Abschnitte, die quasi einen nahtlosen Übergang garantieren sollen, wirken oft gleich und wenig einfallsreich. Dazu gibt es auch ein paar Momente, in denen man merkt, dass der Entwickler das Spielerlebnis etwas strecken wollten. Zwar ist Song of the Deep ein Indie-Titel, doch eine Spielzeit von knapp 6-10 Stunden ist hier schon gegeben. Dabei hätte Insomniac Gaming lieber auf die Streck-Abschnitte verzichten sollen, denn dann hätten wir vielleicht 1-2 Stunden weniger Spielzeit, doch sie hätten sich knackiger und besser angefühlt.
Nichtsdestotrotz ist Song of the Deep ein super Spiel geworden. Es verbindet Märchen, mit Spielbarkeit, ohne uns dabei zu viel an die Hand zu nehmen. Es gibt keine ellenlangen Geschichten, in denen wir nur zuschauen, keine Videos, die sich hinziehen, nein die Geschichte nehmen wir selbst an die Hand und der Plot motiviert uns! Egal wo wir hinschwimmen, wir sehen an jeder Ecke das Herzblut der Entwickler. Jeder Titel vom Soundtrack regt zum Träumen an und die kleine Heldin Merryn hat eine Vorbildfunktion. Sie versteckt sich nicht vor Problemen, oder verzweifelt, nein sie nimmt die Probleme in die eigene Hand und bleibt optimistisch. Jeder, der von einem Spiel gerne in eine Traumwelt entführt wird, sollte sich den Titel einmal genau anschauen.
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