Malerische Dörfer im japanischen Stil, ein tapferer Samurai und jede Menge wild gewordene, dunkle Geschöpfe zieren die Welt im Spiel Onikira: Demon Killer. Wer dabei vor dem inneren Auge Filme wie „Flying Daggers“ an sich vorbei ziehen lässt, liegt damit absolut nicht falsch. Genre Liebhaber freuen sich mit gemischten Gefühlen darauf, den Dämonen die Seele(n) aus dem Leib zu prügeln.
Geschlitzt bitte, nicht durchlöchert
Die Story selbst handelt Eingangs von einem Tyrannen, der sich die Kräfte der Drachen zu eigen machte, sie damit ihrer Macht beraubte und aus unserer Welt vertrieb. Seitdem sind die Flüchtlinge auf der Suche nach Asyl, wie auch die fortschreitende Story.
Zwar wird diese mit versuchter Melodramatik ein wenig aufgestachelt, das hilft aber nur minder. Immerhin ist das Spiel insoweit ehrlich zu sagen: Hier werden mit der groben Kelle mehr Scheitel gezogen, als dass es jemanden interessiert, ob du deinen geehrten Vater aus dem Dorf retten kannst.
Gut… ganz so unwichtig ist unser Paps dann doch nicht, denn überlebt er nicht, müsste diese Passage wiederholt werden.
Damit das gelingt, gibt es ein vernünftiges Waffenpaket an Nah- wie auch Distanzwaffen. Wobei „Distanz“ sich lediglich auf die Länge der Waffe bezieht, als mit Pfeil und Bogen Jagd auf Dämonenfleisch zu machen.
Wir beginnen mit dem Schwert und erhalten im Laufe der Befreiuungsaktion unter Anderem ein Naginata – eine Mischung aus Schwert und Lanze.
Jede Waffe bietet grundsätzlich die gleichen Kampfmechaniken, die sich in ihrer Ausführung allerdings unterscheiden.
Zusammengefasst könnte man es so sehen: Gegner in die Luft katapultieren, aus der Luft nach unten preschen und die Angriffsbewegungen an sich.
Der Unterschied zwischen Schwert und Tetsubo im Luft-Boden Angriff gestaltet sich etwa so: Schwert prallt einfach nur auf den Boden und erwischt Gegner in kurzer Länge vor sich. Das Tetsubo hingegen schlägt noch eine ganz beachtliche Donnerwelle nach vorne, deren Schaden nicht unbeachtlich ist. Immerhin: Tetsubo ist auch die letzte Waffe, die wir in der Kampagne erhalten.
Wie viele gibt’s eigentlich von euch?
Leider hüpft der Spaß sicher auch irgendwann von der Klinge. Zwar lassen sich Waffen kostenpflichtig – dafür sammeln wir während des Spiels Münzen ein – verbessern und schalten damit mehr Movement frei, das ändert allerdings auch nichts daran, dass wenn man die ersten tausend Gegner erledigt hat und selbst die Bugs bis dahin geduldig hinter sich gebracht hat, irgendwann die Luft bei künftigen Schwerthieben auszugehen droht.
Wenn dafür, entsprechend den Waffengattungen, aufleuchtende Gegner ein „magisches“ Schild ziert, welches dir damit vermittelt: Du kannst uns nur mit dieser einen Waffe verwundbar machen, wird es damit auch nicht besser. Es verändert allerdings bei entsprechenden Mischungen das Movement entsprechend drastisch und bringt damit Ablenkung vom monotonen Geschnetzel.
Denn Gnade kennen die zahlreichen Kontrahenten in Onikira: Demon Hunter nicht. Wer unglücklich landet, riskiert möglicherweise einen Großteil des Lebensbalkens. Pausen perse gibt es nur zwischen den Konfrontationen, sofern man sich nicht weiterbewegt. Kurzzeitige Unverwundbarkeit nach einem Treffer gibt es nicht. Daher heißt es: Nur wer schnell ist, hat einen Vorteil.
Malerisch mit zu wenig Details
Die Umgebungen, in denen wir uns bewegen, sind an sich sehr schön anzusehen. Zugegebenermaßen etwas trist, dafür sind die Effekte via sich brechenden Lichtstrahlen in den japanischen Holzhütten sehr stimmig. Auch die musikalische Untermalung spornt die eigenen Vergeltungsmaßnahmen entsprechend als rockige Industrial-Japano-Soundtrack an.
Richten wir ein letztes Wort zum Thema Bugs nach vorn. Wir hatten weit weniger erdulden müssen, als in der Beta Version. Vereinzelt lies sich teils dennoch die Harpune nicht mehr abschießen, das Spiel stürzte ab, richtig fiese sind uns allerdings nicht begegnet, wie beispielsweise die Sound Bugs aus der Preview Version.
Fazit
Alles in allem ist Onikira: Demon Hunter ein sehr unterhaltsames Spiel. Wenn auch sicherlich nur zeitweilig, dafür aber immer wieder. Mit der stimmigen Soundkulisse sind neue Taktiken ausprobieren immer wieder ein Vergnügen. Ein leichter Fehler allerdings und man bereut es schnell. Das sehen wir als ein Herausforderungslevel, in dem sich nicht jeder wohlfühlen wird.
Dennoch können wir Onikira gerade Genre Fans und jenen, die mal wieder eine ordentliche Herausforderung suchen, ans Herz legen.