Rennen an der Grenze des Möglichen: GRIP: Combat Racing ist der lang erwartete Hochgeschwindigkeits-Racer. Ob das Rennspiel auch seinen Erwartungen gerecht wird, das erfahrt ihr hier in unserem Test.
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Bevor wir mit dem Test zu GRIP: Combat Racing loslegen, möchten wir darauf hinweisen, dass wir als Basis unserer Rezension die Switch-Version gespielt haben. Nachdem wir dann allerdings die Performance auf PS4 gesehen haben, entschieden wir uns für einen Test auf beiden Systemen. Die Unterschiede sind schlicht zu groß.
Rennen ohne Limit
GRIP: Combat Racing verspricht Rennen ohne (unnötige) Limits und wird diesem Versprechen auch tatsächlich gerecht. Wo wir bei anderen Racern immer wieder gegen Banden, Häuser oder andere Hindernisse knallen, macht GRIP keinen Halt vor Barrieren. Die Strecken sind so intelligent designed, dass es eigentlich immer irgendwie und irgendwo auf der Strecke vorwärts geht. Der Clou dabei ist, dass die Vehikel auch an Decken und Wänden entlang rasen dürfen. Klingt nach einem simplen Trick, aber dadurch hebt sich GRIP teils sehr deutlich von der Konkurrenz ab.
Um dieses Feature herum sind die Strecken angelegt und ziemlich grandios. Egal ob Rampen, enge Tunnels oder steile Wände – GRIP kennt so gut wie keine Regeln. Natürlich kann es passieren, dass man auch hier und da mal komplett von der Strecke fliegt und wieder neu spawnt, faktisch sind solche Szenarien eher die Ausnahme und nur so lange ein Thema, bis der Spieler sind in die Spielmechaniken eingefunden hat.
Und wenn man diese begriffen hat, dann entfaltet GRIP: Combat Racing seine volle Wucht. Es ist fast so, als würde man ein Parcours-Spiele alá Assassin’s Creed nur mit Autos spielen. Mittels Knopf hebt der Flitzer kurz ab, rast an der Decke weiter. Im Blick die kommende Sprungschanze, mit der ich im wilden 360° Move auf dem Boden lande und nebenbei noch meinem Vordermann eine Rakete ins Heck jage.
Stichwort Rakete: In GRIP gibt es, ähnlich wie in Mario Kart, auf der Strecke Power-Ups, die man einsammelt, in dem man einfach drüberfährt. Zu den erwähnten Raketen gesellen sich MGs, Schilde und sonstige, übliche offensive und defensive Waffen. Das Besondere ist, dass man bis zu zwei davon mit sich führen darf, ehe man sie im richtigen Moment aktiviert. Oder aber – und das ist ein sehr cooles Feature – man kombiniert zwei eingesammelte Goodies zu einem, das dann mit einem ordentlichen Extra-Wumms ins Ziel kracht.
Welche Power-Ups man einsammelt, liegt primär an der Art des Rennens. Im normalen Karriere-Modus findet man die volle Bandbreite. In den Rennen, in denen es ausschließlich um Speed geht, liegen dann nur Turbos auf der Strecke verteilt. Umgekehrt: Geht es darum, als letzter Fahrer auf der Strecke zu verbleiben, liegt das volle Sortiment an zerstörerischen Waffen quer über die Piste verteilt. Während man bei den kleineren Einzel-Modi durchaus auch nur ein einziges Rennen fährt, spielt sich die Karriere als Staffelung. Jeweils 10 Strecken gilt es zu meistern, wobei man nicht zwingend alle gewinnen muss. Letztlich wird am Ende der Rennen die Punktzahl addiert und sofern diese reicht, geht es in Rennen Nr. 11 gegen eine Art Boss. Dieser besonders aggressive und flinke Fahrer muss zwingend dominiert werden, um die nächsten Strecken freizuschalten.
Jedes Pünktchen wirkt sich auf die Erfahrung aus. Mit genügend XP im virtuellen Säckchen schaltet man neue Fahrzeuge oder einzelne Komponenten für das aktuelle Gefährt frei. Der Editor, in dem man seinen Vierräder nach Lust und Laune gestalten kann, lässt dabei eigentlich keine Wünsche offen.
Sehr cool ist der Multiplayer, der nicht nur reibungslos funktioniert, sondern auch keinerlei Wartezeiten abverlangt. Während unserer Testphase waren immer genügend Spieler online, so dass die Partie ohne langes Warten starten konnte. Noch cooler ist der lokale Multiplayer, denn GRIP lässt sich daheim auf der Couch mit bis zu 4 Spielern gleichzeitig spielen. Dann geht die Framerate zwar leicht in die Knie, was dem Spielspaß aber eigentlich keinen Abbruch tut. Naja fast zumindest, denn es liegt maßgeblich daran, auf welchem System ihr GRIP: Combat Racing spielt. Auf der Playstation 4 klappt der lokale Multiplayer beispielsweise ohne Probleme, aber die Switch kommt mehr als an ihre Grenze.
Schlechte Performance auf Switch
Im Vergleich zu allen anderen Spielversionen (PC, PS4, Xbox One) schneidet der Ableger für Switch am schlechtesten ab. Natürlich liegt das an der limitierten Hardware, die Nintendo im Vergleich zur Konkurrenz in ihrem System verbaut hat. Teilweise sind diese Einbußen bei der Performance allerdings richtig ärgerlich.
Die Framerate ist beispielsweise auf maximal 30 Bilder limitiert. Auf allen anderen Systemen flackern mit bis zu 60 Bildern also doppelt so viele Bilder pro Sekunde über das Display. Gerade bei einem Hochgeschwindigkeits-Racer wie GRIP macht das eine ganze Menge beim Gefühl für Geschwindigkeit aus. Schlimmer noch: In unserer Testversion kullerte die Framerate teils deutlich unter die 30er Marke. Der Day-One-Patch behebt diese Problematik immerhin größtenteils, wenn auch nicht vollständig. Die Einbrüche kommen vornehmlich dann vor, wenn es aus engen Tunnels hinaus ins Freie geht und die Anzahl an Distanzobjekten in die Höhe schnellt. Auch auf dunklen Strecken mit vielen Lichteffekten sind die Einbrüche konstant spürbar. Ohne Patch ruckelt es hier sehr saftig, mit Patch merkt man immer noch Verzögerungen.
Bei der Detaildichte muss man ebenfalls Abstriche machen. So sind z.B. keinerlei Streckenmarkierungen mit Pfeil-Schildern auf der Switch innerhalb der Strecken, während auf den anderen Systemen der Spieler immer schon aus der Weite erkennen kann, dass gleich eine Kurve kommt. Die einsammelbaren Power-Ups sind später wahrnehmbar und Licht-, Staub und sonstige Effekte in ihrer Wirkung ordentlich reduziert.
Fazit
GRIP: Combat Racing ist der geistige Nachfolger vom fast schon legendären Racer Rollcage und erfüllt eigentlich alle Erwartungen, die wir an das Spiel haben. Schnelle Action dank unkompliziertem Einstieg, knackiger Steuerung und exzellentes Streckendesign. Wäre da nicht die Tatsache, dass das Spiel auf der Switch einfach unterirdisch performt, dann gäbe es kaum was an GRIP auszusetzen. Mit diesem Wissen sollten Spieler, die unterschiedliche Konsolen daheim stehen haben, definitiv nicht zur Switch-Version greifen, da man hier mit Abstand die krassesten Abstriche in Kauf nehmen muss. Auf der PS4 macht das exakt gleiche Spiel ungleich viel mehr Spaß, da hier in puncto Performance einfach alles stimmt. Unser Award gilt demnach nur für die Spielversion der Playstation 4, während wir der Switch-Version nur 70% Spielspaß geben.