Glover – Test / Review –

    Glover

    Es ist 1998 und das Nintendo 64 steht in vielen Wohn- und Kinderzimmern. Neben den großen Spielen jener Ära, allen voran natürlich Super Mario 64, Banjo-Kazooie oder Spyro, tauchen auch immer wieder kleinere 3D-Platformer auf. Glover reiht sich in die Reihe der Spiele ein, die zwar nie den richtig großen Erfolg feiern durften, aber dennoch vielen Spielern in bester (und auch teilweise nostalgisch verklärter) Erinnerung blieben. Ob das Revival von Glover auch heute noch zu begeistern versteht, klären wir in unserer Review zum Game.

    Glover

    Glover ist der Handschuh eines Zauberers, der beim Mischen seiner Zaubertränke einen fatalen Fehler begeht und eine fürchterliche Explosion verursacht. Der Zauberer ist versteinert und die sieben Kristalle, die dem Königreich ihre Energie liefern, sind verschwunden. Ohne die Kristalle ist das Königreich dem Untergang geweiht und auch der Zauberer bleibt versteinert.

    Genau hier kommt nun Glover ins Spiel, der sich auf die Suche nach den Kristallen, die mittlerweile als Gummibälle getarnt sind, begeben muss. Allerdings gibt es auch noch den zweiten Handschuh des Zauberers namens Cross-Stitch, der dies zu verhindern versucht.

    Gameplay

    Die Grundgestaltung von Glover ist recht klassisch angelegt. Es gibt eine Hub-Welt und mehrere verschiedene, kleine 3D-Zonen zum Erkunden mit vielen Gegenständen zum Sammeln.

    Der Spieler schlüpft in die Rolle von Glover uns muss den Kristall jeder Zone in seiner Ballform über einen Hindernisparcours zum Ziel befördern. Der kleine Handschuh kann den Ball dazu rollen, schlagen, werfen oder auch hüpfen lassen. Insgesamt gibt es 30 Level sowie sechs Bonus- und Boss-Stages, die Euch rund 8-10 Stunden Spielzeit abfordern. Natürlich wiederholt sich vom Gameplay vieles, aber insgesamt sind die unterschiedlichen Welten und Gegner recht vielfältig.

    Steuerung

    Die Steuerung ist relativ einfach gehalten. Als direkte Hilfe, also immer dann, wenn ein neuer Move notwendig ist, steht Euch ein kleiner Zauberhut mit Anleitungstipps zur Seite. Ansonsten gibt es kaum Nennenswertes zur veralteten und recht hölzern wirkenden Steuerung zu berichten.

    Letztlich gibt es hier bereits die erste kleine Enttäuschung, da die Macher es versäumt haben, eine grundlegende Controller-Anpassungsoption einzubauen, die bei modernen Spielen eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist. Super verwirrend ist dann darüber hinaus die invertierte horizontale Kamera, so dass man den rechten Analogstick nach links drehen muss, um nach rechts zu schauen und umgekehrt.

    Grafik und Sound

    Wer ein vollständiges Remaster des mittlerweile 27 Jahre alten Spiels erwartet hatte, muss leider auch schon mit der nächsten Enttäuschung klarkommen. Das Spiel ist für PC bereits seit 2022 auf Steam erhältlich. Hierfür haben die Macher letztlich nur eine Breitbildunterstützung und einige HD-Texturen angepasst. Bei den Konsolenversionen handelt es sich um reine Portierungen mit nur minimaler Optimierung.

    Die Darstellung ist insgesamt grob und richtig hässlich. Das kann man leider nicht netter sagen. Irgendwie haben es die Entwickler nicht geschafft, die Framerate auf höhere FPS zu bringen. Glover und der Ball haben zwar im Vergleich zum ursprünglichen N64-Spiel eine höhere Auflösung erhalten, aber der Rest ist schwammig und schlichtweg enttäuschend.

    Über Sound und Musik muss man übrigens auch kaum ein Wort verlieren. Das hört sich alles nach den originalen Sound-Fetzen und Musikstücken an.

    Fazit

    Glover stammt aus einer Ära, die einige hervorragende 3D-Platformer herausgebracht hat. Zwar reihte sich Glover auch schon 1998 nicht unbedingt in diese Reihe erstklassiger Games ein, aber prinzipiell hätte das Spiel, alleine schon wegen einiger grandioser Gameplay-Ideen, ein vollständiges Remake verdient. Bei Glover kann man auch nicht davon sprechen, dass es sich gut gehalten hat, da es schon vor 27 Jahren bei Weitem nicht an die Qualität der Genregrößen heranreichte. Glover ist dabei durchaus kein schlechtes Spiel. Aber die vorliegende Portierung ist schlichtweg lieblos und unzeitgemäß.

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    Mehr Informationen

    Glover ist seit dem 27.02.2025 digital für PC, XBox One, Box Series X/S, Playstation 4 und 5 sowie für die Nintendo Switch erhältlich.

    Für unsere Review hat der Publisher uns einen kostenlosen Key für die Nintendo Switch zur Verfügung gestellt.

    Bildquelle: QUByte Interaktiv

    Dagmar Götschl
    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.