OBSBOT Meet SE – Test/Review

    Neben PTZ-Kamera finden sich im Portfolio von OBSBOT auch klassische Webcams. Die Meet SE möchte so die KI-Features von OBSBOT zu einem günstigen Preis verfügbar machen und ist interessant für all diejenigen, die nicht so viel in Bewegung vor der Kamera sind. Erhältlich ist sie in den drei Farben Aurora Green, Space Grey und Cloud White, getestet haben wir die Farbvariante Space Grey.

    Vielen Dank an OBSBOT für die Bereitstellung des Testmusters.

    Technische Daten:

    Die OBSBOT Meet SE bietet ultrahohe Bildraten von 1080p@100fps und 720p@150fps, wodurch flüssige und lebendige Bilder entstehen. Der 1/2,8″ Stacked-CMOS-Sensor und die Staggered-HDR-Technologie sorgen für detaillierte und lebendige Bilder, selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen.

    Dank der KI-Auto-Framing-Funktion passt sich die Kamera nahtlos an diverse Szenarien an, sei es für Einzelpersonen, Gruppen oder im Hoch- und Querformat. Die einfache Bedienbarkeit wird durch die integrierte Gestensteuerung gewährleistet. Mit einem Gewicht von nur 33,2 Gramm ist sie besonders leicht und vereint Funktionalität mit Ästhetik.

    Über das vielseitige OBSBOT Center integriert sich die Kamera nahtlos in das OBSBOT-Ökosystem und bietet Funktionen wie Aufnahmen, KI-Auto-Framing, Autofokus, Bokeh und einen Beauty-Mode. Zudem ist sie kompatibel mit beliebten Plattformen wie OBS, Twitch, Kick und Zoom. Workflows in den Bereichen Streaming, Broadcasting und Bildung werden durch OSC, globale Hotkeys und Stream Deck Integration erleichtert.

    Bildsensor 1/2,8″ CMOS
    Effektive Pixel 2.000.000
    Blende f/1,8
    Zoom 4x Digital
    Blickfeld 78°
    Auslösung 1080p@100fps, 720p@150fps
    Fokussierung AF/MF
    Fokus-Distanz 10 cm bis unendlich
    ISO 100 – 12.800
    Helligkeit Kompensation ±3 EV
    Belichtungszeit 1/6.400 bis 1/30 s
    Weißlichtabgleich 2.000 – 10.000 K
    HDR Staggered HDR
    Features
    • AI Auto Framing
      • Gruppenmodus
      • Nahaufnahme
      • einzelner Körper
    • Gestensteuerung
    • Hintergrundunschärfe

    Über OBSBOT:

    OBSBOT wurde 2016 gegründet und hat sich das Ziel gesetzt, mithilfe der künstlichen Intelligenz von REMO TECH die Bildgebungsindustrie in die Zukunft zu führen. REMO TECH konzentriert sich insbesondere auf die Anwendungsforschung zu neuen Technologien im Bereich der Videografie. So soll mithilfe revolutionärer Technologien die Erstellung von Bildern und Aufzeichnungen erneuert werden. Mittlerweile bietet OBSBOT eine Reihe verschiedener KI-basierter Kameras, von der Webcam bis hin zur professionellen 4K-PTZ-Kamera für Studioproduktionen.

    Verpackung und Lieferumfang:

    Geliefert wird die OBSBOT Meet SE in einer elegant gestalteten Umverpackung. Auf einem weißen Hintergrund ist auf der Vorderseite die Kamera sehr prägnant dargestellt. Unten rechts findet sich die jeweilige Farbe des Modells, unten links ein Hinweis auf die Auflösung. Auf der linken und rechten schmalen Seite findet sich der Produktname und auf der Rückseite allerhand technische Daten. Im Kontrast dazu ist die Ober- und Unterseite der Verpackung in Rot, wie im Logo von OBSBOT, gehalten.

    Der Lieferumfang besteht aus der Kamera, einer Objektivabdeckung, einem Monitorstativ, einem USB-C-Kabel und einem Adapter von USB-C auf USB-Typ-A.

    Design und Verarbeitung:

    Die OBSBOT Meet SE ist überraschend kompakt aufgebaut. Sie besitzt eine klassische Kameraform mit einem rechteckigen Gehäuse mit abgerundeten Kanten, zentral steht die große Linse etwas hervor. Unterhalb der Linse sind links und rechts die Öffnungen der Mikrofone und oben rechts eine Status-LED untergebracht. Die Farbgebung in Space Grau verleiht unserem Testmuster einen metallischen Look. Der USB-C-Anschluss befindet sich mittig auf der Rückseite. Zum Schutz der Linse und auch als Absicherung für die Privatsphäre kann man eine magnetische Abdeckung im Stil eines Objektivschutzdeckels auf die Linse aufsetzen.

    Für die Befestigung am Montior liegt eine klappbare Halterung bei, die durch ihre gummierten Oberflächen auf dem Monitorgehäuse einen guten Halt findet. Die Kamera hält hierauf magnetisch und besitzt einen sehr festen Halt. Natürlich muss man hier etwas darauf achten, wie man das Kabel legt, damit die Kamera in der vorgesehenen Position verbleibt.

    Aufstellung und Konfiguration:

    Mit der klappbaren Monitorhalterung lässt sich die OBSBOT Meet SE problemlos und sehr flexibel auf dem Monitor platzieren. Durch die Kombination aus der verstellbaren Grundhalterung und der klappbaren Oberseite kann man den Neigungswinkel sehr flexibel anpassen und dank der magnetischen Befestigung lässt sie sich gut drehen. Die Abdeckblende lässt sich gut aufsetzen und abnehmen, allerdings zeigt die LED auch immer einen Kamerazugriff an.

    Auch die Konfiguration der OBSBOT Meet SE erfolgt über das OBSBOT Center. Das Tool ist insgesamt sehr schlank aufgebaut und unterstützt bis zu vier einzelne Kameras. Nach dem Starten der Software muss man die Kamera zunächst aufwecken. Beim ersten Start war bei unserem Testmuster auch ein Firmware-Update erforderlich, das zügig und ohne Probleme durchlief. Das Programmfenster besitzt mehrere Tabs: „Konsole“, „Abbildung“, „Mehr“ sowie einzelne Hotkeys für Einstellungen und Features.

    Über die Konsole kann man entweder über Auto-Framing die Kamera so einstellen, dass sie den Bildbereich automatisch so zuschneidet, dass sie einzelne Personen oder Gruppen zeigt. Alternativ kann man den Zoom manuell festlegen und über den virtuellen Stick den ausgeschnittenen Bildbereich wählen.

    Bei den Bildeinstellungen gibt es mehr Möglichkeiten als nur den HDR-Modus ein- und auszuschalten. So kann man sowohl für den Autofokus als auch für die automatische Belichtung vorgeben, ob diese gesichtsbezogen oder global vorgenommen werden. Auch den Weißabgleich, den Kontrast, die Sättigung, die Schärfe und den Farbstich kann man anpassen. Zudem gibt es die Wahl zwischen einem automatischem und manuellen Weißabgleich. Wichtig ist auch der Anti-Flimmer-Modus, da man so das übliche 50-Hz-Flackern (oder in Amerika 60-Hz-Flackern) vieler Lampen reduzieren kann.

    In den allgemeinen Einstellungen kann man unter anderem noch Voreinstellungen für den Zoom, die Gestensteuerung und das Mikrofon vornehmen. Auch ein Firmware-Update ist hier möglich und war im Fall unseres Testmusters auch notwendig. Es gibt zwei Gestensteuerungen, zum einen kann man über das Zeigen beider Handflächen das Auto-Framing ein-/ausschalten (den Kompositionsmodus stellt man vorher in der Software ein), zum anderen kann man, wenn man mit Daumen und Zeigefinger ein L formt, einen vorkonfigurierten Zoom-Faktor einstellen.

    Bild- und Soundqualität:

    Entscheidend bei einer Webcam, ist natürlich die Bildqualität und insbesondere die Performance bei eingeschränkten Lichtverhältnissen. Hier möchte die OBSBOT Meet SE mit einem weiten ISO-Bereich und Staggered-HDR überzeugen und auch bei schwachen Lichtverhältnissen brillieren.

    Der HDR-Modus der Meet SE ist der Bildqualität sehr zuträglich und sorgt für eine ausgeglichene, sehr gute Belichtung des Bildes. Helle Bereiche werden etwas abgemildert und dunkle Bereiche erhellt. In einem recht dunklen Raum ist beinahe allein die Helligkeit des Monitors ausreichend, besser wird das Bild natürlich dann, wenn Keylights zum Einsatz kommen. Auch die Farbdarstellung profitiert vom HDR-Modus. Der Autofokus trifft sehr präzise und reagiert flüssig, wenn man die Position wechselt. Auch der automatische Weißabgleich und der Anti-Flimmer-Modus zeigen sich zuverlässig. Zwar besitzt die Kamera nur eine Full-HD-Auflösung besitzt, sie bietet dennoch ein gestochen scharfes Bild und erfüllt so die meisten Anforderungen.

    Ebenso ist natürlich auch die Tonqualität von Interesse, wenn man mal eben schnell in ein Meeting möchte. Hierfür reicht die Tonqualität aus, allerdings klingt man schon doch leicht blechern und kalt. Für regelmäßige und professionellere Anwendungen sollte man auf ein externes Mikrofon zurückgreifen. Fairerweise darf man ein solches, integriertes Mikrofon aber auch nicht mit der Qualität eines Studiomikrofons vergleichen.

    Fazit:

    Die OBSBOT Meet SE bietet eine gute Bildqualität in einem kompakten Gehäuse. Die Gestensteuerung und das Auto-Framing funktionieren zuverlässig, sodass man erste Erfahrungen mit den AI-Features von OBSBOT sammeln kann. Auch die Bildqualität ist sehr gut und der HDR-Modus verbessert diese mit einem ausgeglichen hellen Bild spürbar. Zwar besitzt die Kamera „nur“ eine Full-HD-Auflösung, aber sie erfüllt damit dennoch sehr viele Anforderungen. Bei Videokonferenzen erfolgt in der Regel eine höhere Komprimierung, sodass der Unterschied hier nicht auffällt. Aber auch beim Streaming und der Content Creation lässt sich die Kamera sehr gut einsetzen, solange man nicht in 4K-Auflösung mit durchgängig vollformatiger Webcamaufnahme produzieren möchte. Auffällig wird die etwas geringere Auflösung insbesondere natürlich dann, wenn man häufig sehr stark zoomen möchte, im Bereich bis zum 2x Zoom bliebt aber alles im Rahmen.

    Aktuell (Stand: 13.03.2025) ist die OBSBOT Meet SE ab 93,05 € erhältlich. Verglichen mit Konkurrenzmodellen ergibt sich ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

    Preis-Leistung-Award

     

     

     

     

     

     

    Die Webcam Meet SE wurde Game2Gether von OBSBOT für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.