Das Ende von 3G in Deutschland, Telekom, Vodafone und O2 schalten Frequenzen ab
Seit dem 1. Juli 2021 ist der 3G Funkstandard in Deutschland so gut wie Geschichte. Mit dem Monatswechsel haben die Deutsche Telekom sowie Vodafone die Frequenzbänder für 3G abgeschaltet, O2 soll Ende des Jahres folgen. Immerhin steht das superschnelle 5G Netz von in den Startlöchern. Doch was bedeutet das für uns Smartphone Nutzer?
3G ist Geschichte, EDGE bleibt uns erhalten
Wer nun in Panik verfällt und denkt, dass er ab heute gar nicht mehr erreichbar ist, dem sei erst einmal gesagt EDGE bleibt uns auch weiterhin erhalten. Der EDGE Standard (früher auch einfach 2G genannt) dient nach wie vor zum Telefonieren und SMS schreiben über das Mobilfunknetz – die „Hauptfunktionen“ eines Handys bleiben uns also auch nach der Abschaltung von 3G erhalten. Doch wie sieht das ganze mit dem mobilen Surfen aus?
LTE für (fast) alle
Mit dem Wegfall von 3G werden neue Frequenzbereiche wieder frei, die bestenfalls für das 4G Netz (in Deutschland meistens als Long Term Evolution, kurz LTE bezeichnet) genutzt werden können. Damit soll sich die Netzabdeckung von LTE nochmals erhöhen, so das mehr User vom schnellen Netz profitieren können.
In der Theorie sollte das auch so zutreffen, allerdings kann es in dem ein oder anderen (vor allem ländlichen) Bereich dazu führen, dass man von 3G, was bei vielen Smartphones als H+ als Empfangssymbol dargestellt wird – auf EDGE herunterfällt und vorerst nicht mehr sinnvoll die mobilen Daten seines Smartphones nutzen kann. Hier hilft dann nur Abwarten, ob der betroffene Anbieter zeitnah sein Netz erweitert oder einen Anbieterwechsel in Erwägung ziehen, welcher ein in der betroffenen Region besser verfügbares Netz bietet.
Probleme mit „China Handys“
Ein weiteres Problem mit dem Wegfall des 3G Netzes kann auftreten, wenn man Besitzer eines „China Handys“ ist. Natürlich gibt es mittlerweile eine Vielzahl an chinesischen Herstellern, die in Sachen Ausstattung und Qualität durchaus mit etablierten Marken mithalten kann und zudem noch mit einen günstigen Preis locken, aber genau diese Geräte könnten aktuell zu Problemen führen.
Hauptverantwortlich dafür sind vor allem die unterschiedlichen Frequenzbänder. So kann ein für den chinesischen Markt konzipiertes Handy zwar durchaus als LTE tauglich beworben werden, allerdings funken diese dann oft eben nur in den dort verwendeten Frequenzbereichen. Da sich diese teils von den in Deutschland oder Europa genutzten LTE Frequenzen unterscheiden, kommt hier keine LTE-Verbindung zustande und man fällt zurück auf das langsame EDGE-Netz.
So erkennt man ob das Smartphone LTE in Deutschland unterstützt
In Deutschland haben sich hauptsächlich drei LTE Frequenzbänder bisher durchgesetzt:
- Band 20 mit einer Frequenz von 800 MHz
- Band 3 mit Frequenz von 1800 MHz
- Band 7 mit Frequenz von 2600 MHz
Sollte euer Smartphones keines dieser Bänder unterstützen, könnten ihr in Deutschland nun recht häufig ohne mobile Datenverbindung dastehen. Ein wichtiger Tipp bei Dual Sim Geräten ist: Die SIM Karte, welche zur Datenverbindung genutzt werden, soll immer im SIM-Slot 1 verwenden.
Häufig kann nur der erste Slot auch eine LTE Verbindung aufbauen. Des Weiteren solltet ihr den Einstellungen eures Smartphone auch nachschauen, ob die 4G/LTE Option auch tatsächlich aktiviert ist. Denn grade Stromspar Modis oder manche Werkseinstellungen deaktivieren oft diese Option.
Quelle(n): Deutsche Telekom, Vodafone, O2,