Der Elden Ring Nightreign Network Test war ein Erlebnis zwischen Innovation und Tradition. Mit der neuesten Elden Ring Veröffentlichung wagt FromSoftware einen mutigen Schritt und kombiniert das bewährte Soulslike-Erlebnis mit roguelite-Mechaniken und einem 3-Spieler-Koop-Modus. Wird dieses Experiment den Hype und das Erbe von Elden Ring fortführen können? Oder wird es als bloße Spielerei nach ein paar Monaten als netter Versuch abgestempelt werden? Der Nightreign Network Test, der Game2Gether zwölf Stunden Gameplay ermöglichte, liefert eine erste, vielversprechende Antwort.
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Nightreign setzt Fokus auf Geschwindigkeit und Teamplay
Elden Ring Nightreign ist kein typisches Battle-Royale-Spiel, bedient sich jedoch geschickt einiger Elemente dieses Genres. Die stetige Verkleinerung des Spielfelds und der Zeitdruck, durch Beute und Kämpfe immer stärker zu werden, passen hervorragend zu diesem neuen FromSoftware-Titel. Bereits nach wenigen Minuten wird klar: Nightreign setzt auf Hochgeschwindigkeit! Das Spiel ist deutlich schneller als das Original. Sprinten funktioniert nun intuitiv durch das Drücken des linken Sticks, Fallschaden wurde abgeschafft und Parkour-Mechaniken erleichtern das Traversieren. Das Ergebnis ist ein gewohnt flüssiges Spielerlebnis, das durch sein hohes Tempo einen neuen, aufregenden Reiz erhält.
Auch das Kampfsystem ist dynamischer. Während Elden Ring auf bedachtes Vorgehen und präzise Manöver setzte, erfordert Nightreign eine aggressivere, kooperative Herangehensweise. Die Tag- und Nachtphasen verleihen dem Spiel eine klare Struktur: Tagsüber erkundet man Limveld, sammelt Waffen und Relikte, während die Nächte von intensiven Bosskämpfen dominiert werden. Die Schwierigkeit der Bosse hängt maßgeblich davon ab, wie erfolgreich das Team beim Leveln und Looten war. Der finale Kampf gegen einen der acht Nightlords am dritten Tag entscheidet über den Erfolg des Runs. Zwar bleibt abzuwarten, wie die Langzeitmotivation gestaltet wird, doch das bisherige Gameplay ist ansprechend, motivierend und besitzt einen gewissen Suchtfaktor.
Während das hohe Tempo anfangs überwältigend erscheint, entwickelt sich mit jedem weiteren Run eine natürliche Routine. Gerade dieser schnelle Rhythmus könnte entscheidend zur Langzeitmotivation beitragen, da er die Erkundung von Limveld in kleine, wiederkehrende Entdeckungsreisen unterteilt. Durch die hohe Geschwindigkeit bleibt stets ein Teil der Karte unerforscht, sodass es in jedem Durchgang neue Areale zu erkunden und alternative Builds auszuprobieren gibt – stets mit dem Ziel optimal ausgerüstet einem der Nightlords entgegenzutreten.

Charakterklassen mit individuellen Stärken
Eine der kontroversesten Änderungen für Souls-Veteranen dürfte die Einschränkung der Build-Freiheit sein. In Elden Ring Nightreign existiert kein tiefgehendes Attributsystem – stattdessen wählt man eine von vier vorgefertigten Klassen (zum Launch werden es acht sein). Das bedeutet weniger Anpassungsmöglichkeiten, da die höhere Dynamik des Gameplays kaum zeitliche Räume dafür bieten würde – die Entscheidung aufgrund der Geschwindigkeit auf Build-Mechaniken zu verzichten ist schade aber einleuchtend.
Besonders überzeugend für den Autor war die Duchess, eine agile Attentäterin, die mit ihrem „Restage“-Skill kürzlich erlittenen Schaden wiederholen kann und dadurch eine immense Offensivkraft entfaltet. Auch der Recluse, ein mächtiger Magier, erscheint vielversprechend, leidet jedoch unter mangelnder FP-Regeneration, da es keine FP-Flaschen gibt.
Der Nightreign Network Test bestätigt, dass das Klassensystem die Spielenden zur Zusammenarbeit zwingt: Während ein Guardian mit seinem Schutzschild defensive Strategien verfolgt, setzt eine Duchess auf blitzschnelle Angriffe, und der Recluse kann mit Flüchen für Buffs sorgen. Eine gut durchdachte Teamzusammenstellung ist essenziell, um das volle Potenzial der Fähigkeiten auszuschöpfen.

Roguelite trifft Soulslike – Ein neues Fortschrittssystem
Im Gegensatz zu klassischen Soulslikes startet jeder Lauf, abgesehen von einzelnen Artefakten, von Null. In Elden Ring Nightreign beginnt man stets mit minimalem Level und muss Runen, stärkere Waffen, Relikte und Upgrades im Laufe des Runs sammeln. Wichtig zu wissen: Nicht ausgerüstete Waffen gewähren passive Boni, was strategische Entscheidungen ermöglicht. So kann eine Blutungswaffe im Inventar einen Build sinnvoll ergänzen, selbst wenn sie nicht aktiv verwendet wird.
Rüstung gibt es nicht – stattdessen bestimmen Waffen und Amulette die Charakterstärke. Diese Design-Entscheidung reduziert zwar das Mikromanagement, sorgt aber für ein schnelles, fokussiertes Gameplay. Dennoch wäre eine Form der Charakteranpassung zwischen den Runs in der Tafelrundfeste eine sinnvolle Ergänzung gewesen.
Die Nachtphase – die wahre Herausforderung
Während die Tagesphasen in Elden Ring Nightreign eher dem Erkunden und Sammeln dienen, stellen die Nachtphasen die wahre Prüfung dar. Jeder Tag endet mit dem Erscheinen eines Mini-Erdtrees, der einen Bosskampf einläutet. Während der erste Nachtboss, der Tausendfüßer-Dämon, noch relativ fair ausfiel, stellten die drei Sentinel Knights am zweiten Tag eine echte Bewährungsprobe dar. Hier wird Nightreign zu einem echten Kooperationsspiel, bei dem Geschick und Teamwork gleichermaßen gefragt sind.
Das Balancing wirkt insgesamt gelungen: Erfahrene Souls-Spieler werden in den ersten Phasen keine großen Probleme haben, doch die steigende Herausforderung in den Nachtphasen der Re-Runs könnte für langfristige Spannung und größere Herausforderungen sorgen.

Nightreign Network Test offenbart neuen Umgang mit dem Tod
Anders als in klassischen Souls-Spielen geht Elden Ring Nightreign milder mit dem Tod um. Gefallene Teammitglieder können durch Angriffe auf ihren Körper wiederbelebt werden – allerdings mit zunehmendem Aufwand, je häufiger jemand stirbt. Wer während der Loot-Phase stirbt, respawnt mit minimalem Verlust an einem nahegelegenen Ort der Gnade. Einen endgültigen Tod gibt es nur dann, wenn das gesamte Team während eines Bosskampfes stirbt. Dieser Run ist dann verloren. Diese Mechanik reduziert Frustration, ohne die Herausforderung aufzuweichen. Der Vorteil dabei ist, dass auch Neulinge ohne Souls-Erfahrung davon angesprochen werden.
Fazit des Nightreign Network Test – Eine gelungene Elden Ring Variante mit Zukunftspotenzial
Elden Ring Nightreign wagt viel – und es hat sich ausgezahlt! FromSoftware schafft es, die ikonische DNA von Elden Ring mit neuen Spielmechaniken zu verändern – ohne dabei den Kern eines Souls-Spiels zu verlieren. Die Kombination aus Rogue-Elementen, rasanten Kämpfen und fordernden Bossen fühlt sich frisch und einzigartig an. Nightreign spielt sich wie ein „Elden Ring Snack“, den man mit Freunden so zwischendurch genießen kann. Danach kann man sich als Veteran oder auch Neuling den wahren Souls-Herausforderungen aus einem der sieben Hauptspiele widmen.
Einziger Kritikpunkt des Elden Ring Nightreign Network Test: Das Game könnte für Hardcore-Souls-Fans stellenweise zu einfach erscheinen, da die permanente Progression fehlt und die sonst so essenzielle, detaillierte Analyse von Bossmustern hier stark reduziert wurde. Zudem wirken einige Angriffsmuster weniger präzise und mitunter zufälliger – eine gezielte Auseinandersetzung mit den Angriffsmustern, eines der Markenzeichen von FromSoftware, rückt dadurch in den Hintergrund. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, wie es um die Langzeitmotivation bestellt ist. Doch eines steht fest: Der Server-Test hat überzeugt – und ich kann es kaum erwarten, erneut in die dunkle Welt von Nightreign einzutauchen, um noch ein Stück weiterzukommen.