Ein Spiel über Unterhosen? Soll das euer Ernst sein? Anscheinend schon. Genauer gesagt, geht es um die gestohlenen Unterhosen von Tiny die ihm sein Großvater hinterlassen hat. Der Bösewicht Big hat die Unterhosen mitgenommen und nun ist Tiny auf dem Weg um mit Hilfe eines Lasecutters, Raketenwerfers und eines Greifhakens das Gestohlene wieder zu Beschaffen. Geholfen wird Tiny von einem Kofferradio und jeder Menge cooler Musik die wir in den Levels in Form von kleinen Kassetten finden. Gestartet wird in einem Trainingslevel das eher wie ein altes Gameboy Game aussieht.
Doch die tut aber nichts zur Sache. Erstmal lerne ich, wie ich mit meinem Werkzeug umgehe doch das Lustige ist, dass Tiny die Trainingslevel im Prolog der Story selbst an einem Gameboy spielt. So spielen wir als Tiny wie er Tiny steuert. Dies alles passiert auf einem dreckigen Schwebe Auto, das durch die Wüste brettert. Kling alles sehr skurril, das ist es auch, aber die 6 Jungs des Black Pants Game Studio aus Kassel haben hier ein kleines Juwel kreiert. Das Tutorial hab ich schnell hinter mich gebracht und bin nun Herr und Meister über meine Werkzeuge. Genau in diesem Moment passiert es, wir bauen einen Unfall! Ich komme mit dröhnendem Kopf zu mir. Ich liege in einem Canyon der mit Steinen und Kakteen und Felsen gefüllt ist. Mein Ziel, den Rand des Canyons zu erreichen. Nun wird’s ein wenig knifflig. Welchen Stein schneide ich mit meinem Lasecutter durch, welchen Felsen ziehe ich mit meinem Haken zurecht und welches Geröll schieße ich mit dem Raketenwerfer in die Ferne? All dies geht erstaunlich einfach von der Hand und gefällt von Anfang an.
Die Hauseigene Scape Engine funktioniert hier Tadellos als ich einen Felsen im 45° Winkel durchschneide. Alsbald rutscht der obere Teil wie ein Stück Butter von einem Pancake. Noch schnell eine Rakete drangeklebt und ab geht’s mit dem Stück Felsen in die Stratosphäre. Das macht furchtbar Spaß, und motiviert die Story weiter zu verfolgen ob Big die Unterhosen nun raus rückt oder nicht. Im Laufe des Spiels begegnen mir unzählige Rätsel die ich mit meinen Werkzeugen lösen muss um weiter vorran zu schreiten. Wie müssen einen Berg besteigen, in dessen untiefen fahren und schlussendlich die Unterhosen von Big zurückholen. Die Palette reich von einfach bis knifflig. Sehr oft lag die Lösung zu meinen Füßsen und erst eine Pause brachte die Lösung. Tiny und Big verführt zum Nachdenken in abstrakter Weise. Sowas wünsche Ich mir öfter. Über all der Charm der lustigen Dialoge, toller Bastel- und Verschieberätseln sowie Cutteraction legt sich die hübsche Comic Grafik. Natürlich ist es Geschmacksache wie ein Spiel präsentiert wird, aber Tiny&Big stechen wohltuend optisch aus dem Unreal Engine Brei hervor.
Leider muss man auch negative Haare in der Suppe finden den Perfektion gibt es nicht. So hakelt die Steuerung mit der Tastatur. Dies fällt störend auf, wenn man versuch auf schmalen wegen zu balancieren, ohne gleich in den Abgrund fallen zu müssen. Zwar sind die Speicherunkte häufig gut gesetzt, doch es frustriert einfach wegen der Ungenauigkeit der Steuerung tausendmal in die Tiefe zu stürzen.
Ob Tiny seine Unterosen nun von Big zurückfordern kann, sehen wir sicher erst im Juni, wenn dieses kleine Schmuckstück auf den Markt kommt.