Jujutsu Kaisen: Cursed Clash – Test / Review

    Jujutsu Kaisen: Cursen Clash. Review zum Anime Fighting Game

    „Jujutsu Kaisen“ von Gege Akutami hat sich seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 2018 zu einer der poplärsten Anime- und Mangaserien entwickelt. Es war also nur eine Frage der Zeit bis das Franchise sein eigenes Videospiel bekommt. Mit „Jujutsu Kaisen: Cursed Clash“ ging nun ein 2v2 Fighting Game an den Start. Wir haben die Adaption ausgiebig getestet und verraten euch, worum es in „Cursed Clash“ geht, wie sich das Ganze spielt und ob sich ein Kauf lohnt.

    Story: Treibt Flüche aus

    Die Geschichte des Spiels folgt der der Vorlage. Für alle, die mit „Jujutsu Kaisen“ noch nicht vertraut sind folgt an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung: Itadori Yuji ist eigentlich ein gewöhnlicher Oberschüler, bis er eines Tages mit ansehen muss, wie sein Freund von einem Fluch angegriffen wird. Bei Flüchen handelt es sich um manifestierte negative Gefühle. Und das Einzige, was einen Fluch austreiben kann, ist ein anderer Fluch. Darum verspeist Yuji einen uralten verfluchten Finger des Zwiegesichts Sakuna. Bei Sakuna handelt es sich um den legendären König der Flüche. Mit ihm muss sich Itadori fortan seinen Köper teilen. Gemeinsam treten sie der Jujutsu-Akademie bei, um gegen die Flüche zu kämpfen.

    Inhaltlich orientiert sich das Spiel an der ersten Staffel der Anime-Adaption, sowie am Film „Jujutsu Kaisen 0“. Leider macht sich die starke Story der Vorlage kaum bemerkbar, da Spieler anstelle von eindrucksvollen Sequenzen zwischen den Kämpfen überwiegend mit Standbildern und Textboxen abgespeist werden. Das schwächt vor allem die Action der Story deutlich ab. Es gibt zwar einige gut animierte Zwischensequenzen, aber diese kann man gefühlt an einer Hand abzählen.

    Die Story ist mit vier Stunden recht kurz angesetzt. Das Ganze fühlt sich eher an wie eine nette Dreingabe. Der Fokus des Spiels liegt er auf freien Kämpfen und dem Multiplayer-Modus.

    Der überwiegende Teil der Story von Cursed Clash wird in solchen Textboxen erzählt.

    Gameplay & Multiplayer

    Neben der Story stehen den Spielern verschiedene Modi zu Verfügung. Im freien Kampf zur Verfügung können Spieler im 2v2 gegen die KI antreten. Darüber hinaus hat das Spiel selbstverständlich auch einen Multiplayer-Modus, der sich wiederum in Koop und Versus-Modi unterteilt. In den klassischen Versus-Modi treten Spieler, ähnlich wie im freien Kampf, in Zweierteams gegen Spieler aus der ganzen Welt, in Schau- oder Ranglistenkämpfen an. Wer stattdessen auf gemütliche Couch-Koop Action aus ist, der kann im „Rauschkampf“ gemeinsam mit Freunden gegen Wellen von Gegnern antreten – zumindest in der Theorie. Denn im Multiplayer-Modus müssen interessierte Spieler Geduld mitbringen, denn etwa auf Steam verzeichnet das Spiel nur noch wenige hundert aktive Spieler.

    Im Kampftraining können Spieler ihre Fähigkeiten verbessern

    Scheinbares Anime-Feeling

    Haben sich Spieler für einen Modus entschieden, können sie aus insgesamt 16 Charakteren der Serie und des Filmes wählen. Dabei ist positiv hervorzuheben, dass sich alle Charaktere unterschiedlich spielen und mit eigenen Movesets und Fähigkeiten aufwarten. Ob weitere Charaktere der ersten Staffel noch nachgereicht werden, ist derzeit nicht bekannt.

    Ist ein Charakter gewählt oder während der Story zugeteilt worden, kann es auch schon losgehen. Die Kämpfe finden in einer freibegehbaren 3D-Umgebung statt, ähnlich der „Naruto: Ultimate Ninja Storm“-Reihe. Hier bringt „Cursed Clash“ gleich zu Beginn einen besonderen Twist mit – reguläre Angriffe erteilen keinen Schaden.

    Das gesamte Kampfsystem ist auf die Spezialfähigkeiten ausgelegt und versucht dadurch maximales Anime-Feeling zu generieren. Hier liegt jedoch zugleich auch die Krux des Spiels: Das Kampfsystem ist zu simpel. Die Notwendigkeit, spirituelle Energie für die mächtigen Techniken zu sammeln, bedeutet, dass Spieler immer wieder dieselbe begrenzte Auswahl an normalen Angriffen einsetzen müssen. Und ist ein solcher Angriff eingesetzt und der Gegner steht noch, geht das Ganze von vorne los. Außerdem macht die Animation und der Build-Up des Angriffes den Charakter sehr angreifbar, was mitunter für viel Frustpotenzial sorgt.

    Die Animationen der Spezialattacken orientieren sich stark an der Vorlage

    Gewinnen können Spieler, indem Sie durch ausgeknockte Gegner die Punkte des gegnerischen Teams reduzieren. Dadurch können sich manche Kämpfe, in der Arena oder im Online-Modus recht langatmig anfühlen. Auch wenn die wuchtigen Spezialangriffe schön anzusehen sind, fühlen sich die Kämpfe selten flüssig und schnell an. Das Ganze ist mehr Schein als Sein, was sehr schade ist, da die zugrunde liegenden Mechaniken durchaus Potenzial haben und für frischen Wind im Fighting-Game-Genre sorgen könnten.

    Für gewonnene Kämpfe in der Story, dem freien Kampf sowie dem Multiplayer können Spieler Punkte erhalten, die im ingame Shop gegen kosmetische Gegenstände eingetauscht werden können.

    Auch wenn die Vorlage prädestiniert für einen waschechten Brawler ist, kann „Jujutsu Kaisen: Cursed Clash“ uns leider auch spielerisch kaum überzeugen.

    Ton & Technik

    Auf technischer Ebene macht „Jujutsu Kaisen: Cursed Clash“ einen soliden Eindruck. Die Charaktermodelle sind der Vorlage bis ins Detail nachempfunden. Und auch die zerstörbare Umgebung ist zum Teil sehr gut in Szene gesetzt. Hier profitiert „Cursed Clash“ von der Power der Unreal Engine 4.

    Neben der Optik ist auch die Vertonung ist gelungen. Die originalen Synchronsprecher, wie etwa Junya Enoki (Itadori Yuji), Asami Seto (Nobara Kugisaki) oder Yuma Uchida (Megumi Fushigoro) leihen auch in der Videospiel-Adaption den Charakteren erneut ihre Stimme. Wahlweise kann auch eine englische Vertonung gewählt werden. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, dafür jedoch deutsche Texte. Im Hauptmenü wird das erste Opening der Serie „Kaikai Kitan“ von Eve in Dauerschleife gespielt. Ansonsten setzt „Cursed Clash“ auf einen generischen Soundtrack, der nicht weiter hinaus sticht.

    Die Kämpfe von Jujutsu Kaisen: Cursed Clash finden in 3D Umgebungen statt.

    Getestet wurde das Spiel auf dem PC und auf dem Steam Deck. Auch auf Valves Handheld läuft Jujutsu Kaisen solide bei mindestens 30fps und wird als „spielbar“ eingestuft. Insgesamt lief das Spiel während unseres Tests rund und es traten weder Abstürze noch Bugs oder FPS-Einbrüche auf.

    Die Systemanforderungen sind recht moderat und auch für schwächere Systeme durchaus zu erreichen. Wer „Jujutsu Kaisen: Cursed Clash“ spielen sollte auf dem PC mindestens folgendes mitbringen:

    Minimale Systemanforderungen

    • Betriebssystem: Windows 10
    • Prozessor: AMD Phenom II X4 965, Intel Core i3-2125
    • Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 560, NVIDIA GeForce GTX 660Ti, Intel Arc A380
    • DirectX: Version 11
    • Speicherplatz: 10 GB verfügbarer Speicherplatz

    Empfohlene Systemanforderung

    • Betriebssystem: Windows 11
    • Prozessor: AMD A8-6600K, Intel i5-2300
    • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 480, NVIDIA GeForce GTX 1660 Super, Intel Arc A750
    • DirectX: Version 11
    • Speicherplatz: 10 GB verfügbarer Speicherplatz

    Welche Editionen gibt es?

    Wer sich das Spiel sichern möchte, kann aus verschiedenen Editionen wählen:

    Standard-Edition (59,99€):

    • Basisspiel
    • Vorbesteller-Bonus: Outfit-Set “Jujutsu High First-Year“

    Digital Deluxe Edition (79,99€):

    • Basisspiel
    • Vorbesteller-Bonus: Outfit-Set „Jujutsu High First-Year“
    • DLC: Hidden Inventory/Premature Death
    • Baseball-Minispiel „Jujusta 2024“

    Digital Ultimate Edition (99,99€):

    • Basisspiel
    • Inhalte der Deluxe Edition und Vorbesteller-Bonus
    • Digitales Artbook und Soundtrack
    • DLC: Outfit-Set „Anime End Theme 1”

    Fazit

    “Jujutsu Kaisen: Cursed Clash” ist leider eine herbe Enttäuschung. Auch wenn oftmals Videospieladaptionen von Animes ins Leere schießen, ist es hier besonders ärgerlich, denn das Spiel auf dem Papier alles hat, um ein großartiges Fighting Game zu sein. Dieses Potenzial wird jedoch an allen Ecken und Enden verschenkt. Angefangen bei der schwachen Adaption der Geschichte bis hin zum durchwachsenen Kampfsystem. Positiv hervorzuheben sind dafür jedoch die sich unterschiedlich anfühlenden Charaktere und die gelungene Vertonung. Die sinkenden Spielerzahlen auf Steam bestätigen leider den gewonnenen Eindruck. Wer seinen neuen Brawler sucht, um sich Online mit anderen Spielern zu messen sollte besser weitersuchen. Keine Empfehlung.

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    Bildquelle: Byking Inc., Bandai Namco Entertainment Inc.

    Wir bedanken uns bei Byking Inc. und Bandai Namco Entertainment Inc. für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler ist nicht erfolgt.

    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.