Immortals of Aveum – Test

     

    Damit der neue Shooter Immortals of Aveum nicht in der Masse an Alternativen versinkt, nutzt man einen Kniff: Magie statt Waffen! Ob das reicht, um sich positiv vom Rest abzusetzen, erfahrt ihr hier im Test zu Immortals of Aveum!

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    Für diesen Test spielten wir Immortals of Aveum auf Playstation 5

     

    Story

    Wenn ihr einen Blick auf die Macher von Immortals of Aveum werft, dann entdeckt ihr das Logo des Entwicklerstudios Ascendant Studios. Wundert euch nicht, wenn euch dieser Name noch nicht geläufig ist, denn Immortals of Aveum ist das erste veröffentlichte Videospiel dieser noch recht jungen Schmiede. Dennoch steckt hier eine Menge Erfahrung mit drin, denn dahinter verbergen sich u.A. eine Reihe von EA-Veteranen.

    Umso einleuchtender ist auch das Label, das man im Vorfeld dem Spiel verlieh. Das machen Entwickler ohnehin gerne, um kurz und knackig zu formulieren, was Spielerinnen und Spieler erwarten dürfen. In diesem Falle sprach man von einem Call of Duty mit Magie. Das bringt es tatsächlich sehr bündig auf den Punkt, greift letztlich aber natürlich viel zu kurz.

    Typischerweise ist die Kernkompetenz eines Egoshooters weniger die Story, in sofern reiht sich Immortals of Aveum hier prächtig ein. Unser alter ego heißt Jak und folgt seiner Bestimmung als unsterblicher Magier. Reingeboren in einen immerwährenden Konflikt. Und so dauert es natürlich nicht lange, bis wir Teil dieses Konflikt zwischen den Königreichen sind und kämpfen fortan gegen Heerscharen unserer Widersacher, der Rashan.

    Fortan führt uns das Spiel durch 18 Kapitel, für die ihr mit rund 20 Stunden Spielzeit rechnen könnt. Die Story an sich ist wie bereits erwähnt kein großes Kunstwerk. Ihr bekommt es hier mit dem typischen schwarz-weiß-Muster zu tun, jedenfalls die meiste Zeit, abgesehen von kleineren Twists. Eine gute Prise Humor lockert das Geschehen immer wieder auf, ohne jedoch albern zu sein. Das bringt spielerisch eine gewisse Leichtigkeit mit sich.

    immortals of aveum

     

     

    Spielwelt

    Immortals of Aveum ist ein recht lineares Spiel, erwartet also keine offene Spielwelt. Hier und da werdet ihr zurück an einen bereits erkundeten Ort zurück katapultiert, da sich durch neue Fähigkeiten neue Wege auftun. Verlaufen werdet ihr euch jedenfalls nicht, das nächste Ziel wird euch immer klar und deutlich auf der Karte markiert.

    Die einzelnen Abschnitte sind alle abwechslungsreich und mit netten Details versehen. Im Grunde findet ihr hier so ziemlich alles, was das Fantasy-Herz begehrt. Täler und Wälder, Burgen, verlassene Ruinen, Lavagebiete und Dorfplätze. Man merkt Immortals of Aveum seine Avancen hin ins Reich klassischer RPGs an, findet hier aber nichts, was es nicht schon früher zu sehen gab. Insofern ist das hier alles sehr hübsch und auch liebevoll, aber nie wirklich kreativ. Und wir sind weit Weg von einem Design, wie ihr es zuletzt etwa bei Baldur’s Gate 3 bestaunen durftet.

    Für notwendige Freiheiten ist jedoch gesorgt. Alle Arenen und Gebiete sind recht freiläufig und bieten immer genügend Platz für wendige Manöver. Deckungen gibt es zwar auch, aber das hier ist alles andere als ein Deckungsshooter. Zumal die magischen Geschosse, zu denen wir gleich noch kommen, deutlich größer sind als übliche Gewehrkugeln. So bleiben die Geschosse also häufiger auch mal direkt an der Deckung hängen, sobald ihr dahinter hervorlugt.

    Neben exzellenten Schießpassagen, zu denen wir gleich kommen, bietet die Spielwelt eine gute Anzahl an Puzzles. Diese sind teils schnell ersichtlich und schnell lösbar, teils aber auch kleine Kopfnüsse. Mit euren Magien müsst ihr Schalter finden, Werkzeuge nutzen oder gar die Landschaft manipulieren.

    immortals of aveum

     

    Gameplay

    Knackpunkt eines jeden Shooters ist letztlich das Gameplay, weil es einfach sitzen muss. Und zum Glück tut es das hier, sogar ausgesprochen gut!

    Statt Pistolen, MGs und Scharfschützengewehre sind es hier drei Arten von Magie: Rote, grüne und blaue. Eure blaue Magie verschießt präzise Einzelschüsse mit mittlerem Schaden auf alle Distanzen, der Allrounder sozusagen. Sind euch einzelne Schüsse zu wenig, greift ihr zu grünen Energie. Damit schießt ihr Salve um Salve ab, müsst aber auch auf euer Energielevel achten. Immer mal wieder müsst ihr sie sich auffüllen lassen, nichts anderes im Grunde als nachladen. Zu guter Letzt nutzt ihr die rote Magie effektiv im Nahkampf. Großflächiger Streuschaden, der allerdings in die Distanz hin komplett verpufft.

    Habt ihr die Varianten dieser drei Magien verinnerlicht, spielt sich Immortals of Aveum wie ein waschechter Shooter. Um es zu verdeutlichen: Blau = Rifle, Grün = MG und Rot = Shotgun.

    Abgesehen davon, dass ihr diese Magien natürlich je nach Szenario möglichst effektiv einsetzen solltet, spielen sie auch bei den unterschiedlichen Gegnertypen eine Rolle. Nähert euch eine kleine Horde Gegner, dann ist der rote Burst-Damage deutlich effizienter als einzelne blaue Magiekugeln. So mancher Gegner ist jedoch weniger Schadensanfällig für zwei der drei Arten, hier ist reaktionsschnelles Wechseln der Angriffsart gefragt. Hartnäckige Rashan bauen eine Art Schutzschild um sich auf, die ihr nur mit der jeweils gleichen Magiefarbe bekämpfen könnt.

    Zur Schießerei gesellt sich ein flinkes Bewegungssystem, das schon fast Parcours-ähnliche Züge aufweist. Jak ist schon von Hause aus erstaunlich flink unterwegs, zusätzlich dazu darf er auf ein paar schnelle Moves setzen. Sprung, Doppelsprung und Gleiten sind Kernkompetenzen des Magiers und harmonieren hier erstaunlich gut mit den rasanten Shootings.

    Rasant ist ein gutes Stichwort, um euch das Tempo des Spiels zu erklären. Mitunter fühlt man sich innerhalb der Arenen an ein Doom erinnert, also an einen der besten Shooter überhaupt. Dass die Gegner beim Ableben nützliche Items und bestenfalls Heiltränke fallen lassen, ist nur eine weitere Parallele.

    immortals of aveum

     

    Loot und Talente

    Natürlich dürfen zwei Dinge nicht fehlen. Man möchte für Quests entsprechend entlohnt werden und hofft auf neuen Loot. Ebenso wollen die XP durch getötete Monster und Bosse irgendwo investiert werden, am besten in einen schicken Talentbaum. Beides findet ihr im Charaktermenü.

    Während ihr Rüstungen gewohnt levelt, ist das wichtigste Item euer magischer Handschuh, aus dem ihr die Geschosse zaubert. Auch diesen könnt ihr leveln, gelegentlich findet ihr auch gänzlich neue Fingerlinge. Was eigentlich gut gemeint ist, funktioniert jedoch nicht immer so wirklich elegant. Während man sich also auf einen neuen Handschuh freut, stellt man dann zu oft fest, das dessen Boni viel zu spezifisch sind, um an ihm echten Spaß haben zu können. Nach einem Dutzend unterschiedlicher Handschuhe hat man dann auch festgestellt, dass jegliche Definitionen den Kampfanforderungen kaum so entsprechen wie der initiale Fäustling. Letztlich haben wir diesen dann auch nahezu immer genutzt, weil er einfach das beste Gleichgewicht darstellte.

    Auch ganz neue Zauberskills, die ebenfalls euren Farben entsprechen, sind nur schwer zugänglich. Diese könnt ihr nämlich nicht on-the-fly wählen wie die drei Grundfarben, sondern müsst sie im Menü auswählen. Beispielsweise könnt ihr statt blauer Einzelschüsse auch einen aufladbaren Speer feuern. Dieser ist dann zwar äußerst wuchtig, aber wie gesagt oftmals zu spezifisch einsetzbar. Dadurch verliert ihr an Varianz, was wirklich schade ist.

    immortals of aveum

     

    Technik

    Immortals of Aveum baut auf der Unreal Engine 5 auf, welche für Playstation 5 Verhältnisse noch ziemlich neu ist. Ein schickes Artdesign zieht sich quer durch das gesamte Spiel und es strotzt nur so von Lichteffekten. Klar, hier spielen drei glimmende Energiefarben die Hauptrollen, insofern steht alles im Sinne dieser drei Elemente.

    Trotz des erheblichen Farbgewitters bricht die Framerate niemals spürbar ein. Nur 2x bemerkten wir ein kurzes Stocken samt Nachladen von Distanzobjekten. Ansonsten passt hier besonders der Weitblick, der tolle Fantasy-Elemente mit sich bringt und dank zig Strukturen für eine tolle Atmosphäre sorgt. Alles ist hier mehr als solide, aber eben auch kein Referenzwert.

    Neben einem guten Soundtrack und stimmungsvollen Sounds gibt es eine komplett deutsche Vertonung. Hier passt die Lippensynchronität allerdings nicht immer. Wer es authentischer haben möchte, sollte also zum Englischen Originalton greifen.

    immortals of aveum

    Immortals of Aveum im Nvidia-Tech-Checkup

    Neben dem Testmuster, welches auf der Playstation 5 gezockt wurde, haben wir uns Immortals of Aveum noch auf dem PC angeschaut. Unser Fokus hierbei lag auf NVIDIA-Techniken wie Raytracing, DLSS und Reflex. Im Fall von Immortals of Aveum konnten wir uns DLSS FrameGeneration anschauen.

    DLSS 3.0: DLSS ist ein revolutionärer Durchbruch bei der KI-gestützten Grafik, mit dem die Leistung massiv gesteigert wird. DLSS 3 nutzt die neuen Tensor-Recheneinheiten der vierten Generation und den Optical-Flow-Beschleuniger auf Grafikprozessoren der GeForce RTX 40-Serie, um mithilfe von KI zusätzliche qualitativ hochwertige Frames zu erstellen.

    Erhöht die Leistung durch den Einsatz von KI, um mehr Frames zu generieren. DLSS analysiert sequenzielle Frames und Bewegungsdaten des neuen Optical-Flow-Beschleuniger auf GPUs der GeForce RTX 40-Serie, um zusätzliche qualitativ hochwertige Frames zu erstellen.

    Steigert die Leistung aller GeForce RTX-Grafikprozessoren durch die Verwendung von KI zur Ausgabe von Bildern mit höherer Auflösung aus einer Eingabe mit niedrigerer Auflösung. DLSS nimmt mehrere Bilder mit geringerer Auflösung auf und verwendet Bewegungsdaten und Rückmeldungen aus früheren Bildern, um Bilder in nativer Qualität zu rekonstruieren.

    Doch genug geschnackt, kommen wir zu dem wichtigeren Teil, den Ergebnissen. Wir haben Immortals of Aveum in 2560 x 1440 und 3440 x 1440 getestet und haben als Vergleich DLSS FG (FrameGeneeration) verwendet. Unsere Ergebnisse packen wir euch kurz und knapp in eine Vergleichstabelle.

    DLSS OFF DLSS 3 FG ON
    Frames per Second 94 201

     

    DLSS OFF DLSS 3 FG ON
    Frames per Second 98 177

     

    DLSS OFF DLSS 3 FG ON
    Frames per Second 107 204

     

    DLSS OFF DLSS 3 FG ON
    Frames per Second 81 170

     

     

    DLSS OFF DLSS 3 FG ON
    Frames per Second 79 147

     

    Die Ergebnisse sprechen für sich, denn dank DLSS verdoppeln sich die Frames per Second. Wir hatten am Anfang mit 2560 x 1440 Pixel angefangen und zu einem späteren Zeitpunkt haben wir auf 3440 x 1440 Pixel hochgeschraubt und es war doch sehr überraschend wie Ähnlich die Frames per Second am Ende waren. Denn auch bei 3440 x 1440 Pixel performed DLSS enorm und schubst die Frames ordentlich nach vorne.

    Getestet haben wir das Ganze mit einem AMD Ryzen 5950X, 64GB RAM @3733 MHz und einer von NVIDIA zur Verfügung gestellten KFA2 GeForce RTX 4090 SG.

    Fazit

    Lange gab es keinen so guten Singleplayer-Shooter mehr wie Immortals of Aveum. Ein klarer Auftrag, klar definierte Level und keine Microtransaktionen, ein Shooter alter Schule also. Und doch stecken hier auch etliche frische Ideen drin!

    Das Konzept, Gewehrkugeln durch Magien auszutauschen, funktioniert wunderbar gut und spielt sich nicht nur bunt und farbenfroh, sondern auch knackig auf den Punkt. Die Story ist Okay, bietet immerhin eine Daseinsberechtigung und lockert durch cleveren Humor kontinuierlich auf.

    Das Gunplay ist sehr unterhaltsam und dank flinker Bewegungsoptionen darf man das komplette Areal ausnutzen. Bosse sind fordernd, niemals unfair und so garantiert Immortals of Aveum durchgängig viel Spaß.

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur