Have a nice Death! Nintendo Switch Review / Test

    Have a nice Death

    Im Early Access auf PC haben sicher schon einige von Euch in das mittlerweile vielbesprochene Have a nice Death zumindest reingeschaut. Jetzt liegt nach knapp einem Jahr die finale Version vor. Wir haben uns die Version für Nintendo Switch jetzt nochmals genauer angeschaut. Also, kommt doch einfach mit in die Unterwelt und helft dem Tod bei seinen Problemen.

    Story

    Der mächtige Tod, Herrscher der Unterwelt und Geschäftsführer der Death Incorporated steht kurz vor dem Burnout. Während seine Führungskräfte, die „Sorrows“, fröhlich auf der Erdoberfläche die Seelen ins Jenseits befördern, bleibt der gesamte Papierkram an ihm allein hängen. Jetzt ist es also an der Zeit, seine Abteilungen und die Mitarbeiter wieder in die Spur zu bringen und mächtig durchzugreifen.

    Have a nice Death_Chef

    Gameplay

    Hier kommt jetzt dann Ihr ins Spiel. Durch acht prozedural generierte Abteilungen hindurch müssen die unleidlichen Angestellten auf den verschiedenen Etagen daran erinnert werden, wer denn hier der Boss ist. Allerdings ist die Situation bereits weit schlimmer, als das die Wogen durch ein reines Angestelltengespräch geglättet werden könnten. Wär ja auch irgendwie ein langweiliges Spielkonzept.

    Das Gameplay ist jedoch das wirkliche Herzstück des Spiels. Alles geht flüssig und auch sehr präzise von der Hand. Als Hauptwaffe findet die Sense ihren Einsatz. Diese kann in alle Richtungen geschwungen, geworfen und außerdem als Haken benutzt werden. Die vielfältigen Gegner sind richtig fordernd und machen Euch außerdem durch unterschiedliche Angriffsmuster und Schwachstellen das Leben schwer. Die Abteilungsleiter-Bosse treiben das Ganze dann nochmals auf die Spitze. Während es ausreicht, den einfachen Mitarbeitern ein paar „schlagende Argumente“ mit der Sense zu präsentieren, müssen die leitenden Angestellten schon mit wesentlich mehr „Überredungskunst“ und Taktik malträtiert werden.

    Roguelike

    In Roguelike-Manier geht es also durch die verschiedenen Abteilungen der Unterwelt, bis man beim jeweiligen Abteilungsleiter landet. Dieser erfordert zumeist etwas mehr „Verhandlungsgeschick“. Doch wenigstens stehen ein paar ordentliche Waffen zur Auswahl, die es in den verwinkelten Labyrinthen der Abteilungen zu finden gilt.

    Was sich hier so einfach beschreiben lässt, erweist sich im Spiel als richtig harte Nuss. Allerdings ist man ja der Tod, also ist sterben irgendwie keine Option. Beim vorzeitigen Tod landet man lediglich wieder im eigenen Geschäftsführer-Büro.

    Je nachdem, wie gut sich Gevatter Tod in seinem Lauf geschlagen hat, wird das Ganze mit etwas Gold belohnt. Hiermit können dann noch mehr Waffen, Zaubersprüche und weitere hilfreiche Gegenstände für den nächsten Versuch erworben werden. Insgesamt können neben der Sense noch zwei weitere Waffen mitgeführt werden. Das ist, in Anbetracht der extrem wehrhaften Angestellten, auch mehr als nötig.

    Steuerung

    Prinzipiell geht fast alles recht intuitiv von der Hand. Jedoch muss man gerade in den Anfangskämpfen sehr aufpassen, damit das Ganze nicht in reines Buttonmashing ausartet. Im Auge solltet Ihr auch immer die Lebensleiste behalten. Mit diversen Tränken und gefundenen Items, die dann doch leider eher spärlich verteilt sind, kann auch hier so manch kritischer Zustand wieder behoben werden.

    Das Spiel nimmt Euch zu Beginn noch recht gut an der Hand. Ihr bekommt die Gelegenheit, alle Moves und Funktionen spielerisch kennenzulernen. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad, trotz „Easy Mode“, richtig knackig. Jedoch ist es eigentlich auch gerade dieser Umstand, der das Game letztlich so interessant macht und den eigenen Ehrgeiz anstachelt.

    Grafik und Sound

    Die Macher der Magic Design Studios haben sich viel Inspiration von klassischen Metroidvania- und Roguelike-Games geholt. Mit richtig viel Liebe zum Detail ist hierbei eine düstere und gleichzeitig humorvolle Welt entstanden. An der grafischen Darstellung gibt es trotz dem dunkel-morbiden Grundvibe nichts auszusetzen. Das handgezeichnete 2D-Action-Roguelike besticht durch Charme und Witz.

    Die musikalische Untermalung lässt ebenfalls keine Wünsche offen und sorgt für die passende Atmosphäre. Vordergründig gibt es allerlei Kampfgeräusche, die aber ebenfalls das Gesamtbild gelungen abrunden.

    Early Acces vs. finale Version

    Have a Nice Death befand sich nun seit etwas mehr als einem Jahr im Early Access. Die finale Version hat nun auch neuen Content im Gepäck. Die Full-Release Version 1.0 enthält alle Inhalte des Early Access Vollspiels. Dazu kommen die Inhalte aller früheren großen Updates und auch eine komplett neue Welt. In der „unvermeidlichen Zeitabteilung“ tummelt sich ein neuer Boss, eine Mini-Boss, eine geheimen Boss, eine geheime Mini-Welt, acht Gegner, sechs Waffen, Erfolge und noch mehr. Mit den neuen Inhalte verbunden sind auch neue Flüche, über 600 Dialogzeilen und Qualitätsverbesserungen für das Gameplay.

    Somit dürften auch die Nutzer des Early Access mit dem Full Release wieder den notwendigen Anreiz erhalten, das Spiel noch einmal zu besuchen.

    Have a nice Death_Roguelike

    Probleme

    Wie jetzt? Nix zu meckern? Äh, ja…. eigentlich wirklich nicht. Im Test lief das Spiel absolut stabil. Die Ladezeiten zwischen den einzelnen Sequenzen sind zwar vorhanden, stören aber nicht sonderlich und sind auch nicht wirklich lang. Die Darstellung im Handheld-Modus der Switch ist teilweise etwas klein, allerdings lässt sich das ja ganz einfach lösen, indem man einfach auf dem TV spielt. Die jeweils neu generierten Level bringen die notwendige Abwechslung ins Spielgeschehen. Die wirklichen Frustmomente halten sich enorm in Grenzen. Der Schwierigkeitsgrad ist knackig, aber nicht unmöglich und vermutlich am Besten mit „herausfordernd“ zu beschreiben. Größter Kritikpunkt ist letztlich die schon sehr simple Story. Da haben es die Genre-Führer durchweg besser gemacht. Trotz viel morbidem Humor, gibt der Plot halt recht wenig her.

    Fazit

    Ganz oft wird dieses „noch-einen-Level-Phänomen“ in einem Fazit zum Spiel herbeizitiert. Bei Have a nice Death trifft das aber absolut den Nagel auf den Kopf. Der recht hohe Schwierigkeitsgrad lässt einen doch recht oft den vorzeitigen Heldentod sterben, wobei dies eher den Ehrgeiz anstachelt, als Frust verbreitet. Das morbide Grundthema mag nicht jedermanns Sache sein, wird aber herrlich humorig verpackt serviert. Selbst nach Beendigung der Hauptstory, also nach rund 15 Stunden Spielzeit, gibt es noch jede Menge zu erledigen. Der Publisher gibt die Gesamtspielzeit, bei der auch wirklich alles erledigt und aufgefunden wurde, mit rund 75 Stunden an. Also auch hier kann keiner meckern. Wer Lust auf ein knackiges Roguelike hat, liegt mit Have a nice Death absolut richtig.

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    Wir bedanken uns beim Publisher Gearbox Software für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys für die Nintendo Switch. Eine Einflussnahme auf unseren unabhängigen Test ist nicht erfolgt.

    Bildquelle: Gearbox Software

    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.