Warhammer 40K: Darktide ist nun vor 3 Monaten erschienen und wurde von Fatshark entwickelt und veröffentlicht. Das Spiel ist der dritte Teil der Tide-Reihe und das erste von ihnen, was im 40. Jahrtausend spielt. Was das Spiel kann, die Unterschiede zu Vermintide 2 und warum der Artikel erst nach Patch 4 – Blessings of the Omnissiah erscheint, erfahrt ihr im folgenden Text.
Warhammer 40K: Darktide – Was kann ich mir darunter vorstellen?
Was Warhammer 40K wirklich ist, kann man in einem stundenlang verfassten Aufsatz für alle halbwegs verständlich grob zusammenfassen. Da es in diesem Spiel nicht um Xenos und Space Marines geht, hoffe ich, dass mir wird verziehen, wenn ich es sehr knapp halte und vor allem die für das Spiel wichtigen Informationen vermittel.
Warhammer 40K
Die Welt hat sich verändert, es ist mittlerweile das 40. Jahrtausend unserer Zeit, die Menschheit hat sich über das Universum ausgebreitet, in einem großem Schisma verloren und dann wieder gefunden. Da es sonst nicht spannend wäre und alles in Ordnung, hat sie sich kurz vor der Vollendung eines großen Imperiums im 30. Jahrtausend entzweit und es begann der Bürgerkrieg, auch der große Bruderkrieg genannt. Dieser wurde von den Mächten des Chaos ins Leben gerufen, welche in einer Art Traumwelt parallel zu unserem Universum existieren, dem Warp. Der Warp entsteht und verändert sich durch die Gefühle und Neigungen der Lebewesen, welche das Universum bewohnen, allen voran von den Menschen. Die Hälfte der Menschheit, die nicht zum Imperator und Terra, unsere Erde, gehalten haben, sind den Göttern des Chaos verfallen. Sie kämpfen nun mit den dunklen Mächten und an der Seite von Dämonen seit Zehntausend Jahren gegen das Imperium.
Auf Millionen Planeten leben mittlerweile Billionen Menschen. Viele von ihnen haben ein Leben in den großen Makropolen gewählt. Makropolen sind Städte, die wie ein Berg weit in den Himmel ragen und in dutzenden oder sogar hunderten Stockwerken aufeinander geschichtet wurden und Milliarden Menschen beherbergen. Mittlerweile hat das Chaos, allen voran die 4 großen Götter, der Menschheit immer wieder offen oder hinterrücks Messer in ihr Fleisch gewetzt und warten immer mit neuen Ideen auf, um neue Anhänger zu gewinnen. Egal ob freiwillig oder nicht, sie werden verrückt, mutieren oder sterben unter der Fuchtel des Chaos und werden gegen ihre Brüder und Schwestern gehetzt.
Die Tide-Reihe
Seit dem Spiel Warhammer Vermintide baut Fatshark in der Tide-Reihe auf eine Gruppe im Coop zusammenarbeitende Helden, welche sich durch Horden an Gegner metzeln und einfach versuchen müssen ihre Aufgabe zu erledigen und lebendig zu entkommen.
Das Spiel Warhammer 40K: Darktide ähnelt erstmal grundlegend einem RPG. Ihr erfarmt Level und Items, die ihr zerstören und neu Craften könnt und welche im Laufe des Spiels immer stärker gefunden werden können. Nebenbei könnt ihr Skills und Passiven von euren Klassen verbessern und die Story und danach frei, mit oder ohne Quests euch in Abenteuer stürzen. Dabei folgen euch bis zu drei Mitstreiter, die dasselbe Ziel haben wie ihr und ohne die ihr den ein oder anderen Boss niemals schaffen werdet.
Was sich so einfach anhört, ist es nicht. Wichtig sind die Unterschiede bei den Klassen und ihren Fähigkeiten, sie geschickt im Nah- und Fernkampf einzusetzen und Gegner zu blocken. Man unterstützt sich gegenseitig, indem man Verletzungen heilt und spezielle Gegner vom hilflosen Freunden runterhaut. Dass man am Ende am besten kaum einen Schlag abbekommt, muss man aber selber schaffen, indem man das ganze Set nutzt und immer besser einsetzt. Beginnt das Spiel noch recht einsteigerfreundlich mit schwachen Gegnern, kann man sich selber dafür entscheiden, die Schwierigkeit zu erhöhen und auf die Suche nach den richtig guten Sachen zu gehen. So wird das Spiel mit der Zeit immer härter und ihr immer stärker, bis ihr an eure Grenzen kommt. Auch bestimmt versteckte Items, welche ihr aus den Leveln mitnehmen und die euch die Aufgabe noch schwerer machen, bringen euch noch schneller weiter und erhöhen gleichzeitig die Schwierigkeit noch während der Mission.
Die Story von Darktide
Darktide spielt, anders als seine Vorgänger, im vorher erwähnten Universum von Warhammer 40K. Den Warhammer Vermintide-Erfolg auf das 40. Jahrtausend zu erweitern war im Grunde der nächste logische Schritt, der Drops von Vermintide ist keinesfalls gelutscht, aber Vermintide 2 ist immer noch sehr aktuell und braucht noch keinen direkten Nachfolger, dafür wurde das Spiel zu gut instandgehalten.
Darktide spielt in der Makropolstadt Tertium auf dem Planeten Atoma Prime. Wie viele Makropolen des Universums ist auch diese voller Menschen und Untergründe die keiner genau kennt. Gegenden, wo schlechte Einflüsse wachsen und gedeihen können, gibt es hier im Untergrund zuhauf. Einer der schlechten Einflüsse auf solchen Welten ist Nurgle, der Chaosgott der Pestilenz und einer der 4 großen Chaosgötter. Seine Anhänger haben es mithilfe eines Zuges geschafft, eine unsagbar schlimme Pest zu verbreiten und betroffene Menschen zu willenlosen Zombies verunstaltet, welche den Hauch der Verderbnis durch die ganze Stadt tragen.
Mit Hilfe der Inquisition, den Spezialisten für Chaos und Häresie, hat die imperiale Armee auf Tertium eine Spezialorganisation am Laufen. Diese sind schon auf solch einen Angriff vorbereitet, da dieser auf jedem Planeten früher oder später erwartet wird. Anfangs noch ein Gefangener, werdet ihr schnell Teil dieser Truppe und in die Gefechte geschickt, um das Schicksal der Stadt aufzuhalten, ganz in die Fänge von Nurgle zu geraten und für das imperium verloren zu gehen.
Das Spiel
Die Klassen
Veteran-Klasse:
Der Veteran ist etwas spezieller im Umgang mit seinen Fähigkeiten. Er kümmert sich um die schlimmsten Gegner aus dem Hintergrund und stürmt nicht gleich in alles rein was auf ihn zu kommt, dafür hat er schließlich noch andere dabei.
Fähigkeiten: Du kannst für 4 Sekunden in eine Fernkampfstellung gehen und Elitegegner automatisch anvisieren, um 50% mehr Schaden auszuteilen. zudem kann deine Aura dafür sorgen, dass Eliteeinheiten ab und an etwas Munition für die Gruppe springen lassen.
Ogryn-Klasse:
Ogryns sind sichtbar unglaublich Zäh. Ein paar Schläge auf den Oberschenkel machen dem guten Kerl gar nichts aus, und auch der Schaden kommt nicht zu kurz. Dafür ist der Ogrym für einen guten Tank etwas langsam und können sich bei einer zu großen Gefahr nicht so schnell zurückziehen.
Fähigkeiten: Der Ogryn stürmt mit seiner ganzen Wucht in Gegner und stößt alles weg was ihn vor die Füße huscht. Danach erhält der Riese mehr Angriffs- und Bewegungstempo. Er kann nahen Verbündeten Aktiv einen Schadensbonus verleihen.
Psioniker-Klasse:
Der Psioniker ist der Magier unter den Menschen der Zukunft. Doch der anschein trügt, auch im Nahkampf kann der Kollege ordentlich reinknüppeln. Vor allem gegen Elite-Gegner sind Psioniker dank ihrer Spezialfähigkeit sehr hilfreich.
Fähigkeiten: Der Psioniker nutzt seine Macht um nahe gegner wegzustoßen und zum taumeln zu bringen, zudem kannst du eine Aura aktivieren, die nahen verbündeten zusätzlichen Schaden gegen Elitegegner gewährt. Dazu hast du die Fähigkeit, die köpfe von Gegnern nach kurzem Casten zum platzen zu bringen, ohne Cooldown aber trotzdem nicht zu häufig.
Eiferer-Klasse:
Der sogenannte Zealot zeichnet sich durch immense Stärke im Nahkampf, aber sehr wenig Leben aus. Durch schnelles Stürmen können Eiferer Gegnern schnell nahekommen, zuschlagen und wieder Abstand gewinnen. Großer Schaden und schnell brechende Knochen sind euch mit dieser Klasse gewiss.
Fähigkeiten: Eiferer können ihren Schaden kurzzeitig erhöhen und kritischen Schaden austeilen. Zudem können sie mit ihrer Aura nahen Verbündeten einen Zähigkeitsbonus verleihen
Der Spielaufbau von Warhammer 40K: Darktide
Im Laufe des Spiels habt ihr die Möglichkeit in Shops einzukaufen oder beim Zuständigen eure Sachen zu verbessern. Um Geld und ein paar Items zu ergattern, schaut ihr euch die momentan laufenden Missionen an und wählt eine von ihnen aus, zum Beispiel eine von den paar ganz leichten, ihr erhaltet zuvor eine Grunderklärung, was von euch verlangt wird.
Dann werdet ihr mit oder ohne euren Komplizen an den Startpunkt gebracht und das bekannte Gemetzel geht los. Ich schlagt Zombies zu klump, nehmt Häretiker auseinander und achtet darauf, dass eure Freunde nicht von fiesen Gegnern hilflos zerstückelt werden. Falls doch, befreit sie schnell wieder, seid ihr alle am Boden, ist das ganze Spiel leider vorzeitig beendet. Am Ende gibt es dann euren Sold und ihr könnt Shoppen gehen.
War es hier bisher so, dass der Händler alle zig Minuten neue Ware für euch parat hat, hat dieser mit dem neuen Patch nun eine bessere Auswahl bekommen und ihr könnt schneller an den Kram, den ihr wirklich gerne wollt. Mit der Zeit könnt ihr eure Skills verbessern und euer Equipment so anpassen, wie es euch am besten passt.
Unterschiede zu Vermintide 2
Große Unterschiede sind natürlich schnell zu benennen. Spiel Vermintide eher im Fantasygenre und köpft eure rattigen Gegner mit schwert und Keule, werden bei Darktide „moderne“ Waffen wie Laserwaffen und Kettenwaffen gezückt, um die gleiche sauerei anzurichten.
Wichtige Unterschiede sind die spielbaren Level sowie das andere Klassensystem und das Erhalten von Drops, welches sich wohl alles noch ändern kann oder schon geändert hat.
Level
Spielte man bei Vermintide erstmal brav die Story des Spiels durch, um sich dann in die gleichen gefährlichen Gebiete zu stürzen, sieht es bei Darktide von Anfang an anders aus. Hier werden alle spielbaren Gebiete und dazugehörigen Schwierigkeiten auf einer großen Karte angezeigt und man sucht sich eine passende Mission aus und legt los.
Das hat einen Vor- und Nachteil. Wirkte bei Vermintide 2 das zwanghafte Abschließen der Story wie ein Blocker für die richtigen Abenteuer, wirkt dagegen das Aussuchen eines Levels wie zu viel Willkür und man hat nichts wirklich Zusammenhängendes. Diese beiden Extreme machen beide nicht wirklich glücklich. Mit dem neuen Patch kann man sich nun bei Darktide zumindest zwischen mehr zufälligen Missionen entscheiden, vorher war die Auswahl in den niedrigen Schwierigkeitsgraden nicht wirklich hoch.
Klassensystem
Das Klassensystem wurde neu überdacht und hat dadurch neue Vor- und Nachteile erhalten. Es ist weniger engstirnig geworden und ihr müsst nicht immer die Klasse spielen, die sonst keiner in der Gruppe spielt, dadurch könnt ihr immer mit eurem Liebling in das Gefecht ziehen. Bei Vermintide wurde man oft erstmal mehrmals gefragt, ob man nicht die Klasse wechseln will bis es dann ging. Zudem werden dadurch lustige Kombinationen möglich, indem 2 sehr ähnliche auf dem Feld stehen. Auch gut ist eine gewisse Individualisierung des spielbaren Charakters, sodass ihr eure liebste Persönlichkeit ein bisschen in ihn hinein fließen lassen könnt.
Das Problem ist die momentan noch fehlende Diversität in den Klassen. Bis auf ein paar verschiedene Waffen und einen speziellen Skill spielen sich eigentlich alle gleich, und es gibt nur den einen Ogryn oder den einen Psioniker. Bei Vermintide konnte man innerhalb der Klasse die Ausrichtung ändern und hatte auf einmal ein ganz anderes Set, um denselben Kerl mit fast gleicher Ausrüstung für ein paar Level ganz anders zu spielen. Doch das die Klassen bei Darktide schon jetzt noch Spezialisierungen am Namen stehen haben riecht nach unfertig und es könnte in der hinsicht noch etwas positives erscheinen.
Drops
Die Drops wurden nicht wie bei Vermintide 2 in Kisten präsentiert und waren jederzeit aufmachbar, sondern wurden einfach herausgegeben und waren immer in etwa gleich mittelmäßig. Dafür konntet ihr Geld erspielen und euch eure liebsten Gegenstände beim Händler um die Ecke erwerben. Dies hat sich nun ganz neu geändert und wurde Vermintide ähnlicher gestaltet, ihr erhaltet nun ein freunliches Geschenk des Imperators, das ihr ähnlich der bekannten Kiste bei Vermintide anhand eurer Taten verbessern und so bessere Drops generieren könnt.
Startprobleme von Warhammer 40K: Darktide
Ein anderer großer Unterschied zu Vermintide ist, wie das Spiel erschien, nämlich sehr unfertig. Man merkte sehr schnell das noch wichtige Sachen fehlen, welche man aus Vermintide 2 kennt und auch in diesem Spiel dabei sein müssten. Items konnte man nicht verkaufen und sie auch nicht zu Komponenten zerlegen, sondern nur sammeln. Auch die Missionen waren sehr unausgereift und ohne Handlungsstrang. Schnell wurde Darktide auf Steam mittelmäßig bis schlecht bewertet. Fatshark versprach schnelle Updates um das Spiel komplett zu machen und diese kamen, aber langsam.
Als Fatshark mitte Januar merkte dass die Spieler unzufrieden blieben versprachen sie noch einen Zahn zuzulegen und sich um Content im Kosmetischen Sinne wie Skins erstmal gar nicht mehr zu kümmern und alle Ressourcen in die Komplettierung des Spiels zu setzen. man versprach auf das Feedback der Spieler zu hören und es umzusetzen. So kommen mittlerweile jede Woche Hotfixes raus und am 22.02. das 4 größere Update und damit einen weiteren guten Sprung nach vorne.
Aktuelles Spiel
Mittlerweile sieht Warhammer 40K: Darktide schon ganz anders aus. Als erstes wurde das Crafting-System Stück für Stück umgesetzt und das Spielen in privaten Lobbys freigeschaltet. Nebenbei wurden natürlich Balancing und Fehler in das Visier genommen.
Mit dem neuen Patch wurde nun das Crafting-System erweitert, so dass ihr eure Waffen eurem Spielstil anpassen könnt. Zudem wurde die Anzahl der gleichzeitig erscheinenden Missionen erhöht und so etwas wie die aus Vermintide bekannten Kisten eingeführt. Waffen werden beim Händler jetzt nicht mehr so zufällig kaufbar sein sondern als Basis-Blaupausen angeboten, so dass ihr euch jederzeit eure Lieblingswaffen holen könnt.
Fazit
Warhammer 40K: Darktide wird bald fertig werden, daran besteht mittlerweile kein Zweifel, und es wird der Tide-Reihe noch gerecht werden. Aber die Frage ist: Warum so? Warum nicht direkt etwas mehr Zeit nehmen und ein fertiges Craftingsystem anbieten, man hat hier sogar viel Mühe in das Spiel gesteckt um erstmal Ersatz zu finden. Hätte man die Arbeit zu einem wirklich fertigen Spiel gesteckt wäre bis zum eigentlichen Release das Thema schon halb durch gewesen. Klar will man den Release nicht verschieben, aber das ist ja mittlerweile traurige Wirklichkeit, teilweise auch erst einen Monat vor dem Start. Man hätte ja auch noch mit einem Betalauf mehr dafür die Hoffnung geweckt das es bald los geht und anfang Februar ein so weit fertiges Spiel präsentieren können.
Nun ist der Schaden schon angerichtet und Fatshark muss erstmal die Spieler wieder zurück holen, welche sich schon nach 2 Wochen enttäuscht vom Spiel abgewandt haben. Auch für mich war es schwer gleich einen Artikel über das Spiel zu schreiben, dieser wäre wahrlich negativer ausgefallen. Dass das Vermintide-Konzept im 40. Jahrtausend genauso gut funktioniert wie in Warhammer Fantasy hätte ihnen klar sein müssen und eher darauf vertrauen sollen dass die Spieler noch 2-3 Monate aushalten können, um dann direkt mit mehr freude wieder Horden von Gegnern für nützlichen Loot zu verdreschen.
Meine Hoffnung
Ich hoffe das war eine kleine Lehre für Fatshark, sie können das ganze auf jeden Fall noch drehen und haben noch nichts unverzeihliches Falsch gemacht. Das könnte nun ihr Jahr sein und sie könnten mit einem richtig guten Spiel glänzen, sobald noch ein paar gute Patches erschienen sind, in denen mehr Klassen und Content dazu kommen. Und dann wird es auch bald Zeit für sie an den ersten guten DLCs zu arbeiten und wieder ihren Spaß mit der Community zu teilen.
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