PVP in Star Citizen:
Ein umfassender Überblick

Star Citizen, das ambitionierte Weltraumspiel von Cloud Imperium Games, bietet Spielern eine riesige, offene Welt. In dieser spielt Player versus Player (PVP) eine zentrale Rolle. Obwohl das Spiel noch in der Entwicklung ist, hat es bereits eine große und aktive Gemeinschaft, die das Universum von Stanton bevölkert. Dieser Artikel wirft einen detaillierten Blick auf die verschiedenen Aspekte des PVP in Star Citizen. Dabei werden die grundlegenden Mechaniken sowie spezifische Aktivitäten wie Bounty Hunting, Piraterie und Sicherheitsdienste betrachtet.

Die Grundlagen des PVP in Star Citizen

PVP (Player vs. Player) in Star Citizen ist allgegenwärtig. Sobald man aus dem Hangar abhebt und die sicheren Startbereiche verlässt, gibt es keine Einschränkungen mehr. Aktuell besteht das Spiel aus dem System Stanton. Es gilt als gefährlich, obwohl es unter der Verwaltung großer Konzerne steht und nur begrenzten Schutz durch die United Empire of Earth (UEE) genießt. Der geplante Patch 4.0 wird das Outlaw-System Pyro einführen. Dieses wird als zweites von über 100 geplanten Sonnensystemen ins Spiel integriert und voraussichtlich noch gefährlicher sein. Viele Spieler glauben fälschlicherweise, dass erst dort PVP wirklich beginnt. Das ist ein Irrtum. Stanton ist laut Lore bereits ein unsicheres System.

Gefahren in Stanton

Das System Stanton wird in der Lore von Star Citizen als unsicher beschrieben. Es gibt nur an bestimmten Punkten Schutz durch die UEE. In der Praxis bedeutet das, dass man fast überall angegriffen werden kann. Nur wenige Mechanismen verhindern dies effektiv.

Sicherheitszonen und Aggression Timer

Zum Schutz vor unerwünschten Angriffen gibt es waffenfreie Zonen um die Hauptstartgebiete (Area 18, Lorville, New Babbage und Orison). Dort sind Schiffswaffen und FPS-Waffen vollständig verboten. Bei großen Raumstationen kann man zwar Schiffswaffen verwenden, jedoch keine FPS-Waffen. Offizielle Außenposten haben einen Sicherheitsradius von etwa 3 km. Innerhalb dieses Bereichs dürfen weder Schiffswaffen noch FPS-Waffen genutzt werden. Ein Angriff in diesen Zonen führt zu einer sofortigen Reaktion durch Sicherheitskräfte. Der Angreifer erhält einen unsichtbaren Aggression Timer, der Sicherheitskräfte und Abwehrsysteme alarmiert. Stirbt der Angreifer dabei, landet er im Klescher-Gefängnis auf Aberdeen.

Ein Kopfgeldjäger bereitet sich auf eine Mission vor, um einen gesuchten Verbrecher zu stellen. In Star Citizen ist Bounty Hunting eine spannende und lohnende Aktivität, die Geschick und Taktik erfordert.
Ein Kopfgeldjäger bereitet sich auf eine Mission vor, um einen gesuchten Verbrecher zu stellen. In Star Citizen ist Bounty Hunting eine spannende und lohnende Aktivität, die Geschick und Taktik erfordert.

Bounty Hunting: Die Jagd auf Verbrecher in Star Citizen

Eine der spannendsten Aktivitäten in Star Citizen ist das Bounty Hunting. Spieler können über ihr MobiGlas, ein Armband, das das spielereigene Interaktionsmenü und Missionssystem darstellt, nach Missionen suchen, sowohl gegen NPCs als auch gegen andere Spieler. Um gegen Spieler vorzugehen, muss man zunächst eine Zertifizierungsmission absolvieren. Hat man diese bestanden, stehen einem alle Bounty Hunting Missionen gegen andere Spieler offen.

Das CrimeStat-System, welches die Kriminalitätsstufe von 1 bis 5 skaliert, bestimmt die Zielauswahl. Je höher der CrimeStat eines Spielers, desto größer die Belohnung für den Kopfgeldjäger. Aktuell besteht die Aufgabe meist darin, das Ziel zu eliminieren, da lebendige Gefangennahmen noch nicht möglich sind. Spieler können jedoch verhandeln und manchmal eine Übereinkunft treffen, um das Kopfgeld zu umgehen.

Die Strafen im Spiel reichen von Geldstrafen für kleinere Vergehen wie falsches Parken bis hin zu Gefängnisstrafen für schwerwiegendere Verbrechen. Bei schwerwiegenden Vergehen wie Mord oder groß angelegtem Diebstahl ist eine Geldstrafe nicht ausreichend, und der Spieler muss seine Strafe im Gefängnis absitzen. Diese Maßnahmen spiegeln die Schwere der Vergehen wider und tragen dazu bei, das Verhalten der Spieler im Universum zu regulieren.

Ein Wrack, das Ziel eines Piratenangriffs wurde. Piraterie ist eine lukrative, aber gefährliche Tätigkeit in Star Citizen, bei der es oft um den Diebstahl wertvoller Fracht geht.
Ein Wrack, das Ziel eines Piratenangriffs wurde. Piraterie ist eine lukrative, aber gefährliche Tätigkeit in Star Citizen, bei der es oft um den Diebstahl wertvoller Fracht geht.

Piraterie: Die Kunst des Überfalls im PVP von Star Citizen

Piraterie ist eine lukrative, aber gefährliche Tätigkeit. Piraten zielen oft auf Händler oder Schiffswrack-Bergungsoperationen ab. Handelsrouten und besonders wertvolle Ladungen ziehen Piraten an, die spezielle Schiffe nutzen, um den Quantum Sprung ihrer Opfer zu stören und sie am Fliehen zu hindern.

Piratenüberfälle erfordern oft keine vollständige Vernichtung des anderen Schiffes. Vielmehr geht es um den Diebstahl der Fracht. Erfolgreiche Piraterie erfordert Taktik und oft auch Diplomatie. Gruppen von 3-5 Piraten haben die besten Chancen auf Erfolg, während Solo-Piraten einem hohen Risiko ausgesetzt sind. Die meisten Spieler überschätzen aber ihre Möglichkeiten und versuchen, mit einer Gruppe von Piraten zu kämpfen. Spätestens seit der Einführung der Master Modes und der daraus resultierenden Verringerung der Geschwindigkeit der Schiffe sind die Überlebenschancen in Raumkämpfen in Unterzahl allerdings sehr begrenzt.

Erfahre mehr über Piraterie in unserem tiefgreifenden Piraten Guide.

Sicherheitskräfte patrouillieren und überwachen Handelsrouten, um Händler vor Piratenangriffen zu schützen. Geleitschutz ist ein wichtiger Aspekt, um sicherzustellen, dass wertvolle Waren sicher ihr Ziel erreichen.
Sicherheitskräfte patrouillieren und überwachen Handelsrouten, um Händler vor Piratenangriffen zu schützen. Geleitschutz ist ein wichtiger Aspekt, um sicherzustellen, dass wertvolle Waren sicher ihr Ziel erreichen.

Sicherheit und Söldnertum: Schutz vor PVP-Angriffen in Star Citizen

Im Gegensatz zu Piraten agieren Sicherheitsdienste und Söldner im Dienste der Händler. Sie bieten Geleitschutz und Überwachung auf riskanten Routen. Ein Begleitschiff kann die Umgebung sichern und im Notfall eingreifen, um Händler zu verteidigen. Besonders nützlich sind Sicherheitsdienste gegen sogenannte Dampening-Schiffe wie die RSI Mantis, die Händler aus dem Quantum Sprung ziehen können. Hier sind die Hauptgründe, warum Sicherheitsdienste für Händler essenziell sind:

Vorteile eines Begleitschiffs

  1. Mehr Beobachtung: Ein Begleitschiff kann die Umgebung überwachen, während der Händler einkauft oder verkauft. Dies ist besonders wichtig, wenn Händler an Außenposten ohne waffenfreie Zone einkaufen. Selbst wenn ein Pirat an einem solchen Ort lauert, kann das Begleitschiff das Handelsschiff sichern und den Piraten unter Beschuss nehmen.
  2. Bedrohung der Dampening-Schiffe: Piraten benutzen spezielle Raumschiffe, um Händler daran zu hindern, zu fliehen. Ein Beispiel ist die RSI Mantis, die Händler sogar aus dem Quantum Sprung ziehen kann. Die Mantis hat jedoch eine große Signatur und hält nicht viel Beschuss aus, sodass ein direkter Kampf mit einem Jäger sie schnell außer Gefecht setzt.
  3. Unterstützung im Falle eines Boardings: Selbst wenn die Piraten in Überzahl sind, könnte der Jägerpilot aussteigen und per EVA (extravehicular activity) zum Handelsschiff treiben, um entweder die Piraten aus dem Hinterhalt anzugreifen oder als Sprungpunkt für nachkommende Verstärkung zu dienen. Da Piraten die Ware verladen müssen, sind sie in dieser Zeit besonders verwundbar.

Diese Faktoren zeigen, dass ein einzelner Begleitjäger die Überlebenschancen eines Händlers erheblich verbessern kann. Die Realität sieht jedoch oft anders aus: Viele Händler reisen allein, entweder weil sie noch nie auf Piraten getroffen sind oder weil sie bewusst das Risiko eingehen, um maximalen Profit zu erzielen. Wenn Star Citizen jedoch weitere geplante Features wie „Death of a Spaceman“ oder erweitertes Cargo-Gameplay einführt, wird die Bedeutung von Sicherheitsdiensten weiter steigen.

 Das berüchtigte Jump Town, ein temporäres Event in Star Citizen, bei dem Spieler um wertvolle Drogenpakete kämpfen. Verschiedene Taktiken und Strategien sind erforderlich, um hier erfolgreich zu sein.
Das berüchtigte Jump Town, ein temporäres Event in Star Citizen, bei dem Spieler um wertvolle Drogenpakete kämpfen. Verschiedene Taktiken und Strategien sind erforderlich, um hier erfolgreich zu sein.

Jumptown: PVP-Events und Konflikte in Star Citizen

Jumptown ist ein bekanntes, zeitlich begrenztes Event, bei dem Spieler ein Drogenlabor plündern müssen. Da das Labor nicht direkt per Quantum Drive erreichbar ist, gibt es häufig Kämpfe um die wertvollen Drogenpakete. Verschiedene Taktiken und Strategien sind erforderlich, um hier erfolgreich zu sein.

  1. Angriff mit einem Großkampfschiff wie einer Hammerhead: Großkampfschiffe bieten starke Feuerkraft und können große Gebiete abdecken, benötigen aber eine große Crew um sie effizient zu nutzen.
  2. Überflug und Abwurf einer großen Bombe mit einer Crusader Hercules A2: Diese Taktik ermöglicht es, große Schäden auf einmal zu verursachen.
  3. Platzierung von Fahrzeugen zur Verteidigung wie eine Ballista mit großen Raketen oder einem Nova Tank: Bodengestützte Verteidigung kann entscheidend sein, um das Gebiet zu halten.
  4. Landen mit einem kleinen Schiff, um dann mit einem Hoverbike und einem Scharfschützengewehr an das Drogenlabor ranzufahren und ein Schiff zu stehlen, das gerade mit Drogen beladen wird: Diese Taktik kombiniert Stealth und Präzision.

Schauen Sie sich das folgende Video an, um einen detaillierten Einblick in das Chaos und die Spannung von Jumptown zu erhalten. Das Video zeigt die intensive Action und die taktischen Kämpfe, die bei Jumptown stattfinden. Spieler müssen sich auf feindliche Angriffe vorbereiten und ihre Strategien anpassen, um die wertvollen Drogenpakete erfolgreich zu sichern und abzutransportieren.

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PVP bei den neuen Distribution Centern in Star Citizen

Mit der Einführung der neuen Distribution Center in Star Citizen haben sich weitere spannende Möglichkeiten für PVP-Kämpfe ergeben. Diese Zentren sind Knotenpunkte für Handel und Versorgung, die oft sowohl von NPC-Gangs als auch von Spielern frequentiert werden. Eine besondere Herausforderung und Spannung entsteht dadurch, dass im FPS-Modus (First-Person-Shooter-Modus) keine Marker angezeigt werden, die einen Gegner als Spieler oder NPC identifizieren.

Besonders heikel wird es in den Distribution Centern, die von NPC-Gangs übernommen wurden. Hier treffen Spieler mit Bounty Hunting oder Mercenary Missionen aufeinander, was zu intensiven Gefechten führen kann. Die Unsicherheit, ob ein Gegner ein menschlicher Spieler oder ein computergesteuerter Charakter ist, erhöht die Spannung und erfordert schnelles und taktisches Denken.

In der Zukunft sollen diese Zentren noch dynamischer und gefährlicher werden. Geplant sind Missionen, bei denen eine Gruppe etwas stehlen will und alle anwesenden Spieler den Auftrag erhalten, diese Gruppe aufzuhalten. Dies wird die Zusammenarbeit und Konkurrenz unter den Spielern weiter anheizen und die Distribution Center zu einem Brennpunkt für PVP-Aktivitäten machen. Diese Entwicklungen versprechen, die Spielwelt von Star Citizen noch lebendiger und herausfordernder zu gestalten.

Erfahren Sie hier, welche weiteren Neuerungen der Star Citizen Patch 3.23 neben den Distribution Centern mit sich bringt.

Eines der neuen Distribution Centers in Star Citizen. Diese Zentren sind oft Schauplatz intensiver PVP-Kämpfe, insbesondere wenn sie von NPC-Gangs übernommen wurden.
Eines der neuen Distribution Centers in Star Citizen. Diese Zentren sind oft Schauplatz intensiver PVP-Kämpfe, insbesondere wenn sie von NPC-Gangs übernommen wurden.

Arena Commander und PVP-Events

Für Spieler, die PVP ohne Risiko ausprobieren möchten, bietet der Arena Commander verschiedene Spielmodi. Hier können Spieler in FPS-Schießereien oder Weltraumschlachten gegeneinander antreten. Zusätzlich organisieren viele Spielergruppen PVP-Events wie „Verse at War“ oder „DOLUS Goldrush“, bei denen große Teams in Turnieren gegeneinander kämpfen.

Griefing und andere Grenzgänger in Star Citizen

Griefing, also das absichtliche Stören und Belästigen anderer Spieler, ist ein bekanntes Problem in vielen Online-Spielen, und Star Citizen bildet da keine Ausnahme. Griefer nutzen verschiedene Taktiken, um das Spielerlebnis anderer zu beeinträchtigen. Dazu gehören ständiges Verfolgen und Angreifen, Blockieren von Hangars, um den Start oder die Landung zu verhindern, oder das absichtliche Zerstören von Schiffen ohne ersichtlichen Grund.

Während PVP ein integraler Bestandteil von Star Citizen ist, unterscheiden sich legitime Kampfhandlungen von Griefing durch das Ziel und die Absicht dahinter. Während PVP auf Herausforderungen und Wettbewerb basiert, zielt Griefing darauf ab, anderen den Spaß am Spiel zu verderben.

CIG hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Griefing zu bekämpfen. Dazu gehören Strafmechaniken wie das CrimeStat-System, das Vergehen von Spielern verfolgt und je nach Schweregrad Strafen verhängt, und die Verhaftung durch Sicherheitskräfte. Vergehen können von kleineren Strafzahlungen bis hin zu Gefängnisstrafen reichen. Schwere Vergehen erfordern, dass der Spieler Zeit im Gefängnis absitzt, während kleinere Vergehen auch mit Ingame-Währung beglichen werden können. Zudem können verdächtige Spieler gemeldet werden, und die Fälle werden dann individuell geprüft und entsprechende Maßnahmen ergriffen.

Link zu Rules of Conduct von Star Citizen.
Link zum Reporting von Griefern

Der PVP/PVE-Slider: Wunsch und Wirklichkeit

Einige Spieler wünschen sich eine Möglichkeit, Star Citizen ohne das Risiko von PVP-Angriffen zu spielen. Obwohl es in der Vergangenheit Diskussionen darüber gab, gibt es derzeit keine konkreten Pläne von CIG, eine solche Funktion einzuführen. Angesichts der dynamischen und offenen Natur des Spiels scheint ein PVP/PVE-Slider unwahrscheinlich.

Fazit

PVP in Star Citizen ist ein komplexes und spannendes Thema, das das Spielerlebnis erheblich bereichert. Ob als Kopfgeldjäger, Pirat oder Sicherheitsdienstleister – die Möglichkeiten sind vielfältig. Die offene Welt und die dynamischen Events machen Star Citizen zu einem einzigartigen Erlebnis, bei dem jede Handlung Konsequenzen hat. Diese Konsequenzen sind aktuell jedoch noch überschaubar. Verliert man sein Raumschiff, weil es abgeschossen wird, kann man es an jeder Raumstation gegen eine kurze Wartezeit, die mit Ingame-Währung übersprungen werden kann, wiederherstellen. Der Tod hat auch keine dauerhaften Auswirkungen auf den Spieler. Lediglich die Ausrüstung, die der Spieler in seinem Schiff geladen hatte oder am Körper trug, einschließlich Waffen und Rüstung, geht verloren.

PVP spaltet die Gemüter, lässt den Puls höher schlagen, bringt Spannung und ermöglicht es, das Spiel in all seinen Facetten zu erleben. Diese Dynamik und Unvorhersehbarkeit machen Star Citizen zu einem unvergesslichen Abenteuer im Weltraum.