Star Wars Jedi: Survivor – Test

    star wars jedi survivor

     

    May the 4th be with you! Heute ist der Star Wars Feiertag und was gibt es Besseres, als pünktlich dazu unseren Test zu Star Wars Jedi: Survivor zu veröffentlichen?

    Cal Kestis führt in Star Wars Jedi: Survivor erneut sein Lichtschwert gegen die Mächte des Imperium. Die Fußstapfen von Teil 1 sind groß und trotzdem schafft es Star Wars Jedi: Survivor, alles vorhandene sogar noch ein Stück besser zu machen. Hier im Test erfahrt ihr alle Details zum Spiel!

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    Für diesen Test spielten wir Star Wars Jedi: Survivor auf Playstation 5

     

    Dunkle Zeiten

    Mittlerweile weiß auch der letzte Imperiale, dass nicht alle Jedi durch die Order 66 ausgelöscht wurden. Cal Kestis ist einer von ihnen und steht auf der Fahndungsliste ganz weit oben. Jedi Survivor setzt wenige Jahre nach den Ereignissen von Teil 1 an, Cal ist optisch sichtlich gereift. Gemeinsam mit seinem treuen Droiden-Begleiter BD-1 sucht er eine sichere Zuflucht für ihn und andere überlebende Jedi.

    Doch für den Moment rücken die Chancen auf Ruhe und Frieden in ziemlich weite Ferne. Das Spiel katapultiert uns ohne große Umschweife mitten rein ins Geschehen, in dem Cal gefesselt nach Coruscant gebracht wird. Dort sollen wir einem zwielichtigen Anführer übergeben werden, der sich durch die Auslieferung Cals an Darth Vader dessen Gunst erhofft. Urplötzlich wendet sich das Blatt mit Hilfe von BD-1 und einigen Undercover-Mitgliedern unseres Teams, die sich zu erkennen geben. Dieser erste Abschnitt samt Erkundung, dem Sammeln von Informationen und der anschließenden Flucht nutzt Star Wars Jedi: Survivor als actiongeladenes Tutorial, um mit dem Moveset von Cal wieder vertraut zu werden.

    Glücklicherweise (und auch logischerweise) hat unser Jedi nichts von seinen Künsten verlernt, im Gegenteil. Schnell sind wir wieder vertraut mit Doppelsprüngen, Wandläufen, Lichtschwertangriffen und Paraden. Dabei richtet sich das Tutorial an Neueinsteiger wie alte Jedi-Hasen gleichermaßen: Ihr bekommt alles ausführlich erklärt und könnt jederzeit in den Optionen einzelne Bewegungen und Angriffe samt der später folgenden Kombos, nachschauen. Kurze Videosequenzen, in denen das alles auch noch bildlich dargestellt wird, lassen keine Missverständnisse offen.

    Auf die Story des Spiels gehen wir an dieser Stelle nicht weiter ein. Bereitet euch innerlich auf einen emotionalen Ritt vor, der geprägt ist von Flucht und Verrat. Nicht jeder meint es gut mit euch und hier und da zeigen sich die eigentlichen Motive erst nach und nach.

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    Fünf Kampfstile

    Mit Blick auf das Gameplay kann man ruhigen Gewissens festhalten, dass sich das allermeiste an Teil 1 orientiert. Die Mechaniken sind größtenteils übernommen und wurden hier und da um neue Features ergänzt. Optimize a winning team, sozusagen.

    Ihr dürft nun auf fünf unterschiedliche Arten euer Lichtschwert schwingen. Jeder Kampfstil hat eigene Vor- und Nachteile was die offensiven und defensiven Fähigkeiten anbelangt.

    • Einhändig
      Der einhändige Stil ist der bekannteste von allen und war bereits in Fallen Order der Standard-Stil. Dieser ausgewogene Stil steht euch direkt zum Start zur Verfügung und ist in allen Belangen der ausgeglichenste. Am Besten nutzt ihr ihn im Kampf gegen nur wenige Feinde.
    • Doppelklinge
      Spätestens seit Darth Maul ist die Doppelklinge gefürchtet. Auch dieser Stil steht euch direkt offen, er ist allerdings etwas träger als die Einzelklinge und macht auch weniger Schaden bei einzelnen Gegnern. Nutzt diesen Kampfstil daher bei Gruppen oder dann, wenn ihr es etwas defensiver angehen wollt.
    • Zwei Klingen
      Im Vorgänger durften wir diese Kampftechnik nur als Special nutzen, in Star Wars Jedi: Survivor ist es nun ein ganz eigener Stil geworden. Mit zwei Klingen teilt ihr massiven Schaden aus, seid dafür in defensiven Bewegungen allerdings sehr verwundbar. Ein sehr offensiv ausgerichteter Stil, den ihr früh im Spiel freischaltet.
    • Crossguard
      Eine einzelne Klinge mit Parierstangen, Kylo Ren lässt herzlich grüßen. Der Kampf erinnert an das Führen eines Zweihänders, ist also recht langsam, aber dafür sehr stark. Im Einzelduell gegen (Zwischen)Bosse ist dieser Stil ziemlich brauchbar, da ihr die gegnerische Panzerung mühelos bezwingt. Wird erst im Laufe des Spiels freigeschaltet.
    • Lichtschwert und Blaster
      Die Kombination aus Blaster und Schwert ist ein toller Allrounder für Nah- und Fernkampf gleichermaßen. Ein von uns bevorzugter Kampfstil, der viele Möglichkeiten offen lässt, obwohl Jedi bekanntlich nicht viel mit Blastern anfangen können. Auch diesen Stil müsst ihr erst freispielen.

    Jeder einzelne Stil besitzt einen eigenen Talentbaum, den ihr mit gesammelten XP in gewohnter Weise offenlegt. Früher oder später müsst ihr euch zwangsweise auf einen bzw. zwei Stile spezialisieren, da ihr nicht alle Talente freispielen könnt. Im eigentlichen Spiel könnt ihr zwei Stile jederzeit direkt ansteuern und ihr wechselt on the fly euren Kampfstyle. Die verbleibenden drei könnt ihr nicht direkt wählen, sondern müsst sie im Menü auf eine der beiden Auswahlleisten legen.

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    Knackige Kämpfe

    Zum Spielbeginn stehen euch fünf Schweregrade zur Wahl. Schon auf dem mittleren Standardgrad werdet ihr schnell feststellen, dass es die Kämpfe in sich haben. Schon im Vorfeld wurde deutlich, dass Star Wars Jedi: Survivor die Richtung eines Souls-Like einschlagen wird. In den zahlreichen Fights gegen Gruppen oder mächtige Elites wird schnell klar, was es damit auf sich hat. Nur wenige Stim-Packs stehen euch zur Verfügung, anfangs sogar nur zwei. Entsprechend solltet ihr die Kämpfe angehen, nämlich nicht blind vom Hass durchströmt – um im Star Wars Jargon zu bleiben.

    Quer durch die Level und Spielwelten verteilt stoßt ihr auf die bekannten Meditationsplätze. Nutzt sie als Speicher- und Heilpunkt, allerdings resetten sie auch die Gegner wieder. Ebenso könnt ihr hier die zwischenzeitlich erworbenen Fähigkeitspunkte in euren Talentbäumen verteilen. Seid ihr mit den bisher ausgegebenen Punkten unzufrieden, dürft ihr sie auch wieder komplett resetten. Was in Anbetracht der Tatsache, dass ihr neue Kampfstile erlernt, auch sinnvoll ist.

    Gleiches gilt natürlich für alle Macht-Fähigkeiten, die Cal nutzen darf. Während ihr anfangs einzelne Sturmtruppen von Plattformen per Force Push schubst, zieht ihr sie später zu euch ran und durchbohrt sie mit der gleißenden Klinge. Oder ihr lasst diese stilecht wirbeln und zerlegt Standardfeinde fast schon im Vorbeigehen.

    Egal, ob ihr die Macht nutzt oder auf das Lichtschwert setzt: In jedem Fall muss immer zuerst die Ausdauer der Feinde runtergeprügelt werden. Setzt dann mit Schwüngen und Hieben nach und vollendet euer Werk mit stylishen Finishern. Grundsätzlich ist eine eher passive Herangehensweise an Feinde immer ein Mittel der Wahl. Ihr werdet häufig punktgenau kontern müssen, um nicht in Windeseile in den roten HP-Bereich zu rutschen. Auch bei den offensiven Kampfstilen solltet ihr zunächst den ersten Angriff abwarten und kontern. Nur bei Gegnergruppen macht es Sinn, sich auf einen ahnungslosen Trooper zu stürzen und diesen dann einzeln fix zu eliminieren.

    Für den Test haben wir alle Kampfstile auf unterschiedlichen Schweregraden ausprobiert. Und obwohl ihr eure eigene Kombination herausfinden sollt, können wir euch ruhigen Gewissens sagen, dass alle Fights rundum viel Spaß machen. Mitunter lohnt es sich sogar, mal in andere Stile reinzuschauen und damit zu experimentieren. Wer also gerne flink und quirlig kämpft, darf sich auch mal die Parierklinge geben. Ihr werdet feststellen, dass sich dadurch ganz neue Optionen öffnen und Kämpfe nochmals einen eigenen Peak finden. Da die Gegner eurer würdig sind erwarten euch spannende Kämpfe, von denen jeder einzelne lohnend ist.

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    Die Spielwelt

    Möchte man den heimlichen Star von Star Wars Jedi: Survivor küren, dann würde die Gestaltung der Spielwelt mit hoher Wahrscheinlichkeit den Preis einheimsen. Auch hier lohnt es sich wieder den Vergleich zum Vorgänger zu ziehen. Nehmt Teil 1 und stellt euch alles weitläufiger und deutlich größer vor. Voilà, schon habt ihr eine Vorstellung dessen, was euch Survivor bietet. Große Panoramen, ungewöhnliche Kreaturen, Details noch und nöcher versprühen den typischen Star Wars Charme aus jeder Pore.

    Coruscant als Startgebiet ist dabei noch das gradlinigste, was euch im Spiel erwartet. Im Hinblick auf dessen Wesen, nämlich als Einstieg und Tutorial zu dienen, ist das auch sinnvoll. Seid ihr dem Zentrum des Universums entkommen, dann werdet ihr die Öffnung der Spielwelt mit einem kleinen „Wow!“ begleiten. Ihr könnt in jeder der folgenden Locations Stunde um Stunde rein mit der Erkundung verbringen. Das Großartige dabei ist, dass ihr 1. dazu niemals gezwungen werdet und sie euch 2. aber in allen Belangen forwärts bringen. In Grinding verfällt Jedi: Survivor dabei zu keinem Zeitpunkt, obwohl es wirklich eine Menge Loot zu entdecken gibt. Hier ein paar hübsche neue Bärte, dort ein neuer Griff für das Lichtschwert, sowas eben. Ob solche kosmetischen Sammelitems einen tieferen Sinn für euch dabei ergeben, sei mal dahin gestellt.

    Wichtig für uns ist, dass nichts abseits der Hauptstory aufgesetzt oder gar gezwungen wird. Es passiert einfach, wenn ihr irgendwo eine Abzweigung findet und schwupps seid ihr nach einer Stunde der Erkundung dann wieder auf dem roten Pfad der Kampagne gelandet. Bei vielen Verstecken gaben sich die Entwickler Mühe, diese nett zu verstecken und uns Finder dafür zu entlohnen.

    Durch neue Fähigkeiten, die sich Cal im Laufe des Abenteuers aneignet, öffnen sich schrittweise auch immer wieder neue Wege für euch. Das Ganze funktioniert allerdings ohne zu viel Backtracking, ist so gesehen ein Stück weit der Geist eines Metroidvania. Das clever genutzte System lässt euch dann mit den neuen Skills wunderbar experimentieren, lädt euch in herausfordernden Kämpfen mit neuen Zwischenbossen ein und expandiert in alle drei Dimensionen – wunderbar!

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    Technik

    Mit Sicherheit habt ihr auf social media oder woanders schon gelesen, dass Star Wars Jedi: Survivor beim Start mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. EA hat schnell reagiert und nachgebessert. Ein recht großer Patch wurde mittlerweile released und soll Abhilfe schaffen, wie man per Twitter bekannt gab.

    Auf der Playstation 5 hatten wir ohne diesen Patch regelmäßige Tearing Effekte. Diese zogen sich durch das komplette Abenteuer hindurch und zeigten sich beim Performance- und Qualitätsmodus gleichermaßen. Zum Glück sind sie nun Geschichte und das Bild läuft sichtlich klarer bzw. schärfer.

    Dennoch kommt die Konsole mit Jedi: Survivor an ihre Grenzen. Im Qualitätsmodus steigt die Bildqualität auf 4K, während die Bildrate bei rund 30 festgesetzt ist. So zumindest in der Theorie, in der Praxis wurden diese Werte nicht immer erreicht. Selbst im Performancemodus mit 1440p und 60 Frames merkt man immer mal wieder einen Einbruch der Bildwiederholrate. Wir sind zwar weit weg von 30 Frames oder gar darunter, aber so wirklich sauber ist das finale Produkt noch immer nicht. Zumal wir in diesem Modus sichtbare Qualitätseinbußen hinnehmen müssen, so gesehen fehlt hier einfach die Stimmigkeit.

    Den Soundtrack und die Effekte kann man mit einem Wort beschreiben: Großartig! Die dynamische Hintergrundmusik steht der Filmmusik kaum nach und es ist die pure Freude, mit surrenden Lichtschwertern den Stormtroopern und das virtuelle Licht auszuknipsen.

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    Fazit

    Star Wars Jedi: Survivor packt die Erfolgsformel des Vorgängers in ein neues Gewand und mixt hier und da ein paar neue Zutaten hinzu.

    Dabei löst sich das Spiel inhaltlich in weiten Teilen vom ganz großen Konzept des Kampfes gegen das Imperium und zeigt, dass es abseits dessen auch noch einiges zu tun gibt in diesen unendlichen Welten. Und die Skills, die Cal nun auf dem Kasten hat, sind dafür höchst dienlich. Jedi: Survivor bietet nämlich dadurch nicht nur einen emotionalen Ritt, sondern mixt Souls-Like mit Assassin’s Creed, Tomb Raider und Uncharted auf seine beste Art.

    Die semi-offene Spielwelt bietet tolle Möglichkeiten zur Exploration und macht jeden Ausflug schlussendlich lohnenswert. Seitenmissionen bekommen einen Sinn und alles wird wunderbar in einen Gesamtkontext verpackt.

    Sofern Respawn und EA die technischen Probleme auf allen Plattformen beseitigt bekommen, kann man Star Wars Jedi: Survivor nur wärmstens empfehlen – nicht nur Star Wars Fans!

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur