Monster Hunter Rise (PS5) – Test/Review

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    Monster Hunter Rise findet nun auch endlichen seinen Weg auf die großen Konsolen. Nach dem Release für die Nintendo Switch 2021 und dem Release der PC-Version im Januar 2022 folgen jetzt schließlich die Versionen für die PlayStation 4, PlayStation 5, die Xbox One und die Xbox Series X|S. Die PC-Version (zum Test) hatten wir bereits letztes Jahr im Test, nun schauen wir uns die Version für die PlayStation 5 an.

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    Happy Hunting!

    Die Monster-Hunter-Videospielreihe gibt es nunmehr seit 19 Jahren (in Europa seit 18 Jahren). In all den Jahren wurden die Möglichkeiten im Spiel immer weiter ausgebaut, aber das Kernelement ist immer gleich geblieben, die Jagd auf die unterschiedlichsten Monster. Mit zunehmendem Fortschritt werden diese immer größer, gefährlicher und schwieriger zu besiegen, vom kleinen Wildschwein bis hin zum großen Drachen ist hier alles anzutreffen. Dabei ist die Spielwelt stark von asiatischer Architektur und Kunst geprägt. Es weist aber insbesondere bei den Waffen auch einen großen Anime-Einfluss auf, denn viele hiervon sind für einen realen Einsatz viel zu groß dimensioniert.

    In Monster Hunter Rise sind der Single- und Multiplayer-Modus nahtlos ineinander kombiniert. Der Unterschied liegt hier in der Art der Quests. Die Dorf-Quests bilden die Single-Player-Storyline, die Stätten-Quests hingegen lassen sich alleine oder zusammen in einer Gruppe von bis zu vier Jägern spielen. Gemein ist allen Quests, dass wir währenddessen in der Landschaft und von den Monstern Gegenstände sammeln. Weitere Materialien, Gold und weitere Belohnungen erhalten wir für den Quest-Abschluss. Die Quests haben ein Zeitlimit von 50 Minuten, dauern aber teilweise nur einen Bruchteil dessen. So bleibt genug Zeit, um die Landschaft zu erkunden, Materialien zu sammeln und sich eine passende Taktik bereitzulegen. Leider kann man während einer Quest nicht speichern, also sollte man immer ausreichend Zeit einplanen. In der Regel bestreiten wir an einem Ort mehrere Jäger-Quests. Darüber hinaus gibt es auch noch weitere Aufgaben, die wir im Dort erledigen können/müssen. Das Dorf fungiert so mit als eine Art Hub, von dem aus wir zu unseren Aufträgen starten und nach deren Abschluss wieder hin zurückkehren.

    So oder so ist das Sammeln von Ressourcen und Materialien während der Jagd wichtig, damit wir unser Equipment verbessern oder neue Rüstungen, Tränke und weitere Dinge herstellen können. Das Crafting-System ist besonders in Monster Hunter Rise sehr umfangreich gestaltet, denn wir können nicht nur Equipment für unseren Charakter herstellen und verbessern, auch für unsere Begleiter ist dies möglich. Auf die Begleiter gehen wir noch genauer ein.

    Unsere Begleiter:

    Insgesamt haben wir drei verschiedene Begleiter, die alle unterschiedliche Fähigkeiten aufweisen. Auch unsere Möglichkeiten, mit ihnen zu interagieren oder die Begleiter zu individualisieren, unterscheiden sich.

    Der Palico erinnert stark an den gestiefelten Kater. Denn es ist eine Art Katze, die sich auf zwei Beinen bewegt und mit ihren Vorderpfoten sogar Waffen halten kann. Unseren Palico können wir direkt zu Beginn im Charaktereditor individualisieren. Hier sind Dinge, wie die Fellfarbe, die Musterung, die Ohren, die Augen und noch vieles weitere anpassbar. Darüber hinaus trägt der Palico Rüstung und Waffe und kann uns so tatkräftig im Kampf unterstützen.

    Unser Palamut ist ein besonders großer Hund, den wir sogar auch als Reittier nutzen können. Auch sein Aussehen können wir sehr detailliert anpassen. Darüber hinaus trägt auch der Palamut Equipment, welches wir über das Crafting-System auch weiter individualisieren können. Vom Palamut aus können wir nicht mit unseren Waffen kämpfen, doch auch er unterstützt uns im Kampf.

    Als drittes Tier haben wir noch unseren Kauz, auch hier haben wir Einfluss auf das Aussehen. Der Kauz bringt ein bisschen Interaktion für zwischendurch ins Spiel, denn, wenn wir ihn zu uns gerufen haben, können wir mit ihm etwas interagieren.

    Der Einstieg ins Spiel:

    Die größte Hürde beim Einstieg ins Spiel besteht gewissermaßen darin, sich im Charaktereditor zu entscheiden. Denn hier treffen wir auf eine große Auswahl an Möglichkeiten, unseren Spielcharakter zu individualisieren. Es gibt deutlich mehr Möglichkeiten, als nur die Auswahl aus ein paar unterschiedlichen Gesichtern, denn der Editor geht so weit ins Detail, dass wir sogar die Position der Augenbrauen feinstufig anpassen können.
    Doch nicht nur unser Spielcharakter kann individualisiert werden, auch unsere Begleiter, der Palamut und der Palico verfügen über einen eigenen Charaktereditor. Möchte man alle möglichen Varianten durchprobieren, kann man hier problemlos eine Stunde oder noch länger investieren. Wer hier etwas zügiger durchkommen möchte, kann auch zwischen einigen vorgefertigten Beispielcharakter-Designs wählen.

    Hat man den Charaktereditor bezwungen, geht es an den eigentlichen Start ins Spiel. Hier erhalten wir über Tooltips nach und nach sehr detaillierte Informationen zur Bedeutung der einzelnen Händler, der Kampfmechanik usw. Da man sich diese ganzen Informationen in der Kürze der Zeit kaum merken kann, besteht die Möglichkeit diese über das Menü immer wieder nachzulesen. Neben den ganzen hilfreichen Tooltips wird man durch die Storyline nach und nach zu den verschiedenen Charakteren im Dorf geführt und so in das weitere Gameplay eingeführt. Auch der Schwierigkeitsgrad der Quests beginnt auf einem überschaubaren Niveau und steigert sich nach und nach. Insgesamt ist der Einstieg ins Spiel so sehr niedrigschwellig gestaltet.

    Zur PC- und Switch-Version bietet Cancom eine ausführliche Online-Anleitung.

    Ein gestaffelter Release für die Plattformen:

    Durch den über eine lange Zeit gestaffelten Release für die verschiedenen Plattformen ist natürlich interessant, inwiefern sich die Versionen unterscheiden. Da der Titel initial für die Nintendo Switch erschienen ist, wurde das Spiel dementsprechend natürlich für das typische Konsolen-Gameplay mit Controllern entwickelt. Somit fühlt sich das Gameplay auch auf der PlayStation 5 insgesamt sehr harmonisch an, auch wenn manche Tastenbelegungen gewöhnungsbedürftig erscheinen. Auch in unserem vergangenen Test der PC-Version im letzten Jahr war dies auffällig, denn hier merkte man deutlich, dass das Gameplay auf Controller ausgerichtet wurde und nicht auf Tastatur und Maus.

    Mit Blick auf die Optik kommt Monster Hunter Rise sehr der Comic-Look zugute. Denn, auch wenn die Landschaften wirklich sehr schön gestaltet und auch der gesamte Look wirklich gelungen ist, fällt dennoch auf, dass die Grafik nicht auf dem Niveau der Next-Gen-Konsolen liegt. Der Effekt zeigt sich im Detailgrad von Texturen, aber auch in der gesamten Wasserdarstellung.

    Steuerung und Gameplay:

    Auf einige Details zur Steuerung waren wir im vorherigen Abschnitt bereits eingegangen. Insgesamt haben wir hier also eine klassische Rollenspiel-Steuerung mittels Controller. Als Besonderheit fällt hierbei jedoch auf, dass Menüs grundsätzlich über das Steuerkreuz bedient werden und nicht, wie sonst üblich, über den linken Stick. Dies kommt vermutlich dadurch, dass das Spiel nicht pausiert, wenn wir im Menü unterwegs sind. Was in den Grundeinstellungen des Spiels zunächst fehlt, ist ein Anvisieren einzelner Gegner. Grade in schnellen Kämpfen mit beweglichen Monstern kann man sonst sehr schnell den Überblick verlieren, wenn die Kamera nicht dem Gegner folgt. Ansonsten gehen viele unserer Angriffe ins Leere.

    Sehr schöne Gameplay-Elemente ergeben sich auch durch unsere Begleiter. So können wir unseren Palamut als Reittier nutzen, das Aufsitzen erfolgt dabei wunderbar intuitiv durch gedrückt halten der Kreis-Taste. Sehr interaktiv ist auch unser Kauz, wir können ihn zu zielen schicken, aber auch mit ihm spielen.

    Grafik und Sound:

    Das Grafikdesgin und die -gestaltung sind natürlich stark von japanischen Einflüssen geprägt und geben dem Spiel einen gewissen Anime-/Comic-Look. Die Landschaften sind detailliert gestaltet, allerdings liegen viele Texturen nicht in dem Bereich, den man von aktuellen PlayStation-5-Titeln gewohnt ist. Auch die Wassereffekte sehen zwar aus der Distanz realistisch aus, was jedoch verloren geht, sobald man durch das Wasser hindurchläuft. Wie bereits weiter oben erwähnt, ist dies sicherlich auf die ursprüngliche Entwicklung für die Nintendo Switch zurückzuführen.

    Akustisch ist das Spiel natürlich auch auf den „großen“ Konsolen wunderbar in Szene gesetzt. Besonders die Hintergrundmusik im Dorf ergänzt das liebevolle Setting akustisch und lässt einen wunderbar ins Spiel eintauchen. Auf der Jagd gibt es passend dazu besonders energiegeladene, die Spannung steigernde Musik.

    Mit Blick auf die Performance konnten wir auf der PlayStation 5 keine Probleme feststellen. Das Spiel lief stets flüssig ohne Grafikfehler oder sonstige Hänger. Redaktionsintern hatten wir hier auf der Xbox One X jedoch ein paar Probleme. Hier kam es zu Freezes, verzögerter Reaktion auf Controller-Eingaben und auch Probleme beim Questbeitritt.

    Fazit:

    Auch auf den „großen“ Konsolen macht Monster Hunter Rise eine insgesamt gute Figur. Die grafischen Schwächen im Vergleich mit anderen aktuellen Titeln gleicht der Anime-/Comic-Look gut aus. Mit Blick auf die Spielmechanik gibt es nichts neues, hier ist soweit alles bekannt und erprobt und dank vieler Zusatzinhalte kann man ausführlich auf die Jagd gehen. Die Steuerung ist stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig, aber über die Optionen hat man hier viele Möglichkeiten der Anpassung und Individualisierung, sodass hier eigentlich jeder die passende Konfiguration finden sollte. Wer Monster Hunter Rise also bislang noch nicht auf dem PC oder der Nintendo Switch gespielt hat, findet hier ein umfangreiches Spiel, das sich dank der Jagd-Struktur auch gut für kürzere Spielrunden eignet.

    Die PS5-Version von Monster Hunter Rise wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.