Like a Dragon: Infinite Wealth – Test / Review

    Like a Dragon Infinite Wealth_Review zum Rollenspiel Giganten

    Auf in den Strandurlaub! Mit „Like a Dragon: Infinite Wealth” wagt sich das Ryu Ga Gotoku Studio zu neuen Ufern. Das Setting wechselt von Japan in die hawaiianische Stadt Honolulu. Wir haben den neusten Ableger angespielt und verraten euch wie gut sich „Infinite Wealth“ spielt, was Spieler alles erleben können und außerdem, wie packend die Geschichte ist.

    Story: Auf ins Inselparadies

    Die Geschichte von „Like a Dragon: Infinite Wealth“ führt die Geschichte von „Yakuza: Like a Dragon“ rund um Ichiban Kasuga fort und verknüpft diese ferner mit der von Yakuza Langzeitprotagonist Kiryu Kazuma. Die Story beginnt in Yokohama. Nach der Auflösung der beiden Großfamilien des Tojo-Clans und der Omi-Allianz gehen Ichiban und seine Freunde einem normalen Leben nach.

    Ichiban arbeitet in einer Arbeitsvermittlung und hat sich auf die Fahne geschrieben, ehemaligen Yakuza wieder auf die Beine zu helfen und sie außerdem zurück auf den richtigen Pfad zu führen. Ganz ausgelöscht sind die Yakuza jedoch nicht, denn im Stadtteil Ijincho regiert nun der Seiryu-Clan. Als Kasuga und seine Freunde diesen konfrontieren, erfahren Sie, dass dessen Mutter noch am Leben ist – und zwar auf Hawaii.

    Kurzerhand bricht Ichiban auf, um nach ihr zu suchen. Auf Hawaii angekommen trifft er auf den Drachen von Dojima, Kiryu Kazuma, welcher seine ganz eigenen Interessen auf der Insel verfolgt. Was folgt ist ein Abenteuer mit vielen Wendungen und Twists, welches wir an dieser Stelle nicht weiter spoilern wollen.

    Fans der Serie können sich jedoch auf den gewohnt abgedrehten Yakuza Humor freuen. Insgesamt beschäftigt die Story ihre Spieler rund 50 Stunden. Wer jedoch auch die Nebenmissionen und den Extra-Content erledigen möchte, sollte 60 bis 80 Stunden einplanen.

    Insgesamt ist die Story sehr gut geschrieben und sowohl spannend als auch humorvoll erzählt. Besonders Protagonist Ichiban Kasuga wächst einem rasch ans Herz. Vorwissen ist übrigens nicht zwangsläufig von Nöten, da die wichtigsten Ereignisse der Yakuza-Saga in kurzen Rückblenden und Erzählungen wiedergegeben werden.

    Gameplay

    Wie auch schon der direkte Vorgänger „Yakuza: Like a Dragon“ setzt auch „Like a Dragon: Infinite Wealth“ auf ein rundenbasiertes Kampfsystem. Jedoch wurden die Mechaniken stellenweise deutlich überarbeitet und verfeinert.

    Der Reihe nach kommen Ichiban, Kiryu und Co. aber auch die Gegner zum Zug. Innerhalb seines Zuges kann der Spieler bei jeder Figur entscheiden, ob sie einen Grundangriff machen, einen Skill einsetzen, einen Gegenstand nutzen oder einen Angriff blocken soll. Jeder Charakter verfügt dabei über eine Klasse mit eigenen Skills.

    Ichiban startet etwa als Held uns setzt wie auch schon im Vorgänger auf wuchtige Angriffe mit einem Baseballschläger. Darüber hinaus kann er auch Gruppeneffekte aktivieren, die etwa die Verteidigung erhöhen. Charakter und Klasse werden getrennt voneinander gelevelt.

    Am Ende eines jeden erfolgreich abgeschlossenen Kampfes erhalten Spieler eine Ergebnis-Übersicht, die die erhaltene Erfahrung für den Charakter sowie seinen Job-Rang, Ichibans Bindungspunkte zu seien Partymitgliedern, sowie erhaltenes Geld und Items anzeigt.

    Weiter

    Im laufe des Spiels können die Charaktere weitere Klassen freischalten und sogar einige Skills der alten Klasse übernehmen. Was für eine schier unendliche Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten sorgt.

    Waffen lassen sich außerdem aufgeleveln und verbessern. Dazu werden jedoch Ressourcen benötigt, die man etwa bei Händlern erwerben d außerdem in der Welt finden kann. Diese „verstecken“ sich etwa in den Aktenkoffern, die überall in der Welt verteilt sind. Alternativ kann Ichiban aber auch Müllcontainer durchsuchen oder die Gegenständen an bestimmten Stellen einfach von der Straße aufsammeln.

    Wie bereits erwähnt kann Ichiban nach erfolgreichen Kämpfen, aber auch während den Spaziergängen durch die Welt, eine Bindung zu seinen Partymitgliedern aufbauen. Das schaltet nicht nur weitere Dialoge frei, sondern erlaubt ab gewissen Level-Meilensteinen auch den Zugriff auf mächtige Fähigkeiten und die Maximierung von kampfspezifischen Boni. Zum Beispiel kann Ichiban gemeinsam mit Kiryu einen mächtigen Tag-Team-Angriff ausführen, der nicht nur ordentlich schaden austeilt, sondern die Gegner auch zurück wirft.

    Like a Dragon Infinite Wealth Review: Alle infos zum Rollenspiel giganten
    Tag-Team-Angriffe teilen ordentlich Schaden aus.

    Sind die Kämpfe zu schwer können Spieler gegen ingame Dollar sogenannte „Poundmates“ anrufen. Dabei handelt es sich, um besonders starke Kämpfer, die Spieler in den Kämpfen eigenständig unterstützen.

    Nebenbei

    Abseits der Hauptstory und der Kämpfe gibt es Serientypisch wieder zahlreiche Nebenaktivitäten, denen Ichiban und seine Freunde nachgehen können. Diese sind stellenweise sehr abgedreht, machen aber alle sehr viel Spaß, wie etwa die Essensauslieferungen. Hier schwingt sich Ichiban aufs Rad und muss Fast Food von der Straße aufsammeln und diese an hungrige Gäste verteilen.

    Bei jedem Run gibt es eine bestimmte Quote, die es zu erreichen gilt, diese füllt man schneller, indem man waghalsige Stunts auf seinen Liefertouren vollführt. Darunter etwa Backflips über entgegenkommende Autos oder ein Sprung per Sprungfeder über das höchste Gebäude der Stadt, nur um dann sicher am Strand zu landen und seine Auslieferungen weiterzuführen.

    Liefert als Ichiban leckeres Essen aus vollführt dabei waghalsige Stunts

    Ein weiteres Highlight während unseres Spieldurchlaufes war „Sicko snap“. Der Name erinnert nicht grundlos an das Spiel mit den kleinen Taschenmonstern. Doch statt niedlichen Tierchen müssen Spieler Perverse fotografieren. Dazu müssen Spieler eine Tour mit dem örtlichen Bus nehmen und dabei Männer fotografieren, die in Schmetterlingsmaske und knappem Höschen fragwürdige Posen innerhalb der Stadt einnehmen. Je besser man diese ablichtet, desto mehr Punkte erhält man. Sowohl bei den Liefertouren als auch bei „Sicko snap“ erhält man ferner bei jedem Abschluss eine Sonderwährung, die man gegen nützliche Items, Ausrüstung oder Musik eintauschen kann.

    Wer es etwas gesetzter mag, kann wie auch schon im Vorgänger „Yakuza: Like a Dragon“ eine Berufsschule besuchen. Hier können Spieler Prüfungen in bestimmten Kategorien ablegen und so etwa mehr über Hawaii und seine Kultur lernen. Die Prüfungen kosten jedoch Geld, also habt immer euren Kontostand im Auge damit Kasuga nicht pleite geht.

    Ichiban entdeckt das Internet

    Neu ist das Feature „Aloha Links“ ein soziales Netzwerk, welches Spieler durch eine Nebenmission erhalten. Durch die Mission geleitet werden wir von der japanisch-amerikanischen Streamerin „KSon“ – die bereits in „Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name“ einen Gastauftritt als Hostess hatte.

    Diese installiert beim ersten Treffen kurzerhand die App auf unserem Smartphone und schickt uns aus in die Welt mit dem Ziel so viele Freunde wie möglich zu finden. Das geht zum einen indem wir markierte Personen auf der Straße einfach grüßen oder indem wir ihnen Items geben, bei ihnen einkaufen oder sie vor Schlägern retten.

    Haben wir hier gewisse Meilensteine erreicht geht die Quest weiter. Doch auch bei „Aloha Links“ kommt der typische „Yakuza“-Humor nicht zu kurz, denn zu unseren möglichen Freunden gehören auch Hunde, Katzen oder Kühe.

    Und mehr…

    Auch beim Dating steht unser Smartphone im Fokus. Statt des serientypischen Hostessenclubs, registriert sich Ichiban diesmal auf einer Dating-Plattform. Hier können wir mit Personen chatten und uns zu einem Date verabreden. Ähnlich wie schon bei den Hostessenclubs können Spieler auch hier bei Erfolg kurze Bilder und Clips freischalten.
    Auch hier erwarten den Spieler kleinere Gastauftritte, wie etwa die Cosplayerin Sophie aka Peachymilk. Die dürfte dem ein oder anderem schon als Bodydouble von Ashley aus dem Resident Evil 4 Remake bekannt sein.

    Neben skurrilen Minigames und Social-Media Apps, können sich Serienfans außerdem auf die Klassiker wie Karaoke oder einen Arcade freuen. In den Spielehallen Yokohamas und Honolulus können wieder zahlreiche SEGA-Klassiker, wie „Virtua Fighter“ gezockt werden.
    Insgesamt liefert „Like a Dragon: Infinite Wealth” spielerisch ein gewaltiges Paket, indem man sich über Stunden verlieren kann. Jedes Minispiel macht Spaß und ist komplett optional. Wer also keine Lust auf abgedrehte Spiele oder SEGA-Klassiker hat, der kann sich voll auf die Hauptgeschichte konzentrieren.

    Welt

    Wie schon in den anderen Ablegern der Yakuza-Serie können wir die Stadtteile von Yokohama oder Honolulu von Beginn an fast komplett frei erkunden. Darüber hinaus werden Spieler im Laufe der Geschichte auch weitere bekannte Orte der „Yakuza“-Serie besuchen können, welche wollen wir an dieser Stelle allerdings nicht verraten.

    Auf den Straßen Honolulus tummeln sich zahlreiche Menschen, sonnen sich am Strand oder baden im Meer. Es gibt verschiedene Essensstände und Geschäfte, welche alle tatsächlichen Orten nachempfunden sind. Die Supermarktkette „ABC-Stores“, die man beispielsweise immer wieder in „Infinite Wealth“ finden kann, basiert auf der tatsächlich existierenden gleichnamigen hawaiianischen Supermarktkette. Die Entwickler sind zahlreiche Kollaborationen und Partnerschaften eingegangen, um Honolulu so realistisch wie möglich zu präsentieren.


    Auch wenn sich die Charaktermodelle hier oft wiederholen, wirkt das Ganze nie eintönig. Zusammengefasst erzeugt „Infinite Wealth“ ein stimmiges und glaubwürdiges Bild. Es macht Spaß die Städte zu erkunden und neue Läden oder Nebenquests zu finden.

    Technik

    Das User Interface (UI) ist minimal und übersichtlich gehalten. Während der Erkundung der Welt, finden Spieler an der linken unteren Ecke eine Minimap, wo Gegner, Aktivitäten und Sammelgegenstände angezeigt werden.

    Daneben ist der Musikplayer. Am rechten unteren Bildschirmrand finden sich hingegen die Icons der Partymitglieder inklusive deren Level, Lebens und „Magieleiste“. Während des Kampfes weicht die Minimap einem Aktionsmenü. Hier können Spieler zwischen „Angriff“, „Deckung“, „Skills“ und „Etc.“ wählen und ihre Aktionen ausführen.

    „Like a Dragon Infinite Wealth“ hat sehr moderate Systemanforderungen. Wer die die neusten Abenteuer von Ichiban und Kazuma erleben möchte, sollte auf dem PC folgendes mitbringen:

    Minimale Systemanforderungen

    • Betriebssystem: Windows 10 1903 (OS Build 18362)
    • Prozessor: AMD Ryzen 3 1200 (3,1 GHz), Intel Core i5-3470 (3,2 GHz)
    • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 460 (4GB), NVIDIA GeForce GTX 960 (4GB), Intel Arc A380 (6GB)
    • DirectX: Version 12
    • Speicherplatz: 82 GB verfügbarer Speicherplatz

    Empfohlene Systemanforderung

    • Betriebssystem: Windows 10 1903 (OS Build 18362)
    • Prozessor: AMD Ryzen 5 1600 (3,2 GHz), Intel i7-4790 (3,6 GHz)
    • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 5700 (8GB), NVIDIA GeForce RTX 2060 (6GB), Intel Arc A750 (8GB)
    • DirectX: Version 12
    • Speicherplatz: 82 GB verfügbarer Speicherplatz

    Getestet wurde das Spiel am PC und auf dem Steam Deck. Auch auf Valves kleinen Handheld läuft „Like a Dragon: Infinite Wealth“ absolut problemfrei bei 30 – 40 Fps auf mittleren Einstellungen. Das Spiel wird von Valve als „verifiziert“ eingestuft. „Infinite Wealth“ läuft auf beiden Plattformen rund. Während unseres Tests sind weder auf dem PC noch auf dem Steam Deck Grafik-Bugs, Framerate-Drops oder Abstürze aufgetreten.

    Ton

    Die Dialoge und Zwischensequenzen sind in japanischer und englischer sowie in vereinfachtem chinesisch vertont. Eine deutsche Vertonung existiert nicht, dafür gibt es jedoch entsprechende Untertitel. Im Test haben wir uns für die japanische Tonspur entschieden. Die Synchronsprecher liefern hier allesamt eine sehr solide Arbeit ab und vermitteln die Dialoge glaub- und lebhaft.

    Musikalisch vermittelt „Infinite Wealth“ ein paradiesisches Urlaubsfeeling, während man die Stadt oder den Strand der hawaiianischen Metropole unsicher macht. Während der Kämpfe zieht die Musik an und unterstreicht die Action auf dem Bildschirm. Die Karaoke Tracks könnt Ihr nicht nur im Spiel singen, sondern auch über eine Jukebox oder einen Medienplayer unterwegs hören. Wer also noch nicht genug von Takaya Kurodas (Stimme von Kazuma Kiryu) „Baka Mitai“ hat, kann es sich nun überall anhören.

    Welche Editionen gibt es?

    „Like a Dragon: Infinite Wealth“ bietet drei Editionen an.

    Standard-Edition (69,99€) :
    – Basisspiel

    Digital Edition (84,99€) [Nur digital erhältlich]:
    – Basisspiel
    – „Master Vacation“-Bundle

    Ultimate Edition (109,99€) [Nur digital erhältlich]:
    – Basisspiel
    – „Master Vacation“-Bundle
    – Assorted Outfit Pack
    – Sujimon and Resort Bundle
    – Yakuza CD Collection Set

    Alle DLCs können außerdem separat erworben werden. Die Preise bewegen sich zwischen 1,99€ und 19,99€.

    Spieler können aus drei verschiedenen Editionen wählen.

    Fazit zu „Like a Dragon: Infinite Wealth“

    „Like a Dragon: Infinite Wealth“ ist das bislang ambitionierteste Projekt der Serie. Das Spiel erzählt eine spannende Story, die die Geschichte der beiden Serienprotagonisten Ichiban Kasuga und Kazuma Kiryu zusammenführt.

    Das rundenbasierte Kampfsystem ist einfach zu beherrschen und es macht Spaß verschiedene Klassenkombinationen auszuprobieren. Auch die Areale Yokohama und Honolulu sind liebevoll gestaltet und laden zum Erkunden ein. Die zahlreichen Nebenquests und Aktivitäten runden das Spielerlebnis ab und machen außerdem durch den serientypischen Humor besonders viel Spaß.

    Fans der Serie, kommen bei „Like a Dragon: Infinite Wealth“ auf jeden Fall auf ihre Kosten. Und auch Neulingen wird der Einstieg in das Franchise sehr zugänglich gestaltet. Ganz klare Kaufempfehlung!

    „Like a Dragon: Infinite Wealth” ist seit dem 25. Januar 2024 für PC, PS4, PS5, Xbox One sowie Xbox Series X/S erhältlich.

    Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Trailer für euch:

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    Bildquelle: Ryu Ga Gotoku Studio, Sega

    Wir bedanken uns bei den Ryu Ga Gotoku Studio und Sega für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler ist nicht erfolgt.

    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.