Firefighting Simulator – The Squad – Test/Review

    (Bildquelle: Pressemitteilung Astragon)

    Einmal ein amerikanisches Feuerwehrauto fahren und Brände löschen, für viele durchaus ein typischer Kindheitstraum. Wer sich diesen Traum ohne die Gefahren eines echten Brandes erfüllen möchte, der findet in Firefighting Simulator – The Squad das passende Spiel, um sich zumindest virtuell diesen Traum zu erfüllen. Nach dem PC-Release am 17. November 2020 fand nun etwa zwei Jahre später der Konsolen-Release für Xbox One, Xbox Series X|S, PlayStation 4 und PlayStation 5 statt. Getestet haben wir die Version für die PlayStation 5.

    YouTube

    Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
    Mehr erfahren

    Video laden

    Mehr als nur Feuer löschen:

    In Firefighting Simulator – The Squad geht es um mehr als nur das Löschen von Feuern, auch wenn dies natürlich einen zentralen Teil des Spiels darstellt. Wir können hier einen Einsatz von der Alarmierung bis hin zum erfolgreichen Abschluss erleben. Wie der Spieltitel bereit verrät, steht hier besonders das Squad in Fokus, denn wir widmen uns der Brandbekämpfung in einem 4er-Team. Dabei können unsere drei weiteren Team-Mitglieder entweder KI-gesteuert oder echte Spielende aus aller Welt sein. Im Singleplayer-Modus übernehmen wir dabei die Kontrolle über das Squad und können unsern Team-Mitgliedern mittels diverser Kommandos Anweisung erteilen.

    Die Ausbreitung, das Verhalten und die verursachten Schäden des Feuers versucht das Spiel möglichst realistisch zu simulieren. Dazu zählen auch Rauch, Hitze, Flashover-Effekte und weiteres. Für unsere Einsätze stehen und fünf verschiedene, von Rosenbauer America lizenzierte Feuerwehr-Trucks zur Verfügung. Darunter der TP3 Pumpe und die T-Rex Hydraulik-Plattform. Im Einsatz können wir auch auf diverses Equipment bekannter US-Feuerwehr-Marken zurückgreifen, wie beispielsweise Cairns, MSA G1 SCBA und HAIX.
    Die Spielkulisse bildete eine von der US-Westküste inspirierte, 60 Quadratkilometer große Stadt mit 30 unterschiedlichen Einsatzorten. Jeder Einsatzort bietet spezielle Anforderungen und erlaubt unterschiedliche Wege der Brandbekämpfung, sowohl tagsüber als auch nachts. Für den einfacheren Einstieg ins Spiel steht ein umfangreiches Tutorial zur Verfügung. Die Sprachausgabe der Charaktere ins in Englisch aufgezeichnet worden, es stehen aber Untertitel in diversen Sprachen zur Verfügung.

    Auf in den Einsatz:

    Zentraler Einstiegspunkt von Firefighting Simulator – The Squad ist die Übersichtskarte der Stadt. Hier sind die unterschiedlichen Einsatzorte markiert und werden nach und nach freigeschaltet. Bei jedem Einsatz haben wir immer die Wahl zwischen einer offenen Online-Lobby, einem Online-Spiel mit Freunden und dem Einzelspieler-Modus mit einem KI-Squad. So kann man bei jedem Einsatz aufs neue entscheiden, wie man die Aufgabe bewältigen möchte, sammelt aber immer zentral den Fortschritt.

    Abhängig von Fortschritt und Einsatzart können wir danach auswählen, mit welchem Fahrzeug wir in den Einsatz gehen wollen. Je nach Einsatz kann es sein, dass gewisse Fahrzeuge nicht verfügbar sind. Bevor es nun ans Löschen geht, müssen wir noch eine Entscheidung treffen, denn wir können auswählen, ob wir selber zum Einsatzort fahren wollen oder ob wir direkt vor Ort starten wollen.

    Da das Spiel eine sehr großflächige Stadt bietet, müssen wir bis zu unserem Einsatzort durchaus eine gewisse Strecke zurücklegen. Das Fahrgefühl der Fahrzeuge ist sehr einsteigerfreundlich, denn sie fahren sich fast wie auf Schienen. Haftprobleme in den Kurven gibt es nicht, auch wenn wir mit Vollgas fahren und auch Verkehrsunfälle führen zu keinen Schäden an Fahrzeug und Ausrüstung. Wir können prinzipiell alle anderen Verkehrsteilnehmer aus dem Weg rammen. Andere Verkehrsteilnehmer verhalten sich vorbildmäßig und machen unseren Einsatzfahrzeugen zuverlässig Platz, sodass wir insgesamt schnell und ohne große Hindernisse zum Einsatzort gelangen.

    Im Einzelspieler-Modus übernehmen wir die Führung unseres Squads, das heißt unsere Team-Mitglieder warten auf unser Kommando, um aktiv zu werden. So können wir zum Beispiel die Kameraden direkt zur Brandbekämpfung schicken und kümmern uns selber darum, eingeschlossene Personen zu befreien. Im Multiplayer-Modus sollte man sich mit den Mitspielern natürlich auch einigen, wer welche Aufgabe übernimmt, um den Einsatz effizient zu bewältigen. Der Aufwand in den Einsätzen ist unterschiedlich, vom brennenden Hot-Dog-Stand bis zu komplexen Hausbränden ist hier alles dabei.

    Auch bei den Werkzeugen gibt es eine Auswahl unterschiedlicher Hilfsmittel, die wir je nach Einsatz passend auswählen müssen. In der Regel gibt es hier verschiedene Möglichkeiten, eine Aufgabe zu erledigen. Auch bei der Brandbekämpfung können wir nicht nur den Schlauch nutzen, hier können wir auch auf die Drehleiter oder auch auf Feuerlöscher zurückgreifen. Je nach Brandart kann es dabei auch sein, dass sich ein Brand beispielsweise nur mit dem Feuerlöscher bekämpfen lässt.

    Mit jedem abgeschlossenen Einsatz sammeln wir Erfahrungspunkte und können so nach und nach im Level aufsteigen. Je höher unser Level ist, desto mehr Einsatzorte und Fahrzeuge sind zugänglich.

    Der Einstieg ins Spiel:

    Um einfach in Firefighting Simulator – The Squad herein finden zu können, gibt es ein Übungsgelände, auf dem wir die verschiedenen Hilfsmittel ausprobieren und so die Vorgehensweise kennenlernen können, egal ob es darum geht Fenster und Wände aufzubrechen oder Feuer zu löschen. Im Einsatz sollte man dann immer auf Hinweise der Einsatzleitung achten, durch die Erfahrungen vom Übungsgelände können wir so direkt erkennen, welches Equipment benötigt wird. Diese Übungsmissionen sind wirklich hilfreich, denn so bekommt man manche Besonderheiten in der Steuerung kurz erläutert.

    Grafik, Sound und Steuerung:

    Für die Grafik setzt Firefighting Simulator – The Squad auf die Unreal Engine, sodass hier eine gute Qualität zu erwarten ist. Es bietet eine recht detailliert gestaltete Stadt mit durchaus abwechslungsreichen Gebäuden, Parkanlagen und Industriebereichen. Auch die Fahrzeuge verfügen über viele Details, jedoch wirkt alles doch etwas plastisch und animiert. Allerdings sind dies auch alles nicht die Dinge, die im Fokus des Spiels stehen. Die Animation der Bewegung von Opfern und Rettern ist insgesamt auch etwas abgehackt und nur teilweise realistisch. So stehen diese zum Beispiel grundsätzlich waagerecht, auch wenn man sich grade auf einem schrägen Dach befindet. Der Spielerfahrung schadet dies jedoch nicht. Auch die Schläuche werden bei der Brandbekämpfung ständig hinter uns hergezogen, auch wenn wir zurücklaufen. So kann es passieren, dass diese in einer chaotischen Schlangenlinie überall herumliegen.

    Akustisch lässt einen das Spiel tief in den Einsatz eintauchen. Angefangen über die typische Sirene amerikanischer Feuerwehrfahrzeuge bei der Fahrt zum Einsatzort, bis hin zu den Informationen und Kommandos, die wir englischsprachig via Sprechfunk erhalten. Auch am Einsatzort erhalten wir immer wieder Informationen der Einsatzleitung auf diesem Wege.

    Die Steuerung ist stellenweise etwas gewöhnungsbedürftig, besonders bei Aktionen, wie dem Aufbrechen von Fenstern oder Aufsammeln von Gegenständen. Denn hier muss man sehr genau auf eine verhältnismäßig kleine Markierung zielen, was teilweise zu gewöhnungsbedürftigen Bewegungen führt und den Spielfluss durchaus stören kann. Mit etwas Eingewöhnung lässt sich dies aber gut in den Spielfluss aufnehmen. Hier kann man etwas erkennen, dass der Titel vom PC zur Konsole hin übertragen wurde.

    Fazit:

    Bei der Bewertung von Firefighting Simulator – The Squad sollte man einen Vergleich fairerweise eher innerhalb des Simulations-Genres heranziehen. Schließlich kann der Titel grafisch natürlich nicht mit AAA-Titeln mithalten. Er wird auch nicht so beworben, denn auch hier wird ganz klar dargelegt, dass der Fokus auf der Darstellung der Brände und dem gesamten Einsatzgeschehen liegt. Diese Punkte wurden auch wirklich sehr gut umgesetzt und stellen so den Hauptreiz des Spiels dar. Sehr schön ist auch der nahtlose Wechsel zwischen Single- und Multiplayer, sodass man hier völlig frei entscheiden kann, welchen Einsatz man, wie starten möchte und den Fortschritt auch nicht doppelt sammeln muss. Über die leichten grafischen Schwächen kann man in diesem Genre durchaus hinweg sehen, wobei man sagen muss, dass dies einige Titel durchaus etwas besser umsetzen. So konnte der Bau-Simulator beispielsweise deutlich stärker überzeugen.

    Insgesamt können wir das Spiel aber allen kleinen und großen Feuerwehr-Fans mit einem Hang zu Simulatoren empfehlen.

    Die PS5-Version von Firefighting Simulator – The Squad wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: offizielle Webseite

    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.