Cuisineer – Test / Review –

    Cuisineer

    Immer diese Entscheidungen! Gemütliches Kleinstadtleben und die Führung eines eigenen, kleinen Restaurants oder doch lieber Abenteuer erleben und finstere Dungeons erkunden? Cuisineer nimmt Euch die Entscheidung ab und bietet eine Mischung aus beidem. Wir haben uns den nicht ganz üblichen Genre-Mix genau angeschaut. In unserem Testbericht verraten wir Euch ob die Rechnung der Entwickler aufgeht.

    Cuisineer

    Ein um Unterstützung in ihrem Restaurant bittender Hilferuf der Eltern bringt Pom, eine kleine Abenteurerin, zurück nach Paell. Dort angekommen muss sie allerdings feststellen, dass die lieben Erzeuger eine Weltreise angetreten haben. Zur Finanzierung haben sie die gesamte Einrichtung des „Potato Palace“, ihres kleinen Restaurants, verkauft. Dummerweise haben sie allerdings das Finanzamt vergessen und einen ganzen Haufen Schulden hinterlassen. Pom muss nun also nicht nur das Restaurant wieder aufbauen, sondern auch noch die Steuerschulden der Eltern begleichen.

    Zusammen mit den unglaublich freundlichen Stadtbewohnern und ihrem Freund Biscotti findet sich Pom in allen Bereichen schnell zurecht. Dank ihren Abenteurer-Fähigkeiten kann Pom im Wald die im Restaurant benötigten Zutaten besorgen und dem Potato Palace wieder neues Leben einhauchen.

    Gameplay

    Zum Führen des Restaurants sind kleinere Managementfähigkeiten notwendig. Kunden kommen, nehmen Platz und geben eine Bestellung auf. Diese Bestellungen müssen dann an der entsprechenden Kochstation geleitet und zubereitet werden. Der ganze Vorgang beschränkt sich auf einfaches Anklicken der Kochstation. Im späteren Spielverlauf stehen dann noch die verschiedenen Aufrüstungen der Stationen an. Ist das Essen fertig, landet es ganz von alleine auf dem Serviertisch und die Kunden holen es sich ab. Anschließend gehen die Gäste zur Kasse und bezahlen.

    Als zweiter großer Punkt stehen Missionen auf der to-do-Liste von Pom. Diese führen die kleine Abenteurerin an neue Orte und bringen neue Belohnungen mit sich.

    Poms Tag ist in sieben Abschnitte unterteilt und die Zeit schreitet stetig voran. Im Restaurant gibt es drei Mal am Tag spezielle Stoßzeiten, an denen der Laden voll ist. Allerdings könnt Ihr die Öffnungszeiten selbst bestimmen. Das ist ganz praktisch, da Ihr in Eure Freizeit natürlich auf Abenteuer gehen könnt. Verlasst Ihr die Stadt um z. B. einen Dungeon aufzusuchen, und kehrt anschließend zurück, ist es allerdings automatisch Nacht.  So ist es durchaus wichtig, sich einen Tag genau einzuteilen und die Öffnungszeiten des Restaurants weise zu wählen.

    Insgesamt ist die Restaurant-Management-Seite des Spiels eher entspannt. Man könnte auch beinahe diesen Part als „Drumherum“ bezeichnen. Prinzipiell erfordert der Dungeon-Teil mit Roguelite-Elementen mehr Aufmerksamkeit.

    Auf Euren Erkundungen müsst Ihr neben Zutaten suchen und aufsammeln auch Angreifer abwehren. Eure Waffen sind ein Pfannenwender, aber auch Schwertfische, Wurfteller oder Durianbomben. Diese findet Ihr im Laufe des Spiels oder beim Einkaufsbummel in der Stadt.

    Ausrüstung

    Waffen und Rüstungen können bis zu 2 Spezialfähigkeiten haben und steigern sich insgesamt 5-mal. Zwar sind die verschiedenen Waffentypen begrenzt, lassen sich allerdings in Hinblick auf ihre Fähigkeiten kombinieren. Die 2 vorhandenen Waffenslots aufgeteilt in Nahkampf und Fernkampf. Beide haben einen normalen Angriff und außerdem einen Spezialangriff, der allerdings jeweils eine Abklingzeit erfordert. Diese lässt sich dank der Sprint-Mechanik, durch das Ausführen einer besonderen Aktion, verkürzen.

    Die Dungeons sind zufällig generiert und zumeist in verschiedene Ebenen aufgeteilt. Doch selbst der Weg zu einem Dungeon kann bereits mit einigen Herausforderungen gespickt sein. Diese Herausforderungen, zumeist ganze Gruppen von Gegnern, sind durchaus heftig, dafür winkt als Belohnung aber immer eine dicke Beutetruhe. Ihr könnt diese Herausforderungen kaum übersehen, da diese auf der Karte deutlich markiert sind. Jedoch besteht natürlich auch die Möglichkeit, eine Schlacht zu verlieren. Als Konsequenz verliert Ihr dann den Großteil aller gesammelten Zutaten und Schätze.

    Steuerung

    Zunächst habe ich im Test die Tastatursteuerung mit Mouseunterstützung gewählt. Diese funktionierte zwar relativ problemlos, fühlte sich aber schwerfällig an. Definitiv anders und wesentlich besser, insbesondere im Kampfgeschehen, reagierte der schnell angeschlossene Controller. Allerdings spielen hier natürlich auch Eure persönliche Vorlieben eine große Rolle.

    Setting

    Die kleine Stadt Paell ist sehr belebt. Es gibt eine große und sehr lebendige Gemeinschaft der Stadtbewohner. Diese bieten, neben den verschiedenen Läden auch jede Meng Nebenquests und bieten als Belohnung neue Rezepte für die Küche. Ein Stadtbummel lohnt sich also immer. So könnt Ihr beim Schmied neue Gegenstände erwerben, den Schreiner um die Herstellung von Möbeln bitten oder Heiltränke im Bubble-Tea-Laden kaufen. Die beiden Ladenzeilen in der Stadt ändern sich stetig und bieten eine Vielzahl verschiedener Waren. Von Kunst über Teppiche bis hin zu besondere Artikeln und Pflanzen, wächst das Sortiment ständig.

    Leider ist das Abarbeiten der von den Stadtbewohnern beauftragten Nebenquests ein wenig umständlich gestaltet. So müsst Ihr Euch durch mehrere Listen wühlen um herauszufinden, wer Euch mit was beauftragt hat. Außerdem verändern sich die Standorte der Mitbürger zufällig, so dass die Erledigung der Quest manchmal eher zur Suche nach dem Nachbarn  ausartet. Es gab sogar Tage, an denen einige Bewohner einfach nicht aufzufinden waren. Dann trägt man den Gegenstand, nach dem man zur Erledigung der Quest gesucht hatte, teilweise mehrere Tage mit sich im Rucksack herum. Dies ist zwar aufgrund dem Fehlen einer festgelegten Zeitspanne egal, aber ist auf Dauer irgendwie lästig. Andererseits ist durch das Fehlen einer Frist auch wieder viel Druck aus dem Spiel genommen. Es fühlt sich alles dann doch recht gemütlich und entspannt an.

    Probleme

    Gemütlich ist dann auch der Ladebildschirm. Nunja, oder doch eher lästig. Diesen Ladebildschirm gibt es quasi ständig zu sehen. Auch zeigte sich das Spiel insgesamt hinsichtlich Speicherplatz, aber auch in Punkto Arbeitsspeicher, als recht gierig. Ansonsten gab es während des Tests keine technischen Aussetzer oder Probleme.

    Ein weiteres Sorgenkind ist die fehlende Hilfe. So müsst Ihr den Ablauf sämtlicher Aktionen eigentlich selbst herausfinden. Das funktioniert auch zumeist recht einfach, allerdings gibt es auch Situationen in denen ein wenig Unterstützung dann doch wünschenswert wäre. Ich hatte als Beispiel eine Bestellung vermutlich zu spät ausgeführt. Das Essen stand bei Restaurantschließung auf dem Tresen. Am nächsten Tag war es verdorben und ich suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit es zu entsorgen.

    Bild und Ton

    Das handgezeichnete Artdesign mit entzückenden Charakteren sprüht vor Charme. Das kleine Städtchen ist liebevoll detailliert gestaltet. In den verschiedenen Charakteren spürt man die Hingabe der Entwickler.

    Die musikalische Untermalung liefert hierzu dann die perfekte Ergänzung. Je nach Spielsituation passt sich die Musik an und trifft die Stimmung perfekt.

    Fazit

    Cuisineer wagt sich an einen zunächst merkwürdig erscheinenden Genre-Mix. Doch es funktioniert. Zwar erfindet Cuisineer kein Genre komplett neu, jedoch erlaubt der Aufbau-Teil entspanntes Spielen und die Dungeons bringen die notwendige Abwechslung. Dies in Kombination mit der liebevollen Gestaltung, den entzückenden Charakteren und insgesamt einem durchdachten Spielablauf, machen aus Cuisineer ein interessantes Game mit Charme. Für alle, die sowohl Aufbau-Simulationen aber auch Roguelite-Spiele mögen. Es ist gerade diese Mischung, die Spaß bringt.

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    Mehr Informationen

    SYSTEMANFORDERUNGEN

    MINDESTANFORDERUNGEN:

      • Betriebssystem: Windows 10 x64
      • Prozessor: Intel Core i5-6600K (4 * 3500) / AMD Ryzen 5 2500U (4 * 2000)
      • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
      • Grafik: GeForce GTX 960 (4096 MB) / Radeon RX 560X (4096 MB)
      • DirectX: Version 12
      • Speicherplatz: 7 GB verfügbarer Speicherplatz
      • Soundkarte: PT2001 (NVIDIA High Definition Audio)

    Cuisineer ist am 09.11.2023 für PC erschienen.

    Wir bedanken uns beim Publisher für die kostenlose Bereitstellung eines Steam-Keys.

    Bildquelle: Marvelous

    Dagmar Götschl
    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.